November 2012
Seit 22 Stunden ist das Online Arbeiten , Ecard-Verbindung, ABS, etc. im 9. Bezirk unmöglich wegen eines UPC- Netzausfalls.
Welche rechtlichen Konsequenzen hat das im Hinblick auf die Kostenuebernahme der Medikamente, Labor-, Röntgen- und Arzthonorare durch die soziale Krankenversicherung?
Morgen ist Feiertag.
MR Dr. Hans-Joachim Fuchs
November 2011
Patientin NACHNAME Vorname, Versicherungsnummer 5137 260260 kommt regelmäßig wegen ihrer einzunehmenden Medikamente zu mir, ecard-Stecken erbringt heute folgende ecard-Meldung: Karte gesperrt, abgelaufen, bitte Karteninhaber informieren. Nun war diese neue ecard vor ca 4 Wochen der Patientin zugesandt worden, sie hatte bei mit dieser neuen Karte (rückseitiges Ablaufdatum als EKVK erst im Jahr 2016) bereits ohne jede Fehlermeldung beim ecard-Stecken auf Krankenkassenkosten (SVB) Leistungen aus der Krankenversicherung erhalten, auch beim Zahnarzt machte die Karte keine Probleme. Heute, wie angeführt, diese Meldung. Ein Anruf bei der ecard-Hotline ergab folgende Aussage: Bei dieser Patientin existieren 2 Versicherungsnummern (sic!), eine 5137 260260 und eine 1160 260260. Auf der Karte war tatsächlich die erste Version aufgeprägt gewesen, bei mir wird die Patientin seit >20 Jahren auch mit der ersten Version geführt – offensichtlich im ecard-System aber die zweite Version gespeichert.
Der Sachbearbeiter konnte mir keine Lösung anbieten, ich habe die Patientin zum Sprechtag der SVB verwiesen. Eine Änderung der Versicherungsnummer ist im Ordinationsprogramm übrigens gar nicht möglich, ich müsste den Patienten vollkommen neu anlegen, mit allen Konsequenzen (Karteieinträge,....); naturgemäß war eine Konsultation mit meiner ocard ebenfalls nicht möglich...
Dr. Christian Schwarz
Jänner 2011
Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist Fakt (weil gesetzlich), dass bei 18 jährigen die Mitversicherung mit dem Geburtstag (schlagartig) erlischt. Dies sogar ohne den üblichen Schutzfristen. Einige SV Träger verschicken aktiv Verständigungen darüber per Brief. Da dies nicht sehr effizient ist und die Versicherten trotzdem reagieren müssen, was 18 jährige oftmals anscheinend wenig interessiert, haben wir nun eine "technische Verlinkung" mit der Familienbeihilfe geschaffen. D.h. wenn ein Anspruch auf Familienbeihilfe vorliegt, wird auch eine Mitversicherung in unseren Systemen geführt.
Nach meiner eigenen Erfahrung, schickt die Finanz an die Eltern der über 18 jährigen laufend (fast jährlich) Briefe, in denen das Ende des Familienbezugs klar ersichtlich ist und man wird laufend aufgefordert Studienbestätigungen zu übermitteln.
Wir gehen daher davon aus, dass, wenn man sich schon nicht um seinen KV-Schutz kümmert, man (die Eltern) sich wenigstens ums Geld der Familienbeihilfe kümmern.
Gänzlich anders gelagert ist das Problem "AMS", dies ist wirklich unbefriedigend und die Mindestsicherung hat dies noch verschärft. Fakt ist, dass ein anmelden eines Menschen beim AMS noch nicht automatisch zu einem KV-Anspruch führt. Sondern das AMS agiert der SV gegenüber wie ein Dienstgeber und erst eine elektronische Meldung des AMS bei uns, stellt einen KV Anspruch im e-card System ein. Das AMS hat oftmals aufgrund eigener Feststellungs- und Abwicklungsprozesse bei den KV-Meldungen Verzögerungen. Meistens wird dies durch Schutz- und Übergangsfristen im e-card System überdeckt, bei "Problemfällen" (z.B. kurz oder tageweise Beschäftigte), funktioniert das aber nicht.
Es ist mir bewusst, dass die Fälle "kein KV-Anspruch im e-card System" in den Ordinationen aufschlagen. Im Sinne Ihres Ordinationsbetriebes, sollten Sie die "nichtversicherten" Personen an die zuständige GKK Bezirksstelle verweisen. Dort kann der KV-Anspruch geklärt werden und es besteht die Möglichkeit "online" den Anspruch im e-card System freizuschalten.
Wir sind natürlich bemüht die Prozesse auch mit dem AMS zu verbessern, allerdings ist auch eine gewisse Eigenverantwortung der Menschen gewünscht, notwendig und zu erwarten. Eine "Vollkasko" Mentalität bringt uns zu politischen Systemen, die sich auch nicht bewährt haben.
Mit freundlichen Grüßen
DI (FH) Volker Schörghofer
Generaldirektor-Stellvertreter
Geschäftsbereich IT
Oktober 2010
20.10. Heute hatte ich wieder besonderen ABS-Ärger. Ich will nicht über die Ablehnungen berichten, die jeden gewissenhaften "verschreiber" immer giften, sondern über die ABS-Antwort. "Bitte beantragen sie das medikament in der Kernarbeitszeit beim Kostenträger". So war das nicht ausgemacht! Bundeseinheitliche Bewilligungspraxis im vorgegebenen Zeitrahmen von 7:00 bis 20:00 und in angemessenem Tempo. Der Patient oder sein Angehöriger steht jetzt hier, am Mittwoch vormittag , konkret 12:30. Wie komme ich dazu ihn auf nächsten Tag zu vertrösten. Für die bgld GKK ist Freitag überhaupt keine Kernarbeitszeit in Sachen ABS. Wie kommt der Patient dazu der – in beiden Fällen auf ein schmerzmittel wartet, das ihm schon wiederholt bewilligt wurde. Es hat den Anschein als ob die Medikamentenkostensparwütigen Bürokraten die ChefärztInnen nachgeschult hätten. Aber Gott lob! Der Patient wird von der Reform nichts merken, außer Qualitätsverbesserung.
Freitag 1.10. Seit langem wieder eine außergewöhnliche Panne des e-Card-Systems. Über kleine Ärgerlichkeiten, kann Ordinationskarte nicht lesen, kann Patientenkarte nicht lesen.. reden wir nicht mehr, das kommt täglich vor und wir haben eine Routine entwickelt mit diesen Störungen umzugehen, aber heute… Seit halb acht Uhr morgend bemüht sich meine EDV-gewandte Ordinationshilfe, Frau Schneider, die Ordination anzumelden. Wenn wir nicht online sind können wir keine Krankenstände protokollieren, keine Medikamente bewilligen lassen, diesmal konnten wir auch keine Befunde übernehmen, Gott lob funktionierten die Arbeitsplätze in den Behandlungsräumen. Wir überzeugten uns durch Anrufe bei den Nachbarskollegen, dass wir alleine die Probleme hatten, dann verständigten wir die Hotline. Auf Fernwartebasis wurde uns mitgeteilt, dass ein Leitungsschaden vorliegen müsse, die Techniker der Telekom werden verständigt. Es bedurfte einiger Urgenzen, alles neben dem Betrieb-heute ist noch dazu Quartalsbeginn. Schließlich sagte sich der Techniker für 15:00 Uhr an, Frau schneider war so freundlich Überstunden zu machen, ich erledigte die Visiten, um 16:00 beginnt die Nachmittagsordination. Wir konnten dem Herrn von der Telekom einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen und er brachte die Konzentration auf mitten im Patientenstrom zu arbeiten. Nach 18:00 war der Schaden behoben. Die GINA-box war faktisch tot. Sie protokollierte unsere Arbeit nicht mit. Alle 213 Patienten müssen also von Hand aus einzeln nachgetragen werden. Frau Schneider war immer noch motiviert. Was war der Grund dieser Panne? Es steht fest, dass am 30.09, Donnerstag, dem ordinationsfreien Tag um ca 15:00 etwas auf die GINA gespielt wurde und ihre Konfiguration zerstörte. Der Techniker konnte nicht mehr aufklären, welche Daten und von wem… wird sich aber noch bemühen. Es war ein Wahnsinnstag….. gute zwei Stunden Mehrarbeit und stundenlange Erschwernis des laufenden Betriebes. Der Online-Wahnsinn feierte sein Fest.
Mai 2010
30. 05. Der Vertragsarzt als Exekutivbeamter der Sozialversicherung.
Mit dem neuen Release R10a, faktisch ein Update, das die Sozialversicherung in das e-card-System einspielt, gibt es die Möglichkeit den Vertragsärzten Informationen über Personen automatisiert zukommen zu lassen. Wird die e-card ins Lesegerät gesteckt erscheint am Bildschirm die Aufforderung an den Vertragsarzt, er möge eine Identitäsprüfung durchführen, heißt eine Ausweiskontrolle. Eine zweite Nachricht könnte sich auf den Medikamentenverbrauch des Patienten beziehen. Beide elektronische Zeichen eines Missbrauchsverdachtes gehen ausschließlich die Versicherung und ihren Kunden an. Es ist eine Zumutung uns da zu Versicherungspolizisten zu machen. Die Erklärung man müßte uns alle Informationen erteilen, die wir für die Erbringung von Leistungen am Patienten benötigen ist ein Witz, wir brauchen diese Informationen nicht. Der Sachverhalt beweist, dass die Gesundheitsdaten zur Patientenkontrolle ebenso verwendet werden, wie zur Vertragspartnerkontrolle. Bravo sagt da der misstrauische Bürokrat, Pfui sagt der Arzt, der auf ein Vertrauensverhältnis mit seinen Patienten nicht verzichten will. Das elektronische Netz wird enger, nicht als soziales Netz sondern als Fangnetz.
Jänner 2010
31. 01. Mail von Dr. Daniel Bidner: Entschuldige bitte mein langes Schweigen zur dynamisch laufenden Diskussion und Vorantreibung hochinteressanter Projekte und ihrer Themen. Leider konnte ich mich mitdenkend nicht dauerhaft einschalten, weil ich obwohl mehr als 2 Wochen im Urlaub, völlig gefangen war durch eine mehr als einwöchige Störung meiner Datenübertragung nach Klingenbach samt E-Card-Leitung bei laufender Vertretung durch eine Ärztin. Ich durfte wieder einmal, aber noch niemals auf so absurde Weise erfahren, wie weit unsere Abhängigkeit von der EDV in der Ordination gediehen ist, wie schlecht unsere ausgehandelten Verträge auf diese massiven Störungen und daraus entstehendem Arbeitsaufwand und Kosten vorbereitet sind. Das Weglegen und Verbergen von Verantwortlichkeit hinter Hot-Lines-MiarbeiterInnen, deren antrainierte Höflichkeit und stoische Ruhe unübertrefflich kontrastiert mit ihrer Kompetenzlosigkeit und einem Verbinden ins Nichts einer Kommunikation. Ich bin gerade dabei eine Klage gegen Telekom und E-Card-Gesellschaft einzubringen um sie auf Ersatz meiner aufgelaufenen Kosten zu klagen und sie auf diesem Wege zu zwingen die unhaltbare Kommunikation und Verantwortlichkeitswahrnehmung offen zu legen. Damit war ich völlig ausgelastet. Dazu kommt wieder ein aufwendiger Personalwechsel in meiner Ordination und in der letzten Woche ein Totalausfall eines Netzcomputers der auch die Sicherungsaufgaben zu erfüllen hat, wo es diesmal meiner die Soft und – Hardware betreuenden Firma nicht gelungen ist den Schaden unter 4 Tagen zu beheben.
09. 01 Ein Sübburgenländischer Kollege trennte sich von seinem Ordinationspartner und meldete das am 15.12. 09 der Gebietskrankenkasse. Am 8.1. 2010 hat er noch immer keine neue ordinationskarte um sich im e-card-System anzumelden. Dafür bisher 800 Patientenkontakte, die er wenn die Karte endlich da ist nachtragen darf. O-Ton GKK: dafür können wir nichts, Sie hätten uns die Kündigung früher mitteilen müssen.
Heute in den Rundfunknachrichten. Im Laufe des Jahres sollen Österreichs Spitäler an das e-card-Netz angeschlossen werden. Die Krankenhauspatienten müssen neben der e-card einen Lichtbildausweis vorlegen, eine Lösung „die auch im niedergelassenen Bereich angedacht ist“ so DI Volker Schörghofer, der Verantwortliche im Hauptverband. Das Misstrauen der Gesundheitsbürokraten will die Umgangsformen im Arzt-Patienten-Vertrauensverhältnis bestimmen.
Dezember 2009
26. 12. ich muss wieder einmal den Alltagsfrust beschreiben. Feiertagsdienst. Viele Visiten in fünf verschiedenen Orten. Auf die e-card vertrauend notiere ich neben der Diagnose die Sozialversicherungsnummer und die Visitenadresse um Sie dann in die Ordinationssoftware zu übertragen (Visite nacherfassen) Drei Patienten sind problematisch. Der eine ist nicht sachleistungsberechtigt, der zweite Präsenzdiener beim Bundesheer und daher nicht versichert, der dritte ein mitversichertes Kind. Die hauptversicherte Mutter ist laut telephonischer Auskunft bei der GKK versichert, ihr mitversicherter Sohn nicht. Das verwundert auch den GKK-Beamten. Er wird die Sache prüfen. Der Wert der e-card außerhalb der Ordinationsräumlichkeiten ist gelinde gesagt reduciert. Datenpflege als hausärztliche Nebenbeschäftigung kommt einmal mehr der Bürokratie zu gute… für uns gibt es keine Garantien
Oktober 2009
25. 10. heute früh problemloser Einstieg ins e-card-System. Dann gleich automatische Übertragung der gestern offline dokumentierten Behandlungsfälle. Hat gut funktioniert. Die Folgen des Blitzschlags, der im Sommer meine Region traf, waren wesentlich aufwendiger zu korrigieren. Es gibt keine Ausflüchte, die Korrektur am System wurde für uns Anwender so komfortabel wie nur möglich gestaltet. Lobende Anerkennung lässt sich nicht vermeiden.
24. 10. Seit gestern 23.10 habe ich Wochenenddienst. Beim Anmelden der Ordination mittels o-card bekomme ich keine korrekte Verbindung zum e-card-System. Obwohl hunderte Ärztinnen und Ärzte bundesweit heute, morgen und übermorgen Dienst tun läuft auf der e-card-Hotline die Tonbandansage über die Dienstzeiten. Ich weiß also nicht einmal, ob das Problem an meiner Software liegt oder übergeordnet ist. Jedenfalls kann ich meine PatientInnenkontakte nicht dokumentieren, aus der Sozialversicherungsnummer weder Name noch Versicherungsstatus ersehen, was besonders bei visitierten Patienten erschwerend ist. Habe mich zur Nachfrage entschlossen und höre von einem Dienstkollegen im Mittelburgenland, dass diese „Panne“ angekündigt war und durch die Installation eines Softwareupdates bedingt ist. Diese Mitteilung muss ich übersehen haben. Der Fortschritt fordert seine Opfer. Heute bin ich eines davon.
August 2009
21. 8. heute trug eine Sozialhilfeempfängerin, die bekanntlich keine e-card ausgestellt bekommt, die Frage an uns heran, wie sie kommendes Monat, das sie bei ihrer Tochter in Graz verbringt, falls nötig dort ihren Versicherungsschutz nachweisen könnte. Auf ihre Anfrage bei der Gemeinde wurde ihr mitgeteilt, der Arzt müsste das erledigen. Meine Ordinationshilfe war ratlos (Ortswechelscheine gibt es in e-cardzeiten nicht mehr) und rief beim Bundessozialamt an, von dort wurde sie an die Sozialabteilung der Bezirkshauptmannschaft verwiesen.
Auf die entsprechende Frage antwortete die Beamtin der Sozialabteilung: “Moment, welcher Sozialhifeempfänger fährt auf Urlaub, wie ist der Name?“ die Ordinationshilfe (voll Stolz füge ich ein, dass es meine Tochter als Urlaubsvertretung war) wies diese Frage zurück und hielt fest, dass es um eine prinzipielle Auskunft gehe. Gut fünf mal versuchte die Beamtin im Laufe des Telefonates den Namen des „Anlassfalles“ zu erfahren. Schließlich gab sie zur Auskunft, Sozialhilfeempfänger müssten sich bei jedem Arzt von neuem als solche deklarieren, der Arzt wüsste dann schon, wie er sich zu verhalten habe.
Es wird Zeit, dass der Staat endlich umfassende und gesicherte Einschau in alle Patientendaten bekommt…. Es lebe der automatisierte Datenaustausch, es lebe ELGA, es lebe die wiehernde Präpotenz des Amtsschimmels.
14. 8. vergangene Woche, Donnerstag, 13.08 hatte ich plötzlich einen Ausfall der GINA-Box. Gerade habe ich noch Patienten nacherfaßt, plötzlich war eine Versicherungsabfrage nicht mehr möglich. Ich hatte Mutterberatung, also mutete ich den Jungmüttern mit Ihren Winzlingen keine zusätzliche Wartezeit zu und behob das Problem nach den Kinderuntersuchungen. Ich benötigte die Hilfe der Serviceline, es kostete mich ca 20 Minuten bis alles wieder funktionierte und ich war froh, dass mir das nicht an einem Vollbetriebsvormittag passierte, Täglich erkennt das Kartenlesegerät mindesten fünf Karten nicht auf Anhieb. Herausziehen, mit dem Daumenballen über den Chip putzen , zweiter Versuch, manchmal dritter Versuch, meist geht es dann. Bei der Erstanmeldung mit der Ordinationskarte am Tagesanfang kennen wir das auch, es lässt uns kalt aber es kostet Zeit. Inzwischen ist die Notwendigkeit einer Onlineverbindung unverzichtbar, Krankenstand protokollieren, bewilligungspflichtige Medikamente rezeptieren.. andernfalls staut sich all das und muss unbedingt nachträglich ins System eingegeben werden. Wir haben uns an einen „ungeliebten Partner“ gewöhnt.
14. 8. Wann läuft das Faß über?
Noch zu gut ist mir die Informationsveranstaltung im Jänner 2005 im großen Saal der Steirischen Ärztekammer in Erinnerung, wo prominente Vertreter von Kammer und Kasse den meist ahnungslosen Kollegen blauäugig in blumiger Sprache den über uns hereingebrochenen EKO als harmloses Umleiten von Patientenbegehrlichkeiten und Hilfe für weitverbreitetes Praktikerunwissen verkauft haben.
Meine damaligen Warnungen (mit einigen wenigen anderen), nachdem ich schon einen internen persönlichen Probelauf durchgeführt hatte, wurden vom Podium als unrealistisch zynisch belächelt und beschwichtigt.
Und heute sind wir genau dort, wo wir nicht hin wollten. Ich habe an meinem heutigen Ordinationstag ("nur" Vormittag offen) sage und schreibe
2 1/2 (in Worten zweieinhalb) Stunden mit Chefarztansuchen verbracht.
Bei den Medikamenten in der üblichen schizophrenen Situation zwischen Klinik und Praxis, in der ich mich über universitäre Expertise als Türsteher der Sozialversicherung hinwegsetzen soll. Und dies auch noch dem Patienten mühsam erklären muß. Bei alten obrigkeitsgläubigen Kranken sowieso doppelter Frust, da diese gleich klein beigeben und noch zusätzlich mehrfach aufgeklärt werden müssen.
Da uns über ABS nicht geglaubt wird (wir aber nicht immer flehentliche Romane schreiben wollen), verbrachte ich die meiste Zeit am Fax zur begleitenden Übermittlung von Arztbriefen von Klinik-Kollegen, die von EKO-Regeln Null Ahnung haben oder diese nicht genau lesen. Und seit neuestem auch mit mehrere rückgewiesenen Physiotherapie-Überweisengen wegen Informationen, die der Chefarzt-Kollege sowieso in seinem Kassen-PC hätte (Unfalldatum etc).
Alles Dinge, die ich damals befürchtet und im Plenum mit einigen wenigen vorausgesagt habe. Hätten wir von anfang an gestreikt oder als Masse der Niedergelassenen (oder doch herabgelassenen Ärzte?)uns diverser Schikanen widersetzt, stünden wir jetzt anders da.
Auch wenn ich heute bei einigen Fällen Pos. 148 verrechnen kann, ist diese Arbeit frustrierend, demotivierend und unserer eigentlichen Aufgabe nicht würdig, das Honorar daher keinerlei Trost.
Da ist es dann schon wurscht, sich am Schluß noch an den PC zu setzen, und diesen Beitrag zu verfassen. Ich würde mich aber wundern, wenn darauf von diversen Funktionären eine andere Antwort käme als das übliche Schönsprech von politischen Vertretern, die sich nur selten in die Niederungen der Nöte derer begeben, die alles ausbaden müssen, und die mit den Herren Hinsichtl und Rücksichtl in einem Boot sitzen.
Mit Kollegialen Grüßen
Dr. Michael Wendler
Juli 2009
20. 7. wenn ich auch den oftmals scheiternden und erst beim dritten Versuch gelingenden Einstieg ins System mit der O-card emotionslos zur Kenntnis nehme und die entsprechende Panne mit Patienten Karten als festen Bestandteil des Arbeitstages zur Kenntnis nehme, manchmal ereignet sich doch noch Erwähnenswertes.
Vorgestern war eine junge Patientin drei Wochen nach der Geburt ihres Kindes plötzlich ohne Versicherungsschutz. Sie hat bis zur Mutterschutzfrist gearbeitet und das jahrelang beim gleichen Dienstgeber. Sie ist versichert, auch wenn es die e-card nicht weiß. Ich ignorierte die Anzeige des e-card-Systems und machte die geforderte postpartale Laboruntersuchung..
Weniger gelassen blieb ich gestern. Ein Patient mit encephalitis disseminata bekommt seit mehreren Monaten alle vier Wochen zwei Infusionen in meiner Ordination. Ich führe dabei eine von einer Fachabteilung vorgegebene Therapie durch. Wir suchen um die Arzneimittel an und legen als Dokumentation das Rezept der verschreibenden Stelle bei. Gestern bekamen wir nur eine Infusion bewilligt, die zweite-gleiche- nicht! Ich versuchte in den nächsten 35 Minuten zwei weitere Male die Arzneimittel für die bevorstehende Therapie bewilligt zu bekommen und „korrespondierte“ in diesen 35 Minuten mit drei verschiedenen Chefärzten. Die Entpersonalisierung des Systems als Reformkonzept. Wir können eine Angelegenheit nicht mehr mit einem Vis a vis regeln. Für Formalitäten braucht es keinen persönlichen Kontakt….
So suchte ich telephonisch Kontakt zur Fachabteilung, bat um eine kurze Befürwortung und Erklärung der Therapie, bekam dieses Schreiben auch, ließ es einscannen und als Beilage dem neuerlichen Antrag um die fehlende Infusion beilegen. Ein vierter Chefarzt teilte mir mit, dass gestern zwei Originalpackungen dieses Präparates für diesen Patienten bewilligt wurden. Mein kassenärztliches Sendungsbewusstsein war erschöpft. Ich verabreichte die bereits gestern auf eigenes Risiko bestellten Infusionen und nahm ab sofort zur Kenntnis, dass das ABS unübersehbar in Richtung Krankheitsverwaltung geht, der kollegialen Kommunikation mit den Chefärzten mit voller Absicht im Wege steht, zu einer Barriere aufgebaut wird und als Reformbeitrag „Einsparung durch Resignation“ leisten soll.
1. 7. heute hatte meine Ordinationshilfe, Frau Martina Schneider, das vergnügen, die Patienten des gestrigen Tages von Hand nachzuerfassen. Durch den Blitzschaden von vorgestern an Rooter und GINA, war meine Ordination- wie berichtet- einen Tag „nicht einmal offline“ Daher war auch ein automatisches Nachtragen, wie wir es Folge eines e-card-Systemausfalls kennen nicht möglich.
Als datenverarbeitungsgewandte Person ließ Frau Schneider die Tagesliste von gestern bei gesteckter O-card durchmarschieren und ging bei jedem Patienten über den button „Scheinverwaltung“ (innomed-Ordinationssoftware) in die entsprechende Maske. Darauf „nacherfassen“ Begründung „Störung“ . Zeitaufwand 90 Minuten
Rückblick. Der Schaden durch höhere Gewalt wurde mir – wie zugesagt - innerhalb von 24 Stunden für mich kostenfrei behoben. Alles funktioniert wieder. Mein Einsatz war die organisatorische Turbulenz eines langen (Vormittag u Nachmittag) Ordinationstages mit Krankenstandsnachtragslisten, und der zeit und raumgleichen Arbeit eines e-card-Technikers. Die Arbeit Frau Schneiders von heute, um alles wieder auf den aktuellen Stand zu bringen.
Wir sind in unserer Abhängigkeit vom e-card-System zu vielem gezwungen, was wir uns selbst niemals aufgebürdet hätten.
Gerade jetzt kommt wieder die Zeit der Quartalsabrechnung, die ja angeblich auf Knopfdruck und daher ungeheuer zeitsparend erledigt wird. Trotz gewissenhafter Einzeltagesnachbearbeitung hat das bei mir noch nie funktioniert. Die Frage muss also gestattet sein. Wofür ist diese Dauervernetzung gut, die doch einiges an Gefahren in sich birgt? Die Vernetzung über z B medicalnet nützt mir in meiner Arbeit wirklich und hat bei weitem nicht diese herrische Aufdringlichkeit wie das e-card-daueronline-System.
Juni 2009
29. 6. „höhere Gewalt“ ein Mordsgewitter ging ca. um 18:00 über Rust nieder, danach war meine e-card-Leitung unterbrochen. Ich wollte den Dialog neu aufbauen, erführ aber prompt durch eine Fehlermeldung, dass die GINA nicht zu finden sei. Ich wandte mich an die e-card-hotline. Nach den üblichen Wartetexten und wenigen Minuten führte mich ein sehr freundlicher Herr über meinen Bildschirm, bis er schließlich den Ein- und Ausschalttrick an der Gina empfahl, der allerdings zu keinem Erfolg führte. Neuerlicher Anruf: ein anderer mindestens ebenso netter Herr stellte per Fernwartungsdiagnose fest, dass meine Gina offline sei, er das umgehend meinem Provider (Telekom) melden werde, dieser entweder per Fernwartung, oder morgen persönlich die Sache in Ordnung bringen werde- ich hätte eine Reparaturgarantie von 24 Stunden. Jetzt jedenfalls könne ich lediglich immer wieder den Dialogaufbau versuchen, ob die Telekom schon erfolgreich war … auch hätte ich eine Abrechnungsgarantie, nein offline arbeiten sei nicht möglich, ich sollte alle Sozialversicherungsnummern der in der „Pannenzeit“ kommenden Patienten notieren und muss sie dann nachtragen.
Ich habe mich bis heute nie vor einem Gewitter gefürchtet, womöglich wird der morgige Tag daran etwas ändern. Ich werde berichten
29. 6. Patient mit Doppellungentransplantation kommt zurück vom Spital, braucht 18(!!!) verschiedene Medikamente. Davon 6 Medikamente im RE1 Bereich. Also „hoppauf“: ABS-Bewilligung. Um möglichst wenig Probleme zu haben, wird der Entlassungsbrief eingescannt (hochlöbliche Kliniken sind ja bis heute nicht in der Lage digitale Arztbriefe zu versenden) und um den Patienten nicht warten zu lassen, die Erledigung für heute versprochen, wenn weniger Stau an der Ordinationsanmeldung vorherrscht (Medikamente hat Patient für einen Tag vorrätig, es ist also nicht dringend). In Summe ist der eingescannte Brief 8 Seiten lang (man will ja in der Dokumentation sorgfältig sein und scannt alles ein). Bei der ABS-Anfrage wird dieser Befund beigefügt, worauf das ecard-Fenster ca 40(!) Sekunden in Teilnahmslosigkeit verharrt (währenddessen jegliches Arbeiten/Einsehen/etc. in das Ordinationsprogramm unmöglich ist).
Dann geht ein pop-up Fenster auf: Die Datei ist zu groß(!!) fürs Versenden – (die wirkliche „Größe“ wird aber nicht angeführt).
Nachdem Patient bzw.Angehörige wieder nach Hause geschickt worden waren, war auch der Original-Befund nicht mehr in meinen Händen. Einzig mögliche Lösung: Ausdruck der ersten 3 Seiten des Befundes (hier ist der sachlich benötigte Inhalt angeführt), nochmaliges Einscannen, danach nochmaliges Ansuchen mittels ABS. Bewilligung!
Zeitlicher Aufwand für ABS-Bewilligung: gestoppte 21 Minuten.
Und wir sollten den Krankenkassen eAUM (elektron. Arbeitsunfähigkeitsmeldungen ohne Kostenersatz) zukommen lassen?
dr. christian schwarz
23. 6. heute erreichte uns eine Einspielung der e-card-Gesellschaft über unsere Bildschirme: der Fehler in der Standardkomponente (?) der während der letzten Tage mehrere Ausfälle zwischen einer und achtundfünfzig Minuten verursacht hat ist behoben. Eine zehntägige verstärkte Beobachtung und Kontrolle lassen diese Aussage zu. Die Unannehmlichkeiten, die wir hatten werden bedauert.
8. 6. wieder ein Pannentag. Offline von Frühmorgens an. Nicht genug, dass die nachtragerei der Offline Daten alles andere als „ein Knopfdruck“ ist, drängt sich in regelmäßigen Abständen eine Maske ins Blickfeld und fordert die Neuanmeldung beim System. Also: O-card stecken warten , warten, scheitern. Dann geht es wieder ein paar offline-Konsultationen lang bis sich das Spiel wiederholt.
Eine elende Störung… auch wenn sie uns bereits Freitag in höflichen Worten als Einblendung am Bildschirm „wegen nötiger Wartungsarbeiten“ in Aussicht gestellt wurde.
5. 6. Die Pannenshow geht weiter. Gleich zu Ordinationsbeginn Wartezeiten bei Neuanmeldungen (primitives Kartenstecken neu ankommender Patienten) Wartezeiten in Minutendimension, schließlich immer wieder offline, Gestern- Donnerstag war es auch so, wie ich von Nachbarskollegen höre- selbst hatte ich ordinationsfrei. Zwischen 8:50 bis 9:53 dauernd offline, das heißt: keine Krankmeldung (e-AUF), keine Bewilligung für Arzneimittel (ABS), das heißt Patienten vertrösten, händisch Listen schreiben um sich zu merken, wem wir was zugesagt haben um die ärgerliche Situation, für die wir nichts können, zu entschärfen. Man fragt sich, wer heute noch auf die „große Einheit“ setzt, die wenn sie ausfällt alle mitreißt.?? Um 10:56 wurde uns eine Meldung eingespielt. Wegen Wartungsarbeiten könnte es zu Ausfällen kommen, der berühmte Satz von der Verrechnungsgarantie (also kusch) fehlte auch nicht. Von Anrufen bei der Hotline wurde abgeraten.
Diese Ausfälle werden in der Jahresbilanz der Betriebsgesellschaft wieder nur Zeiten in Promilledimension sein, aber dennoch sind sie tausendfaches Ärgernis und Arbeitserschwernis der niedergelassenen Ärzteschaft.
Zu ABS. Zum zweiten mal am Freitag Nachmittag folgende Meldung zu einer Ablehnung „ Dieses Arzneimittel ist grundsätzlich nicht erstattungsfähig. Zur weiteren Bearbeitung wenden Sie sich bitte während der Kernarbeitszeit an Ihren zuständigen Krankenversicherungsträger.“ Freitag, den stärksten Tag burgenländischer Allgemenmediziner, ist ganztägig für die bgld. GKK keine Kernarbeitszeit! So viel zur bundesweiten Vereinheitlichung der chefärztlichen Bewilligungspraxis und Arbeitserleichterung durch ABS..
Immer wieder von Neuem zeigt sich deutlich. Die Gesundheitselektronik bedient die Kontrollore und Bürokraten. Vertragspartner- und Patientenansprüche stören!
Mai 2009
29. 5. E-card-Schnackerl am Morgen. Zunächst störende Verlangsamung der elektronischen Kommunikation, dann Totalausfall. Offlinebetrieb bis ca 08:30. Das regt uns nicht mehr auf. Störend ist in der Folge die „offline-versorgten“ Patienten nachtragen zu müssen. Dieser Aktion ist eine Frist gesetzt, dementsprechend aufdringlich wird man automatisiert daran erinnert diesen Nachtrag vorzunehmen.
27. 5. wir haben heute unsere e-AUF (elektronischen Arbeitsunfähigkeitsmeldung) organisatorisch begradigt. Meine datenverarbeitiungsversierte Ordinationshilfe, Frau Martina Schneider, hat mit dem GKK-Kontrollor ein wirklich papierloses Vorgehen vereinbart.
Eine unangenehme Entdeckung machten wir aber. Immer wenn ich auf Visite war und nicht am selben Tag den Krankenstand protokollierte erzeugte ich eine Rückdatierung, da nicht der Tag meines Protokollierens, sondern der Tag des Eintreffens der Meldung im BGKK-Rechner registriert wurde. Nun gibt es zwar ein Feld „Rückgatierungsgrund, aber es lässt keinen Eintrag zu. Lediglich zwei wählbare Begründugen sind vorgegeben: Eintritt der AU im Urlaub, oder Feiertag.
Nochmals: es ist nicht möglich, daher auch nicht erwünscht und nicht vorgesehen, dass der Hausarzt dem Kontrollarzt in kurzer Form eine Mitteilung (z B die Erklärung einer Rückdatierung) macht. Wer Datenaustausch mit Information verwechselt und Information mit Kommunikation ist sicher ein Gesundheitsreformer. Sein Ziel: Verwaltung von Krankheiten statt Betreuung kranker Menschen. Jedes Detail zeigt uns: die Elektronik im Dienste der Bürokratie und nie im Dienste der Kranken und deren Behandler.
26. 5. betreffend dem jedesmalstecken der E card möchte ich folgene
Vorbehalte vorbringen.
1. ein Krankenschein wurde einamal abgegeben und damit hatte es sich.
2. Das Kartenstecken < auch wenn es die Angestellte durchführt>
benötigt Arbeitszeit und warten auf Datenabgleich detto.
3. Vom Altenwohnheim werden 1x im Monat die Karten gestecket, das
reicht zum Datenabgleich und für Rezepte schreiben bekommen wir ohnehin nix und dann noch
Karte stecken bedeutet, mehr Arbeit, und außer bei den kleine Kassen
noch weniger als Nix.
4. Bei den Visiten sofern angemeldet wird im Voraus der
Versicherungsstatus geklärt.
Unbekannte Visitierte sin mehr als mühsam, vor allem der
Versicherungszustand hinkt der Realität oft nach.
EU Bürger sind das Administrations desaster bei Visiten. Nur weil
wir keine Lesestation und keinen Kopierer für die Eu Karte mitführen.
5.wir haben dzt die Dritte Ordinationskarte im Verschleiß
und das Lesegerät macht am Morgen beim stecken des dritten Patienten
schon Macken.
*Wenn unser Administration erleichtert werden soll dann bitte nur
einmal im Monat stecken.*
Alles andere dient nur der Kontrolle.
Das Argument für spätere Rezepte auf die e card zählt nicht, denn
nicht alle verlassen die Ordination mit einem Rezept.
wird aber sicher noch arbeitsreicher, denn stecken beim rein, stecken
beim raus , mit gleichzeitiger Aufenthaltsdauererfassung.
mfg drarthurlindau
25. 5. Unklarheiten durch die e-card. Habe einen Patienten, der ist bei der BGKK in Krankenstand, wird v Kontrollarzt vorgeladen, die e-card weist ihn als Bauernkassenmitversicherten (mit seiner Gattin) aus. Der Patient wurde gekündigt, müsste also AMS sein…. Auch eine telephonisch eingeholte Auskunft bestätigte: Bauernkasse- mitversichert. Und die Vorladung zum BGKK-Kontrollarzt?
Ein österreichisches Ehepaar, beide Pensionisten, er Eisenbahner, sie BGKK, übersiedelt vor einem Monat zur Tochter nach Deutschland. Heute waren sie in der Ordination, Sie haben keinen Versicherungsschutz. Beide e-cards geben diese Auskunft. Telephonische Nachfrage ergibt: Er ist immer noch Eisenbahnversichert, auch wenn die Karte das verschweigt, sie ist ohne Versicherungsschutz!
Bei mir kein Problem… altbekannte Patienten, aber ohne Versicherungsschutz im Ausland, auf Reisen etc?? Wenigstens den Versicherungsschutz d reisenden EU-Bürger müssten sie doch haben!
Die Segnungen des ABS. Vor ca einer Woche: für zwei Patienten des nahen Pflegeheimes wird Oktenisept zur Wundbehandlung benötigt. Meine Ordinationshilfe rezeptiert es und sendet per ABS ab. Ergebnis: Abgelehnt. Detail: nicht zu rezeptieren, bitte auf Verordnungsschein u per Fax zur Bewilligung vorlegen. Nach 10 Minuten: für einen anderen Patienten Oktenisept rezeptiert u per ABS abgeschickt. Ergebnis: bewilligt.
Das alles zur Erleichterung unserer administrativen Tätigkeit.
10. 5. Ich muss unter dem Druck der Ereignisse wieder einmal einen Eintrag machen. Der hauptverband trat Anfang Mai mit einer weiteren Anwendungsmöglichkeit der e-card vor die Öffentlichkeit: die elektronische Arbeitsunfähigkeitsmeldung. (e-AUM) Euphorisch wurde den medien von Millionen Blatt Papiereinsparung berichtet, von einheitlichen Abläufen, Wegfall postialischer Übermittlung etc.
Wahr ist vielmehr: Es gibt einen abgeschlossenen und einen laufenden Pilotversuch der „e-AUM (ich bin selbst Teilnehmer) es gibt keine gesamtvertraglichen Vereinbarungen zwischen österr. Ärztekammer und Hauptverband, es gibt keine Vereinbarungen zwischen Krankenkassen und Hauptverband und auch keine Vereinbarungen zwischen Länderkammern und –kassen.
Dafür gibt es an jeden Vertragsarzt eine Zusendung mit einem Wartezimmerplakat als Werbung für die e-AUM „schnell gemeldet-gut versorgt“ und einen Begleitbrief mit falschem Vornamen. Ich bekam sogar zwei, einmal Christoph, einmal Heinz-Peter (ich heiße Christian). So kann schnell etwas passiert sein…. Persönliche Briefe mit falschen Namen sind peinlich, besonders weil dieses Versehen mitunter als Zeichen der Geringschätzung eingesetzt wurde. Vielleicht sollte man der Wahrheit entsprechend statt einer Anrede nur die Vertragspartnernummer anführen, nummerieren, standardisieren,exekutieren…
Ich sehe in dieser Aktion den offenen Angriff auf den Gesamtvertrag. Der Versuch die Kolleginnen und Kollegen einzeln einzuladen sich der e-AUM zu bedienen soll eine gesamtvertragliche Regelung mit der Standesvertretung unterlaufen. So wie die freiwilligen Lohnverzichtsverhandlungen neben den Kollektivverträgen und Vorbei an der Interessensvertretung der ArbeitnehmerInnen in Zeiten der Krise praktiziert werden. Diese Praxis wird sehr unterschiedlich aufgenommen. Ich stelle zwei Briefe von Kollegen vor, die das illustrieren.
„schaffen Sie Fakten“ eine Technik, auf die wir achten sollten.
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März 2009
16. 3. vor wenigen Tagen war wieder einmal großflächiger e-card-Ausfall. Es ist verwunderlich wie einen das bereits kalt lässt. Kurzer Anruf beim Nachbarkollegen, lachende Ordinationshilfe.. „bei uns geht auch nix“ beruhigtes Weiterarbeiten. Das war schon lange nicht, aber man sieht, es ist immer möglich.
Auch die Alltagsärgerlichkeiten gibt es nach wie vor.
Ich visitiere ein Kind, das ohne Eltern hier ist. Schreibe die Versicherungsnummer von der e-card und glaube das Nötige zu haben. Beim Nachtragsmanöver erhalte ich nach der Eingabe die Versicherungsnummer die Auskunft, das Kind sei mehrfach versichert, ich soll eine Versicherung auswählen. Nach drei Fehlversuchen war es schließlich die Bauernkasse. So automatisch wird uns der Versicherungsschutz offenbart.
Immer noch die selbe Trägheit bei Versicherungswechsel. Die Patienten wollen in Krankenstand protokolliert werden, ihre Karte weist aber noch einen bereits überholten Versicherungsschutz aus. Da nützt nichts, „die e-card hat immer recht“
Meine Ordinationskarte beginnt sich aufzulösen wie ein kranker Fingernagel… noch geht sie.
September 2008
29. 9. e-card / Mängel
1. Zigtausende Versicherte werden nicht mit dem richtigen Namen erfasst. Auch autochthone Österreicher mit slowenischen, kroatischen oder tschechischen Namen fallen durch den Rost der insuffizienten Software. Ihre Namen werden verhunzt und inkorrekt wiedergegeben. Seltsamerweise hat von den sogenannten Minderheitenvertretern bisher niemand protestiert. Aus dem „s“mit hatschek wird ein“a“, aus dem kroatischen „dsch“ ein Quadrat usw.
2. Nicht erst durch die e-card entstanden, aber sehr wohl in der EDV-Abteilung des Hauptverbandes der Sozialversicherungen geboren ist auch der merkwürdige Umstand, dass manche aus dem Ausland stammende Versicherte ein Geburtsdatum wie „1.13.1968“ erhalten. Ich empfehle diesen neuen Monat „Bürokrater“ zu nennen. Oder vielleicht Buerokrater?
3. Aus unerfindlichen Gründen/Gruenden verweigert die e-card bei vereinzelten Namen die Umlaute. Müller geht fast immer durch, aber eben nicht immer. Wenn seit Generationen jemand Grüninger hieß, dann heißt er jetzt eben Grueninger, auch wenn er zig-Mal protestiert hat,- da laesst sich nix machen. Suchfunktion über Anfangsbuchstaben nicht möglich. Wie kommt ein Tuerke dazu, statt Özen /Oezen zu heißen?
4. Warum ist die Wohnadresse nicht in der e-card vermerkt? Die Karte wird per Post zugestellt, also muß die Adresse dem Hauptverband bekannt sein. Als Arzt bin ich verpflichtet, auf jeder Rezeptur die korrekte Adresse anzugeben. Muß ich also jeden Patienten jedes Quartal fragen, ob er vielleicht inzwischen umgezogen ist?
5. Warum erscheint nicht der Arbeitgeber nach GINA-Dialog auf? Wenn ich eine AUF-Meldung ausstelle bin ich auf Aussagen des Patienten angewiesen, ohne sie überprüfen zu können. Wie von Geisterhand bekomme ich die Vorgaben „rezeptgebührenbefreit“ oder „der war schon bei einem anderen Fachkollegen“, aber Umstände, wie Wohnortwechsel oder arbeitslos/Arbeitgeber werden mir verschwiegen.
6. Karte defekt: Man steckt die Karte in den Leser und als Antwort erhält man: „Es ist keine Karte gesteckt, oder sie ist defekt“, alleine das ist eine Verhöhnung. Die armen Patienten fühlen sich zunächst sogar noch schuldig. Manche meinen, sie hätten die Karte vielleicht zu lange Zeit außerhalb der Schutzhülle (deren Praktikabilität ist ein eigenes Kapitel) aufbewahrt. Erfahrungsgemäß hilft in ca 50 % der Fälle eine Reinigung mit 70%igem Alkohol; wenn nicht, dann muß man das Kästchen: „Patient hat die Karte vergessen“ anklicken, -also eine reine Lüge- und die Prozedur mit der o-card vornehmen. Selbstverständlich muß man dem Patienten lang und breit erklären, was er jetzt zu tun hat, damit man eine „Nachsignierung“ durchführen kann (und ihm dieses Wort dann auch noch erklären). Als Arzt finde ich es indiskutabel, von einer Mindestrentnerin deswegen auch noch 30€ Kaution zu verlangen, das hätten viele auch gar nicht bei sich. Das Ablaufdatum der ausgegebenen Karten dürfte auch langsam erreicht sein, die Fehler häufen sich.
7. Verfahren mit EU-Auslandspatienten: In einer 6-seitigen Broschüre wurde uns anläßlich der Fußball-WM in Erinnerung gerufen, wie „einfach“ die Handhabung bei Konsultationen von Touristen sei. Der Clou dieser euro-card Bedienungsanleitung war der, dass eine Kopie einer Musterkarte im DIN-A-4 Format präsentiert wurde. Ich muß zugeben, dass in dieser Größe die vielstelligen Nummern gut zu lesen sind. (Man nehme ein A-4 Blatt, falte es, es wird zum A-5 Blatt, falte es nochmals, es wird zum A-6 Blatt, falte es nochmals, es wird zum A-7 Blättchen, falte es nochmals und man erhält die europäische Versicherungskarte, auf der mit einer guten Lupe die Ziffern auszumachen sind.) Für den Kartenleser ist die Karte aber ohnehin ungeeignet (den elektronischen meine ich).
8. Systemabsturz: Entgegen der vorgeschriebenen Handlungsweise (Hotline anrufen ist bei flächendeckenden Defekten absolut nutzlos, die Warteschleife ist zu lang, man fährt besser durch den Suez-Kanal) verfährt der erfahrene Arzt so: Anruf bei Kollegen, Frage „Gehts bei euch auch nicht?“ Nach Bestätigung zunächst Erleichterung, dass nicht eigene Hard oder-software die Fehlerquelle ist und eine gewisse kollegiale Verbundenheit mit den vielen anderen betroffenen Kollegen kommt auf, -so eine Art Solidarnosz. Dann weiß man, durch die nächsten Minuten mußt du durch, denn so schnell kommt man auch wieder nicht in den offline-modus.
9. Lustig wird es dann, wenn just in diesem Augenblick ein glücklicher Empfänger einer neuen, funktionierenden e-card daherkommt und mit dieser eine Nachsignierung durchführen lassen will. Der verläßt deine Ordination mit der Gewißheit, das hier überhaupt nie was funktioniert. Kaum ist er draußen: wilde Blinkerei am Bildschirm und die GINA box zählt wieder durch und fragt mich zum zigtausendsten Mal nach dem Geburtsdatum meiner Frau. Die Verbindung ist wieder aufgenommen, der „Dialog“ funktioniert wieder.
Autor der Redaktion bekannt
situationsbericht: samstag, 13. september 2008, 8h30
ich habe wochenendbereitschaft in meinem sprengel (ca 10.000 einwohner). nach hochfahren der lokalen workstation an meinem arbeitsplatz will ich mich mit der ocard am system, wie gewohnt anmelden. etwa 5 patienten warten schon im wartezimmer, das telefon läutet im minutentakt.
im kartenleser steckt die ocard, ordinationsprogramm meldet „bitte ocard stecken, keine oder defekte karte im kartenleser“. mehrmalige versuche bleiben frustran. nachdem ich seit dem vorabend (freitag-abendordination) nichts umgestellt habe, niemand im ordinationsnetzwerk gearbeitet habe, scheint mir eine störung außerhalb meines einflussbereichs wahrscheinlich.
ich versuche noch über den browser ins ecard-system einzusteigen, vergeblich. nun versuche ich den fehler einzugrenzen, indem ich die interne IP-adresse des kartenlesers „anpinge“, siehe da, dies ist problemlos möglich. folge: anruf bei der ecard-hotline (auf der ocard ersichtlich): eine frau mendel will mir hilfestellung abgeben, ohne auf meine offensichtlichen vorangegangenen tests einzugehen. gut, muss halt so sein, ist halt eine callcenter-mitarbeiterin, die nach ihrer todo-list schritt für schritt vorgeht („...drehen sie den ecard-reader um, ist da ein weisses kabel?....“ usw.). natürlich kommt sie auch nicht drauf, ich ersuche sie um testen der verbindung von außen. nach 1 minuten wartens erhalte ich die mitteilung „alles ist aus ihrer sicht ok“. nun weise ich darauf hin, dass nichts ok ist, denn die fehlermeldung besteht weiterhin. aus meiner technischen sicht dürfte der kartenleser ein „leseproblem“ besitzen, das nichts mit der netzwerk-anbindung zu tun hat (der „dauerping“ war nach wie vor aufrecht). ich will also bloß meine störungsmeldung bestätigt wissen, denn das ordinationstelefon läutet ununterbrochen, mittlerweile sind noch einpaar patienten im wartezimmer zu wartenden reihe dazugestoßen. und jetzt kommt das unglaubliche:
„ihre störungsmeldung wird nicht angenommen. es liegt keine störung aus ecard-sicht vor“, sprach frau mendel und ließ mich verdattert am hörer.
was bedeutet dies nun: ich kann keine patienten auf krankenkassenkosten rechtlich abgesichert behandeln, medikamente abgeben, etc. ich werde vollkommen hängen gelassen. da kommt mir die idee des zweiten kartenlesers in meiner zweitordination. leider habe ich nach der ordination am freitag nachmittag dort die ocard nicht im kartenleser steckenlassen, so fahre ich trotz wartender und hustender menge 10 km in meine zweitordination und stecke dort die ocard. wieder 10km retour will ich von der hauptordination aus den ecard-leser in der zweitordination ansprechen (vpn-tunnel), es funktioniert! (den ecard-leser einfach mitzunehmen und auszutauschen wäre zu kompliziert gewesen, denn ich hätte dem ecardleser ip-adresse des oberndorfer kartenlesers zuordnen müssen, etc.). probehalber versuche ich noch einen test des defekten kartenlesers in oberndorf, o wunder, plötzlich funktioniert er: zuvor 45 minuten keine reaktion, jetzt geht er! haben die was „umgebaut“?
danach erhalte ich noch 3 mal anrufe dieser frau mendel von der ecard-hotline. sie war offensichtlich etwas in sorge, weil ich mich doch ziemlich lautstark und bestimmt geäußert hatte. ausserdem erklärte sie mir plötzlich ziemlich kleinlaut, „der kartenleser dürfte wirklich einen defekt haben“ und jemand von der telekom würde „in den nächsten tagen nach vorhergehender anmeldung“ vorbeischauen und das gerät tauschen. zuvor bat sie mich noch um die seriennummer.......
und die moral von der geschichte: dieses ding namens ecard wird immer wieder probleme machen. weil technik eben nie unfehlbar ist. uns wird aber ein strick draus gedreht und das ist definitiv unakzeptabel. im nachhinein mag die sache etwas lächerlich und vielleicht kleinlich klingen.
doch: denkt euch einmal wirklich die situation aus: ecard geht nicht, ocard geht nicht, medikamentenausgabe, ärztllche leistung?????
wer schützt uns als ärzte vor diesem wahnsinn?
Mai 2008
5. 5. e-mails von Ärztekammer und SVC:
Von: Ärztekammer für Burgenland
Gesendet: Montag, 05. Mai 2008 15:32
An: Ärztekammer für Burgenland
Betreff: WG: Information zur Release 8a
Sehr geehrte Damen und Herren!
Anbei eine Information betreffend Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Einspielung des Release 8a mit dem Ersuchen um Kenntnisnahme.
Mit freundlichen Grüßen
KAD Mag. Thomas Bauer
Von: Hahn Eva Maria
Gesendet: Montag, 05. Mai 2008 09:16
Betreff: Information zur Release 8a
Sehr geehrte Damen und Herren!
Angehängtes eMail wird zu Ihrer Information weitergeleitet.
Danke.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Eva Maria Hahn
Österreichische Ärztekammer
A-1010 Wien, Weihburggasse 10-12
Von: WEISMANN Ursula
Gesendet: Mittwoch, 30. April 2008 14:09
An: Aerztekammer
Betreff: Information zur Release 8a
Sehr geehrte Damen und Herren!
Am 29.04.2008 wurde im Zuge des Umstiegs auf die e-card Release 8a eine neue Softwareversion auf den e-card Kartenlesern installiert. Diese erlaubt keine Sonderzeichen wie beispielsweise „Leerzeichen“ und „Unterstriche“ im Kartenlesernamen.
Wenn solche Zeichen im Kartenlesernamen vorhanden waren, wurde der Name auf einen Standardnamen (lanccr (99:99:99)) zurückgesetzt. Das hat bewirkt, dass die in der Arztsoftware konfigurierten Kartenleser teilweise nicht gefunden wurden. Ärzte, die über Browser bzw. direkt an der GINA arbeiten, waren nur insoweit betroffen, als der Kartenleser eventuell einen anderen Namen hatte; das Arbeiten war in diesem Fall aber ungestört möglich.
Wir haben gemeinsam mit den Arztsoftware-Herstellern, dem e-card Betriebsteam und der e-card Serviceline die Änderung des Namens des Kartenlesers bei den betroffenen Vertragspartnern durchgeführt bzw. in der vergangenen Nacht eine neue Kartenlesersoftware an die betroffenen Ärzte verteilt.
Im Moment werden noch Einzelfälle behandelt, der Großteil der Vertragspartner kann wieder problemfrei mit der Ordinationssoftware arbeiten.
Wir ersuchen alle Ärzte, die uU noch Probleme haben, bei der e-card Serviceline anzurufen. Ein Wiederherstellen der ursprünglichen Kartenlesernamen sollte in Abstimmung zwischen dem Vertragspartner, der e-card Serviceline (dem e-card Betrieb) und dem Arzt-Softwarehersteller erfolgen.
Da einige Landesärztekammern bereits mit uns hinsichtlich allfälliger weiterer Schritte Kontakt aufgenommen haben, werden wir diese Information auch an die Landesärztekammern übermitteln.
Wir bedauern sehr, dass die Umstellung auf die Release R8a diese Probleme hervorgerufen hat, versichern Ihnen aber, dass wir mit Nachdruck daran gearbeitet haben, stabile Arbeitsbedingungen wieder herzustellen.
Abschließend bedanken wir uns im Namen des Hauptverbandes für die konstruktive und zielorientierte Zusammenarbeit aller Partner.
Mit freundlichen Grüßen
Mag. Ursula Weismann
Geschäftsführer
SVC
Sozialversicherungs-Chipkarten Betriebs- und Errichtungsges.m.b.H.
A-1020 Wien, Raimundgasse 1
April 2008
15. 4. heute beim Anmelden mit der O-card erstmals und zu unserer Überraschung die Frage welche Ordination angemeldet werden soll. Die auf der alten, bisherigen Adresse, oder an der neu gemeldeten Adresse. Ein erster offizieller Hinweis, dass meine Meldung der geplanten Ordinationsverlegung zur Kenntnis genommen wurde.
14. 4. heute ein Anruf der Telekom wann die e-card-Technik installiert werden soll. Es wird dann zuerst eine Demontage an der alten Adresse und in der Folge die Installation an der neuen Adresse durchgeführt. So viel Planung beunruhigt einen Chaoten wie mich fast. Ich habe mich furcht- und arglos für Freitag den 13. Juni entschieden. Jetzt gibt es kein zurück mehr.
7. 4. Während heute in den Medien angekündigt wurde, ab 2010 werde die e-card mit Bild ausgestattet, rauften Österreichs Ärzte mit der e-card-Technik. und zwar österreichweit. Erster Ausfall 8:30 bis 9:00, zweiter Ausfall 9:15- 9:45, dritter Ausfall 10:30- 11:30, vierter Ausfall 12:00- 12:30. Jedesmal Zeitverlust, jedes Mal Wiedereinstieg ins System, abends Übertragung der offline-Daten. Wir wissen: weniger als ein Prozent, reibungsloses Funktionieren, und wir wissen vor allem: Honorierungsgarantie.. soll heißen: kusch!
2. 4. wollte heute ein bereits langzeitbewilligtes Medikament über ABS weiterverschreiben und bekam die elektronische Nachricht, dass dies erst ab morgen möglich sei. Es wird offensichtlich nicht nur bei den Packungen mitgezählt sondern auch bei der Dosierung mitgerechnet. Das ist nicht nur ein Problem, wen ein Patient zB vor einer Reise seinen Bedarf decken will, sondern auch ein deutliches Zeichen kleinlichen Misstrauens, also der schon bekannten Grundhaltung der „Reform“ den Ärzten und Patienten gegenüber. Wenn es möglich wäre würden unsere Gesundheitsökonomen jede Tablette einzeln, wie eine Hostie dem Patienten in den Mund legen. Das würde auch gut zu den Allmachtsphantasien der Datensammler passen.
März 2008
31. 3. In der Fernsehsendung Konkret wurde über geplanten und leicht möglichen e-card-Betrug in großen Stil berichtet. Ausländische Reiseveranstalter bieten mit der Fahrt nach Österreich auch gleich die e-card mit an, die Zutritt zu kostenloser ärztlicher Behandlung verschafft. Es handelt sich dabei nicht um Einzelfälle sondern abertausend Arztkontakte. Gerade eine Bürokratie, für die in der Arzt-Patienten-Beziehung das Wort Vertrauen wertlos und unbekannt ist, hat in der Konzeption der elektronischen Gesundheitskarte kostspielige Vertrauensseeligkeit bewiesen. Man möge sich daran erinnern, wenn die selben Leute über Datensicherheit und ELGA sprechen.
22. 3. Ein neues Kapitel persönlicher e-card-Geschichte beginnt. Ich werde am 2.6. in eine neu erbaute Ordination ziehen, im gleichen Ort, ca 700 Meter von der alten Adresse entfernt. Ich fragte bei der e-card-Hotline an, was zu beachten sei. Ich muss die Umzugsabsicht der örtlichen Gebietskasse melden, die leitet diese Meldung an den Hauptverband weiter. Parallel dazu ist das Vorhaben auch der Ärztekammer zu melden. Ebenso dem Provider meiner e-card-Leitung. Das tat ich. Wenige Tage später: ein Schreiben der Gebietskasse, dass dem Umzug zugestimmt wird, vorbehaltlich des Vorhanden seins eines behinderten gerechten Zuganges. Ebenso ein Anruf der Telekom, man werde mir Formulare zusenden, die ich bitte ausgefüllt retournieren möge. Die Schriftstücke kamen per Fax und per Mail, prompt und doppelt. Das eine Formular: e-card-Bestellung, wie bei einer Neuanmeldung, das zweite: Umzugsservice. Alles was schon jetzt der Telekom bekannt ist und auf jeder Rechnung steht, musste ich erneut angeben, teilweise von einer alten Rechnung übertragen. Die Meldungen sind also alle erfolgt, ich werde sehen, was sich weiter tut.
12. 3.
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3. 3. Der starke Sturm, Emma, der am Wochenende über uns fegte, hat meine Telephonleitng „verblasen“ . Ich will nicht leugnen, dass ein Ordinationstag ohne Telephon durchaus Charme hat, aber ich war natürlich auch off-line. Keine ABS- Anfragen, keine Einsicht in den Versicherungsstatus unbekannter Patienten, keine Information über etwaige Rezeptgebührenbefreiung. Nach einigen Runden in der Telephonschleife konnte ich mein Problem bei der Posthotline melden. Versuche der Fernwartung scheiterten. Um ca 12:00 hat ein Telekommonteur das Problem behoben und „Emma“ als Schuldige entlarvt. (Ein Sturmschaden an der Leitung vor dem Haus). Die on-line-Verbindung aufbauen funktionierte immer noch nicht. So wartete ich den letzten Patienten ab, um auch für dieses Problem die entsprechende Hotline zu kontaktieren. Unter dem Schreibtisch hockend und den Lichterstatus an GINA u Router schildernd, Kippschalter wackelnd und Stecker kontrollierend folgte ich den Angaben meines freundlichen Gesprächspartners. Nach ca 10 Minuten konnte die Leitung aufgebaut werden. Ich hatte zu dieser Zeit bereits 143 offline-Patienten und musste sie „nachmelden“. Obwohl das ein automatisierter Vorgang ist dauerte er ca 15 Minuten. Resumee: 45 Minuten Zeitverlust, bei Zeitgewinn durch Wegfall der sonst üblichen Telephonate. Gottlob regt mich eine Panne nicht mehr auf, so dass ich das Notwendige gelassen und emotionslos abspule. Die eigene Abhängigkeit spürt man an solchen Tagen deutlich.
Jänner 2008
28. 1. Heute schien alles wie geschmiert zu laufen, bis ich in den Patientenkartein den Eintrag „offline“ bemerkte. Ein Blick auf die „e-cardampel“ meines Innomedsystems (rot offline, grün online) zeigte gelb. Ich kontaktierte die Hotline und erfuhr, dass meine „GINA“ nicht erreichbar sei. Auf Kommando also unter den Schreibtisch, hinter die „GINA“ Kippschalter ausschalten, Kippschalter einschalten… „jetzt müssen Sie 10-15 Min warten, ..“ So sammelten wir einige „offline-Patienten“, obwohl die freundliche Hotlinestimme empfahl diese Wartezeit nicht zu arbeiten (Montag 8:20!) Tatsächlich konnte nach 10 Minuten meine Ordinationshilfe wieder in die Verbindung einsteigen, Nachmittags lieferte ich die nötigen Patientendaten nach. Ende gut alles gut… Überraschungen immer möglich.
15. 1. gestern war den gesamten Vormittag und noch darüber hinaus Ausfall des ABS . Angefragte Arzneimittel kamen heute Früh bearbeitet an. An meinem Bildschirm wurde der Ausfall angezeigt und die Zusage einer baldigen Behebung gegeben. Heute Früh an der selben Stelle die freudige Mitteilung, dass alles wieder uneingeschränkt funktioniere.
Diese Panne war locker zu verschmerzen. Ich rezeptierte das Nötige und machte mir eine Notiz in die Kartei, warum das ABS nicht eingeschaltet wurde.
10. 1. Heute stecke ich die e-card eines im Oktober 2007 gebornen Kindes. Die Kindsmutter ist seit ihren Jugendtagen meine Patientin, hat bis 8 Wochen vor der Geburt an qualifizierter Stelle gearbeitet und plant noch heuer, wenn ihr Sohn einige Monate älter ist, in reduziertem Maße wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren.
So wundere ich mich sehr, als das e-card-System meldet, für diese Person sei kein Versicherungsschutz vorhanden. Ich rufe also die hotline und erfahre:
Weder die Mutter, noch das mitversicherte Kind sind derzeit versichert. Der Versicherungsschutz endete mit dem Mutterschutz, 8 Wochen nach der Geburt, Ende Dezember 2007. Zwar habe die Kindesmutter rechtzeitig um Bezug des Kinderbetreuungsgeldes eingereicht, dieser Antrag aber sei noch nicht entschieden, daher kein Versicherungsschutz für Mutter und Kind!
Es kommt noch besser. Die gegenständliche junge Frau kann als Besserverdienerin bezeichnet werden. Sie wird in den geplanten Arbeitsmonaten 2008 voraussichtlich mehr verdienen, als sie neben dem Bezug des Kinderbetreuungsgeldes dazuverdienen dürfte. Daher hat man ihr geraten erst gar nicht um Kinderbetreuungsgeld anzusuchen! Ihre Frage, wie sie dann –ohne dieses Ansuchen- bis zur Wiederaufnahme ihrer Arbeit versichert sei, konnte man nicht beantworten. Daher also suchte sie zeitgerecht an. Die Bürokratie dürfte verwirrt sein. Das Ansuchen blieb bis dato unentschieden, der jungen Frau und ihrem Kind wird locker der fehlende Versicherungsschutz zugemutet, wenigsten für das Kind wusste die beamtete Auskunftsperson eine Lösung. „Wenn die Verbindung noch Aufrecht ist, soll sie das Kind beim Vater mitversichern lassen, das geht problemlos“
Wir erinnern uns: Verwitwete Mitversicherte, Personen, die Pensionsvorschuss beziehen, jetzt auch gut verdienende Jungmütter… sind Opfer einer selbstgefälligen Verwaltungsbürokratie, in deren Dienst die e-card steht, ausschließlich in deren Dienst.
September 2007
19. 9. Heute erlebten wir eine neue Facette eines e-card-Ausfalls. Ein Defekt im Wählamt Rust sorgte für Verwirrung. In meiner Ordination: kein Telephon, keine e-card-online-Verbindung . Resultat seeliges Arbeiten in ungewohnter Ruhe. In unserem Wohnhaus, in dem meine Frau eine Vorsorgeordination betreibt: kein Telephon, funktionierende e-card-Verbindung. Der Spuk dauerte von ca 07:30 bis 12:10. Peinlicher Weise wurde den frustrieten Anrufern per Tonbandstimme vermeldet: „der Teilnehmer spricht gerade“ was meiner unschuldigen Ordinationshilfe eine schlechte Nachred bescherte.
August 2007
17. 8. nachdem ich es seit Wochen nicht mehr der Mühe wert gefunden habe über die zahlreichen, täglichen Minipannen zu berichten- mehrmaliges Stecken der Ordinationskarte um sich anmelden zu können, mehrmaliges Stecken der e-card um den Patienten anmelden zu können, (gestern bei 36 Patienten am Nachmittag sechs Pannen), war gestern früh doch wieder eine gröbere Störung im System. Zwischen 09:00 und 12:00 Offlinebetrieb . Nicht genug damit immer wieder die Aufforderung am Bildschirm sich neu anzumelden, da die Störung behoben sei. Jeder Versuch endet mit Absturz des Computers. Der Nachtrag der „ offline-Patienten “ hat bis heute nicht reibungslos funktioniert. ABS-anfragen waren ohnehin nicht möglich. Statistisch gesehen eine vernachlässigbare Störung, aus der Warte der ordinierenden Ärztinnen und Ärzte einmal mehr der ärgerliche Beweis der Ohnmacht gegenüber einer überzüchteten und für das Wohlbefinden der Patientenschaft absolut unwesentlichen Bürokratie.
Mit jeden weiteren Ausbauschritt dieses Überwachungssystemes werden die Fehler und Störungen mehr. Alles im Sinne einer besseren Qualität… wo von??
Juli 2007
10. 7. APA Pressemeldungen
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10. 7. Im heutigen Morgenjournal gab es ein Interview mit Dr. Laminger, das ich als Audiofile besitze, aus dem hervorgeht, dass uns Ärzten die Information bzgl Rezeptgebührenbefreiung über die e-card "zur Verfügung gestellt" werden soll.
Im Klartext heißt das, dass wir die RGB administrieren müssen. Wir haben die bürokratische Last und gegenüber dem Patienten die Pflicht die RGB korrekt zu verwalten und müssen womöglich sowohl von Krankenkasse als auch von Patienten mit Regressforderungen rechnen, wenn etwas mit der RGB nicht stimmen sollte.
Bitte das ist unmöglich! Nicht nur, dass wir mit Bürokratie sowieso schon so weit eingedeckt sind, dass wir in unserer eigentlichen Arbeit der Krankenbetreuung behindert werden, werden wir dadurch auch gezwungen jedesmal die e-card zu stecken, um auf dem letzten Stand der Anspruchsberechtigung zu sein, was bei der Fehlerhaftigkeit des e-card Systems nichteinmal gesichert ist.
Das muß verweigert werden, das ist nicht unsere Arbeit. Ich würde vorschlagen, diese Arbeit den Apothekern zu überlassen, die sich ja so um den "Arzneimittelgurt" (ein total vertrottelter Begriff) gerissen haben.
Rein von der Logik her sind wir Ärzte für die Medizin zuständig, die Krankenkasse für die Bezahlung und der institutionelle Staat für die ärarischen Belange - die RGB, insbesondere wenn sie einkommensabhängig ist, ist Staatssache!
Wenn der Staat meint, eine solche Regelung erlassen zu müssen, dann soll er sie auch selbst regeln. Wir können diese Aufgabe keinesfalls übernehmen!
Hier wird unsere Standesvertretung mit sicht- und spürbaren Aktionen gefordert sein, die selbstverständlich solidarisch von uns niedergelassener Ärzteschaft mitzutragen sind.
Dr. WERNER Wolfgang
5. 7. Habe heute das neuerlich aufgetretene Problem mit dem e-card-Lesegerät zunächst als Wackelkontakt enttarnt und für kurze Zeit behoben. Montag früh gleich nach acht meldete sich- wie versprochen- ein Techniker und empfahl mir ein LAN-Kabel zu kaufen und das Lesegerät an dieses neue Kabel zu hängen. So tat ich. Kosten: 4,20 Euro. Alles funktioniert wieder. Gott sei Dank hatte ich diese Panne nicht während eines normalen Ordinationstages sondern während des Wochenenddienstes.
2. 7. Liebe KollegInnen, mit Datum 10. Mai 2007 hat die Frau Minister die Anfragen des Herrn Schennach schriftlich beantwortet.
Eine Kopie der Beantwortung habe ich vom Grünen Parlamentsclub erhalten. Weil die Beantwortung sehr ausführlich sind, gebe ich ein kurzes Resümee:
Die Frau Minister hat Erkundigungen bei den Sozialversicherungen eingeholt, diese betonen, daß schnell gearbeitet wird und allfällige Änderungen innerhalb von wenigen Tagen erledigt werden... außer wenn irgendwo fehlerhafte Angaben gemacht wurden und diese erst überprüft und korrigiert werden müssen.
Bezüglich Weiterversicherung von Schülern, die Ferialjobs machen, soll es angeblich schon eine neue Regelung geben, daß sie automatisch weiterversichert werden.
Daß bei täglich bis zu einer halben Million e-card Kontakten einige Fehler und Probleme auftreten, sei nicht weiter tragisch, die Sozialversicherung stehe ohnehin dauernd mit den ärztlichen Standesvertretungen in Kontakt....es wäre illusorisch absolute Fehlerfreiheit zu verlangen oder zu behaupten.
Im Zusammenhang mit ausländischen Arbeitnehmern in Tourismusgebieten glaubt die Frau Minister, daß ArbeitnehmerInnen beschäftigt sind, die nach den internationalen Rechtsvorschriften gar nicht bei einer österreichischen Krankenkasse versichert sind, dementsprechend kommt es bei diesen Personen grundsätzlich auch nicht zur Ausstellung einer e-card. (Ich frage mich, warum wir dann soviele Probleme bei "bundesdeutschen Gastarbeitern" haben, sind die neuerdings nicht mehr versicherungswürdig?)
Und im Übrigen sind die angeblich "vielfältigen Unzulänglichkeiten" für die Frau Minister nicht nachvollziehbar bzw. auch aus anderen Zusammenhängen nicht erkennbar. Nach Aussage des Hauptverbandes existieren sie in der in der Anfrage dargestellten Form und Menge nicht!
Eigentlich habe ich mir ja nicht wirklich viel anderes erwartet. Also aufhören herumzunörgeln, es ist eh alles bestens und wer es nicht glauben will, soll beim Hauptverband nachfragen. Dort weiß man, was Sache ist! Grüße aus Ehrwald, S. Riedmann
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Juni 2007
30. 6. Habe heute Wochenenddienst, mitten im Arbeitslauf bekomme ich die Meldung über ein Kommunikationsproblem. Ich kann keine Patientenkarte einlesen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen mit O-card , e-card,- Eingabe der Versicherungsnummer etc wende ich mich an die Servicehotline. Eine kompetente und freundliche Dame bemüht sich zunächst mein Lesegerät über die Fernleitung zu prüfen, schickt mich dann unter den Schreibtisch um die Steckkontakte zu prüfen und lässt sich schließlich die Nummern vom silbernen Etikett an der Unterseite des Lesegerätes vorlesen. Probieren Sie das einmal. Zunächst musste ich die Brille holen, schließlich die Lupe! Es ist ähnlich wie das Ablesen der Nummern der europäischen e-card-Rückseite . Ergebnis. Mein Lesegerät hat einen Fehler. Ich wusste bis jetzt nicht, dass an der Unterseite des Lesegerätes ein grünes Licht brennen und ein orangefarbenes Licht blinken muss. In meinem Fall blinkt nichts.
Gleich am Montag wird ein Technikertermin vereinbart werden. Eine Honorierungsgarantie wurde ausgesprochen. Freue mich auf Montag!
26. 6. Brief der Wiener Ärztekammer
Sehr geehrte Frau Kollegin Michalek! Obwohl wir mehrfach der Wiener Gebietskrankenkasse angeboten haben, zu versuchen, bei der E-Card eine gemeinsame Vorgangsweise einzuschlagen, ist die Wiener Gebietskrankenkasse scheinbar nicht daran interessiert, sondern geht schlicht und ergreifend völlig patienten- und ärztefeindlich vor, indem sie die schon bestehenden Schwierigkeiten mit der E-Card noch verstärkt... gesamten Brief lesen
25. 6. E-Card: Den Ärzten werden erbrachte Leistungen nicht vergütet
Utl.: Ärztekammer fordert Schadenersatz für "Zeit und Ärger" und schaltet Patientenanwalt ein
Wien (OTS) – Schwere Vorwürfe hinsichtlich der E-Card-Abrechnung der Wiener Gebietskrankenkasse hagelt es von der Wiener Ärztekammer. " In der Abrechnung des ersten Quartals 2007 wurden zahlreiche von Vertragsärzten erbrachte Leistungen nicht vergütet, angeblich weil die E-Card nicht gesteckt worden ist", zeigt sich der Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, Johannes Steinhart, massiv verärgert. Sowohl in der Ärztekammer als auch in der Gebietskrankenkasse würden nun die Telefone heiß laufen. Die Wiener Gebietskrankenkasse setze damit neue Dimensionen im E-Card-Chaos, so Steinhart.****
"Wir haben ein derartiges Chaos bereits erwartet, als die Gebietskrankenkasse uns mitgeteilt hat, dass sie die Abrechnungsdatensätze der Ärzte mit den E-Card-Daten des Hauptverbands bei der Abrechnung abgleichen wird", sagt Steinhart. Probeläufe im Frühjahr hätten gezeigt, dass aus Gründen, die für alle Beteiligten nicht erklärbar seien, das E-Card-System trotz gesteckter E-Card Patientenfälle "verschluckt". Damals sei jedoch vereinbart worden, dass das Problem gemeinsam analysiert werde, bevor die Patienten darin involviert würden.
"Jetzt wurden - ohne Rücksicht auf die Patienten - einfach die Zahlungen für deren Leistungen verweigert", zeigt sich der Vizepräsident verwundert über die Vorgangsweise der Gebietskrankenkasse. Man werde den Ärztinnen und Ärzten nun empfehlen, alle Abrechnungen der WGKK zu beeinspruchen und Schadenersatz "für die Zeit und den Ärger darüber, sich mit diesen Dingen beschäftigen zu müssen, geltend zu machen". Zudem werde die Ärztekammer die Wiener Patientenanwaltschaft einschalten.
Gleichzeitig empfiehlt Steinhart allen Ärztinnen und Ärzten, ihre Patienten darüber zu informieren, dass die WGKK die Zahlung von Leistungen ablehnt. "Sollte die WGKK nicht binnen 14 Tagen alle Fälle nachzahlen, werden wir unseren Ärzten raten, den betroffenen Patienten die Leistungen in Rechnung zu stellen." In der Folge werde man die Patienten darin unterstützen, die Rechnungen bei der WGKK einzureichen.
Zwtl.: Hauptverband schweigt seit einem halben Jahr
"Leider bewahrheitet sich nun unsere Befürchtung, dass die E-Card patientenfeindlich ist", betont Steinhart. Im Krankenscheinsystem habe man Scheine nachreichen und im Sinne des Patienten mit der Gebietskrankenkasse verrechnen können. Bei den Verhandlungen rund um die E-Card habe der Hauptverband aber strikt abgelehnt, diese patientenfreundliche Maßnahme beizubehalten.
Steinhart: "Das Ersuchen der Ärztekammer, die so genannten Nachsteckfristen patientenfreundlicher zu regeln, liegt seit einem halben Jahr unbeantwortet beim Hauptverband." Es sei "absolut irre", dass die Sozialversicherung offensichtlich den Patienten völlig aus den Augen verliere und nur mehr die eigene Technologie im Auge habe, so Steinhart abschließend. (kp)
18. 6. Heute früh eine offensichtlich kapitale e-card-Panne. Anrufe bei den Nachbarordinationen geben die Sicherheit, dass das Problem außerhalb des eigenen Einflussbereiches liegt. Wir können bis 11:00 nicht online gehen, keine ABS-Abfragen, empfindliche Störung des Ordinationsablaufes.
11. 6. von Dr. Schwarz: der ecard-wahnsinn!
so sehen die „anfangsschwierigkeiten“ nach 2 jahren vollbetrieb aus. systemimmanent. da wird sich wohl nichts dran ändern. und alle werden wieder sagen: „schuld“ ist doch nicht die ecard, sondern die einzelnen sachbearbeiter bzw systeme in den krankenkassen selber. und wer denkt daran, dass den patienten und den arzt, wenn sie in der ordination vor diesem problem stehen, das überhaupt nicht interessiert, wer schuld ist. sondern dass es nicht funktioniert. und ohne ecard funktioniert hätte.
2 fälle, zugetragen heute, 11. juni 2007, zwischen 10h und 12h:
fall1
63 jähriger mann, pensionist, leidet an einem prostata-karzinom, hypertonie. er war vor 2 wochen bei mir in der ordination gewesen, dabei wollte er sein dauermedikament holen, die ecard sagte plötzlich „njet“ – für diesen patienten konnte keine gültige krankenversicherung festgestellt werden . nachdem er seine medikamente noch auf vorrat hatte, sowieso einige amtswege, auch bei der krankenkasse zu erledigen hatte, übernahm er die abwicklung des problems und kam heute wieder in die ordination und freute sich an der anmeldung: „ich habe den fehler vor 2 wochen bei der nö gkk gemeldet gehabt, auch eine neue ecard zugesandt bekommen“. sprachs, und meine mitarbeiterin steckte die ecard: für diesen patienten konnte keine gültige krankenversicherung festgestellt werden . ein telefonat mit der gkk scheibbs, herrn gruber, löste das problem heute insofern, als dass mir von ihm eine existente krankenversicherung bei der nögkk bestätigt wurde. warum die stelle, die eine ecard aussendet (warum denn eine neue ecard?) nicht auch gleich überprüfen kann, ob eine versicherung besteht. ausserdem sieht man, wie wenig die bürokraten ahnung haben, wenn die „ecard nicht funktioniert“. denn selten ist es die ecard selber (auch wenn es für den geplagten patienten den anschein hat), meistens ist es das system dahinter.
fall2
57 jährige frau, patientin mit einer malignen bluterkrankung, hypertonie.
ihr mann, bei dem sie zeitlebens mitversichert war (sva der gew.wirtschaft), hat am 19.3.2007 um pension angesucht und sein gewerbe zurückgelegt. danach war die patientin schon mehrere male bei mir in der ordination gewesen, jetzt laut ecard svb-versichert (sie betreiben eine kleine landwirtschaft). heute um 10h wollte sie ihre dauermedikamente abholen, die ecard sprach plötzlich für diesen patienten konnte keine gültige krankenversicherung festgestellt werden . nun denn, das wartezimmer war voll, an der anmeldung ein stau, betreffende patientin verwiesen wir an die svb-dienststelle in scheibbs („bauernkammer“), von wo sie kurz vor 12 wieder zurückgekommen war. laut bauernkammer muss die patientin bei der sva gw sozialversichert sein. der einfachheit halber schildere ich in schlagworten die nächsten 32 minuten:
anruf bei der sva in wien (01-54654-dw2513, pensionsstelle): dort sind sie nicht zuständig. zuständig ist die landesstelle nö. ich werde verbunden
- 12 minuten warteschleife, bis ich erschöpft aufgegebe und das tonband dort verfluche, das mich salbungsvoll aufklärt, dass wegen der großen zahl an anfragen wegen irgendeiner aussendung der sva einige tage zuvor die dauer bis zur entgegennme des anrufs etwas(!) länger sein kann....
- geschwind aus dem internet die telefonnummer der sva gw, dienststelle st,pölten, herausgesucht. ein herr lamberg erklärte mir, dass er nur einschau habe, nichts aber unternehmen könne. die patientin ist nicht mehr sva-versichert, weil sie jetzt bei der svb versichert ist (was ja nachweislich nicht stimmte). als ich etwas zornig und polemisch darauf hinweise, dass die patientin neben mir sitzt, zuhört und bereit ist, mit mir über die presse an die öffentlichkeit zu gehen, ich ausserdem ihr den patientenanwalt empfehle, wird er merklich dienstbeflissener, sucht mir telefonnummern heraus und declamiert am telefon freudig: zuständig sind die bearbeiter, die unter der nummer 01-54654-dw2513 erreichbar sind. hoppla, da war ich doch schon? (siehe oben).
- nun rufe ich nochmals dort an, es ist ein anderer ansprechpartner am telefon. eine frau scheinbichler (oder so ähnlich) erklärt mir, dass ein pensionsantrag läuft und daher die patientin nicht als sva-mitversichert gelten kann, solange die sache nicht ausgehandelt ist. da muss sich die patientin schon an die svb wenden. ich erkläre patzig: mit anderen worten: solange ein pensionsantrag nicht entschieden ist, lebt ein patient in österreich aus reiner willkür sehr gefährlich, weil nicht krankenversichert? die patientin war doch schon auf der bauernkammer. dort sagte man ihr: zuständig ist die sva gw. ich lasse die patientin jetzt bei mir sitzen, bis die sache geklärt ist, wer die kosten der medikamente, die ich jetzt zu verschreiben gedenke, bezahlt. ich sehe nicht ein, dass ein mensch im vorhandenen sozialen netz durch bürokratische aktive taten aus diesem gestoßen wird. ich werde sie, bzw. ihre abteilung, zusammen mit dem patienten, kommt es zu gesundheitlichen konsequenzen, zur rechenschaft ziehen.
plötzlich höre ich ein unerwartetes einlenken: die sva übernimmt die versicherung, ab heute, spätestend morgen, soll das über die ecard einsichtig sein....
mein comment dazu:
wann hört dieser wahnsinn endlich auf? frau kollegin kdolsky, räumen sie mit diesem unfug auf! und sie wollen eine lanze für ELGA brechen, wo die folgen bürokratischer missetäter noch ungleich tragischere konsequenzen haben können?
nicht mit uns aktiven ärztinnen und ärzten. die ecard liefert uns den beweis unserer ablehnung zentral verwalteter daten täglich! wundern sie sich deswegen nicht, warum wir so massiv ablehnend so vielem gegenüberstehen.
Mai 2007
28. 5. von
Sylvia Tiedemann: Wie stellen wir uns unsere Zukunft vor.
1. Für bewilligungspflichtige Medikamente die von einer Spezialambulanz, Spital, Wahlarzt, Herrn Privat-Professor verordnet werden MUSS auch von eben diesen eine Langzeitbewilligung eingereicht werden, Sollte diese Langzeitbewilligung (oder Bewilligung auf Zeit) nicht bewilligt werden, müssen sich diese Herrschaften etwas anderes überlegen. Deshalb gibt es ja Spezialisten !
2. Daher darf es auch keine wie auch immer gearteten Sanktionen für einen Arzt geben der diese , von oben genannten Stellen verordneten Medikamente, weiter verschreibt.
3. Wenn der Hauptverband neue Module für die Ärzte ausarbeiten läßt, muss er auch die Kosten für die Einbindung bei den Ärzten übernehmen. (Es gibt wirklich genug Geld im Gesundheitssystem für technische Anwendungen, für medizinische leider nicht )
4. Wenn diese Kosten nicht vom Hauptverband übernommen werden , muss es den Ärzten freigestellt bleiben, ob sie diese Anwendungen annehmen wollen oder nicht.
5. Es muss vom Hauptverband und von den Kammern ein System eingerichtet werden, wo alle niedergelassenen Ärzte, Spitalsärzte, Wahlärzte und Privatärzte von allen uns betreffenden Neuerungen bereits im Vorfeld informiert werden. Die Ärzte müssen von der Kammervertretung vor der Unterzeichnung eines Vertrages (e-card vertrag usw) über den Inhalt des Vertrages unterrichtet werden. Es müssen Treffen organisiert werden wo Ärzte ein Veto gegen geplante Arbeits-Unmöglichkeiten aussprechen können.
6. Wir können nur sagen wie wir unsere Zukunft gestalten wollen, wenn wir endlich erfahren wo wir dzt stehen !!!
7. Unsere Vertretung in der Kammer ist für mich undurchschaubar. Das sollte sich raschest ändern, denn wir zahlen ja diese Herren und Damen mit unseren ÄK Beiträgen.
8. Ich halte wenig von dem Zuckerl des Hauptverbandes " Wer mitmacht , bekommt es auch bezahlt", denn Leistungen können jederzeit wieder gekürzt werden !!
9. Wenn der Bürokratismus durch geeignete Maßnahmen wieder zurückgeht , und wir keine "Angst" vor Sanktionen haben müssen, wird auch das Arbeiten als Arzt wieder annehmbar werden. Wir haben es nicht notwendig für das Erfüllen eine Hauptverbands - Pflicht Cent-Beträge anzunehmen und dann noch danke zu sagen !
10. Die sogenannten Theapie (Geld.Zirkel) sollten nicht nur von niedergelassenen Ärzten sondern auch den Spitals-Wahlarzt und privat-Ärzten , sowie von vertretern der Krankenkassen ode Hauptverband regelmäßig besucht werden , Dort muss dann geklärt werden welches Medikament von welchem Arzt verschrieben werden darf, und welches nicht und vor allem warum nicht !! Dann hat auch Ministerium und Hauptverband die Möglichkeit mit Spezialisten auf den diversen Gebieten zu diskutieren, welche Verordnungen sinnvoll sind und welche nicht. Ich halte das für sinnvoller und billiger als das Einführen von ICD Codes oder PRODOC, e-überweisung oder e-rezept !
11. Wenn aber fast alle Ärzte aus Angst oder Überlastung oder Gleichgültigkeit , nicht einmal bereit sind ihre Meinung zu den derzeitigen Zuständen abzugeben, sollten sie dieses wenigstens durch eine Retourantwort, "bitte keine info mehr" kundtun. denn wenn nur 0.8 % aller Ärzte das derzeitige System für unerträglich halten, ist jeder weitere Aufwand dieses System zu ändern sinnlos. zb Ärzte Apotheker treffen (4 Ärzte 3 apotheker 2 ordi hilfen ist eigentlich traurig)
28. 5. von
Dr. Susanna Michalek: Dienstag in der Nacht spielte der Hauptverband ein neues Update (Release) auf unsere GINA-Boxen. Bei einigen Kollegen funktionierte am Mittwoch deshalb ein Lesegerät nicht (bei mir funktionierte eines von dreien nicht. Derzeit gilt die Zeit nicht als Offline-Zeit, da nur das Lesegerät kaputt war????/noch nicht bestätigt). Deshalb werden wir gesammelt so viele Honorarnoten wie möglich für unsere Arbeitszeit/Telefonate, Angestelltenzeit,...) an den SVC (Chipkartengesellschaft) schicken. Falls zu Hilfe geholte Ärztesoftware -Firmen Honorarnoten an Euch schicken, bitte vorerst an den SVC (und gleichzeitig an die Ärztekammer) weiterleiten (letztlich werden wir möglicherweise die Kosten doch selber übernehmen müssen, aber versuchen wollen wir es). Den Briefwechsel mit der Ärztekammer wegen der Entschädigung habe ich Euch schon am Freitag geschickt, Aussagen der Kammer waren allerdings frustran.
Musterhonorarnote: http://www.initiative-e-card.at/initiative/aktionen_infos/HN_Muster_2.dot Immerhin kam am Freitag eine Meldung über den Hauptverband(GINA), dass mit derBehebung eines Fehlers am Korrektur-Release gearbeitet wird (vielleicht ein Zufall, aber ich habe am Donnerstag nach der Vorlesung bei Prof. Dorda mit Fr. Binder vom Hauptverband ein längeres Gespräch geführt und auch erwähnt, dass es für uns Ärzte hilfreich wäre, wenigstens bescheid zu wissen, falls an der Behebung eines Mangels gearbeitet wird).
9. 5. Blick über die Grenze
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1. 5. Kippt der Deutsche Ärztetag die elektronische Gesundheitskarte?
Spannung beim nächsten Deutschen Ärztetag: Kippt das Ärzteparlament die elektronische Gesundheitskarte? „Der Deutsche Ärztetag soll eine Resolution gegen die elektronische Gesundheitskarte beschließen“, fordert der Präsident der Freien Ärzteschaft (FÄ), Martin Grauduszus: „ Ärzte und Patienten brauchen diese Karte nicht. Sie ist medizinisch völlig wertlos, beschert uns Chaos in Klinik und Praxis und schafft Datenschutzprobleme, die nicht zu bewältigen sind“, warnt er. ... mehr > http://www.dailynet.de/News-file-article-sid-2148.html
März 2007
23. 3. Liebe KollegenInnen,
in den Weihnachtsferien hat mich der Bundesrat und Mediensprecher der Grünen, Herr Stefan Schennach - er stammt aus Biberwier und ich betreue schon seit Jahren seine Familie als Hausarzt - mit seinem Sohn in der Praxis aufgesucht. Sein Sohn war gerade vor einigen Tagen 18 Jahre geworden und laut e-card nicht versichert. Ihr kennt die Situation sicherlich alle, stundenlanges telefonieren von einer Stelle zur anderen etc. Schlußendlich habe ich eine Honorarnote zum BVA-Tarif gestellt und ihm geraten, sich mit seiner Versicherung, der BVA, auseinanderzusetzten und gleichzeitig die neue Gesundheitsministerin über die diversen "Schwächen" des Systems und Zustände in den Krankenkassen zu informieren. Die ganze Angelegenheit hat zu einer parlamentarischen Anfrage geführt, die in dieser Woche eingebracht wurde. Näheres siehe Anhang.
Mit freundlichen Grüßen aus Ehrwald Sepp Riedmann
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18. 3. Liebe Freunde! Heute aktuell zum ABS:
Ich hatte gestern einen Patienten mit akuter Hypoglykämie zu versorgen. 33 % Glukose finde im Arzneistamm am kostengünstigsten als: GLUCOSE MAY IFL 33% 100ML 10 ST. Schwarzpunkt. Keine Ampelfarbe. No Box. Nicht notwendig?
Für meinen Pat. jedenfalls lebensnotwendig, deshalb habe ich sie ihm auch verabreicht! Er ist rezeptgebührenfrei, also hat er auch nichts bezahlt.
Nach Absenden der ABS Anfrage erhalte ich folgende Meldung:
******
Bewilligungsanfrage - Übertragungsbestätigung
Ihre Bewilligungsanfrage wurde am 18.03.2007 um 11:54 erfolgreich übertragen.
Die Bewilligungsanfrage wurde außerhalb der Bereitschaftszeiten des chefärztlichen Dienstes übertragen und wird daher erst am nächstfolgenden Arbeitstag bearbeitet.
Bitte informieren Sie den/die betroffene(n) Patienten/Patientin!
******
Nun meine Gedanken dazu:
- Anscheinend hat es sich bis zum Gesundheitsministerium noch nicht herumgesprochen, dass höherprozentige Glukose lebensrettend sein kann und daher irgendwie im Boxensystem verankert werden soll.
- Soll ich mich darüber ärgern, dass mein Ansuchen heute am Sonntag nicht erledigt wird? Nein! Ich bin für ein menschliches System - und wegen unseres technischen Fortschrittes ständig bereit sein zu müssen, ist unmenschlich!
- Sehr wohl ärgere ich mich jedoch über den letzten Satz der Meldung: "Bitte informieren Sie den/die betroffene(n) Patienten/Patientin!"
Der Pat. Ist verwirrt, alt, arm, hilfsbedürftig. Der kann mit meiner Information nichts anfangen!
Durch Computer bekommen wir immer häufiger Tipps oder Befunde in Form von Textbausteinen. Diese sind nichtssagend, verwirrend, Zeit konsumierend, eine scheinbare "rechtliche Absicherung" vermittelnd - einfach ärgerlich, Ballast!
Ich rufe zur gemeinsamen Bekämpfung von automatisch generierten Zeilen auf! Auf erstem Blick kann ich nämlich nicht unterscheiden, ob sich vielleicht doch jemand auch was dabei gedacht hat und verschwende oft meine Zeit damit.
Lge
13. 03. ABS wird immer folgenschwerer. Vor ein paar Tagen bekam ich einen Kontrollbrief der Sozialversicherung. Ich sei mit 11% über dem Medikamentenschnitt gewesen und daher zu kontrollieren. Es waren 10 Patienten angeführt, über deren Medikamente von Sortis 20, über Ebixa bis Plavix , bzw. die Regelkonformität der Verschreibungen Auskunft verlangt wurde. Ich führte in einem Antwortbrief die Basis meiner Überlegungen unter Angabe einschlägiger Befunde an. Zeitaufwand 1,5 Stunden. Einige Tage später ein neuerlicher, diesmal eingeschriebener Brief mit dem Betreff: „Nachforderung fehlender Informationen bzgl. unserer Anforderung von Dokumentationen zur nachfolgenden Kontrolle“ In einem kurzen Schreiben kündigte ich meine Kooperationsbereitschaft auf. Ich begründete dies unter anderem damit, dass selbst bei einem Patienten, über den ich berichten konnte, das angeführte Arzneimittel nie verschrieben zu haben, neuerliche Angaben eingefordert werden, somit offensichtlich meine schriftliche Antwort nicht zur Kenntnis genommen worden sei. Gleichzeitig forderte ich unverzüglich ein kompetentes Gremium einzuschalten (von Sozialbericht bis Schlichtungskommission) damit die offenen Fragen in angemessener Form diskutiert werden könnten. Am folgenden Tag kontaktierte mich ein mir seit vielen Jahren bekannter Kollege aus dem Chefärztlichen Dienst der SVA und fragte an, ob ich bereit wäre gemeinsam mit ihm in meiner Ordination die bisher ungeklärten Fragen zu klären. Dem konnte ich problemlos zustimmen.
Ein neuerliches Ärgernis heute: ABS-Antrag für Efectin 150mg Dos.: 1-1-0-0, Dg.: schwere, poststat . Depressio . Ergänzende Angabe: Therapie v Eisenstädter Facharzt Dr. N.N. etabliert. „zur Überbrückung“ bis zur vereinbarten Kontrolle Ende März.
Antwort: Ablehnung. Begründung. Die unzureichenden Therapieerfolge mit Arzneimitteln aus dem grünen Bereich sind aus meinem Antrag nicht zu entnehmen.
Mit solchen geistlosen Formalismen bringt man die Akzeptanz des ABS mit Sicherheit um. Kein Kommunikationsmittel ist gut genug um das mangelhafte Benehmen der „Gesprächspartner“ ausgleichen zu können.
Ich fand ein passendes Ärztemuster, sonst hätte ich das Rezept dennoch ausgegeben, eine Aktennotiz angelegt und auf die nächste Kontrolle mit großer Gelassenheit gewartet.
Im Übrigen habe ich den Eindruck, dass die Notwendigkeit der Chefarztkontakte eher steigend als- wie in Aussicht gestellt- fallend ist. Eine Statistik aus dem Hauptverband wird mich sicher bald eines Besseren belehren.
Feber 2007
26. 02. Heute wies die Karte einen meiner Patienten mit „nicht versichert“ aus, der seit Jänner 2007 Pensionist ist. Der Anruf bei der Hotline der BGKK brachte zu Tage, dass noch keine Meldung von der Pensionsversicherungsanstalt bei der Krankenkasse eingetroffen ist. Im Jänner erhielt der Mann bereits seine erste Pension ausbezahlt, das ist heute gut sieben Wochen her! In nunmehr zwei Jahren e-card- Gebrauch ist es nicht gelungen die Kommunikation zwischen den Ämtern zu beschleunigen, bequeme Trägheit auf Kosten unserer Arbeitszeit und Arbeitskraft. Einmal mehr: die e-card dient den Bürokraten, nicht den Patienten, schon gar nicht den Ärzten.
05.02. Meldung im Ö1-Morgenjournal. Österreichische Schülerdaten, Noten, Nachprüfungen, Nachhilfe, Betragen, werden gekoppelt mit die Sozialversicherungsnummer an Statistik-Austria gemeldet und 60 Jahre gespeichert. Zugriffsberechtigt auf diesen Datenschatz ist neben der Schulbehörde, das Gesundheitsministerium, auch Bürgermeister soferne sie Schulerhalter sind. Das ganze heißt „Bildungsdokumentation“.
04.02. Auf Grund der aktuellen Situation möchte wir Sie wie gewohnt zu den folgenden
Themen informieren.
1. Verzögerung der Acontierung - Kammer fordert Zinsen:
Diese Woche hat die Wiener GKK die Acontierungen zu Monatsende verspätet angewiesen. Dies hat zu zahlreichen Anrufen und Problemen in der Kollegenschaft geführt. Die Ärztekammer für Wien hat unmittelbar mit der WGKK Kontakt aufgenommen und gehört, dass es ein Problem mit der Hausbank der WGKK, der BAWAG, gegeben haben soll.
Wie auch immer, Ihnen und auch der Kammer kann es eigentlich egal sein, wo der Fehler gelegen ist. Das Geld ist zwar inzwischen auf den Konten der betroffenen ÄrztInnen eingelangt, wir haben aber trotzdem bereits ein Forderungsschreiben an die WGKK gerichtet, in dem wir die Zinsen für die verspätete Zahlung einfordern. Schließlich ist es im Geschäftsleben üblich, dass ab dem Zeitpunkt der Fälligkeit bei Nichtzahlung Zinsen anfallen.
Dokument zum Downloaden: http://www.aekwien.at/aekmedia/WGKK_Acontoz.pdf
2. E-Card-Honorarkürzungen - Kammer fordert Nachverhandlungen des E-Card-Vertrages:
Trotz unserer intensiven Bemühungen ist der Schleier rund um die Fälle, die nicht im E-Card-System dokumentiert waren, aber von Ihnen behandelt wurden, noch nicht endgültig gelichtet.
Auch wenn zur Zeit noch nichts passiert ist, ist die gegebene Situation äußerst unbefriedigend.
Abgesehen davon, dass wir Sie bzw. Ihre MitarbeiterInnen dringend in Ihrem Sinne, und im Sinne der PatientInnen bitten, darauf zu achten, dass jeder Patient mit E-Card oder über O-Card in das System von Ihnen eingegeben wird, hat sich die Kurie in ihrer letzten Sitzung mit diesem Thema befasst und einstimmig den Beschluss gefasst, dass der E-Card-Vertrag der ÖÄK dringend nachzuverhandeln ist. Die absolut patientenfeindlichen und viel zu kurzen Nachsteckfristen müssen adäquat erweitert werden. Weiters fordern wir auch, die Regelungen zum jedesmaligen Stecken im Jahre 2009 ersatzlos zu streichen.
Das wahre Problem bei all diesen Regelungen ist nämlich, dass für den Fall, dass die Kasse nicht zahlt, Sie das Recht haben (bzw. von uns empfohlen wird), dass Sie dem Patienten eine Privathonorarnote legen. Schließlich ist nach den Gesamtverträgen eindeutig der Patient zur Vorlage der Karte verpflichtet und nicht die Ärzteschaft zum Einsammeln dieser. Auch wenn die Privathonorarnote bei vielen Patientengruppen als eine sozial schwer vertret-bare Maßnahme erscheinen mag, so sehen wir darin die einzige Chance die Patienten und die Öffentlichkeit als Verbündete zu gewinnen, damit die patientenfeindlichen Inhalte des E-Card-Systems endlich breit publik werden.
Nachdem die BVA, aus welchen Gründen immer, schon bei einigen Ärzten dies handhabt, haben wir für Sie ein entsprechendes Muster eines Briefes in diesen Fällen an die Patienten vorformuliert. Das alles sehen wir als Maßnahme, damit endlich bei der Sozialbürokratie Druck erzeugt wird und sie wirklich wieder zu einer "Sozial"bürokratie wird.
Mit kollegialen Grüßen
Helga Azem
Vorsitzende der Sektion Fachärzte
Rolf Jens
Obmann der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin
Norbert Jachimowicz
Stv. Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte
Johannes Steinhart
Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte
Walter Dorner
Präsident
Jänner 2007
30.01. von j.wallentin; geboren: 1.13.1974. interessant, was so auf der e-card gespeichert ist.beim nachfragen bei der wgkk wird bestätigt, dass tatsächlich ausländern, die keine original geburtsurkunde vorweisen können, ein solches geburtsdatum zugewiesen wird.
jw
19. 01. Wiener
e-card-Missverständnis
Vielleicht haben Sie in den letzten Tagen ein Schreiben der WGKK mit folgendem Inhalt erhalten:
"Nach dem E-Card-Gesamtvertrag sind Vertragsärzte verpflichtet, in der Ordination die für die Verwendung des E-Card-Systems notwendigen Voraussetzungen zu schaffen und die von den Patienten vorgelegten E-Cards zu verwenden. Aus den uns vorliegenden Daten ist ersichtlich, dass im 2.Quartal 2006 in XX Fällen und im 3.Quartal 2006 in XX Fällen die E-Card nicht gesteckt wurde. Ab dem 1.Quartal 2007 wird diese Prüfung im Echtbetrieb durchgeführt und es werden Ihnen ab diesem Zeitpunkt Abrechnungsfälle ohne Vorliegen eines entsprechenden E-Card-Satzes nicht mehr honoriert."
Dieses Schreiben der WGKK ist im höchsten Maße verwirrend und entspricht in dieser Form nicht dem E-Card-Gesamtvertrag. Tatsache ist, dass der E-Card-Vertrag vorsieht,
entweder einmal pro Quartal die E-Card zu stecken
oder aber mittels O-Card der Patient ins E-Card-System einzugeben.
Nach unseren ersten Recherchen sind aus welchen Gründen immer, die O-Card-Fälle bei der WGKK nicht richtig "verbucht" worden, was zu diesem Schreiben geführt haben.
Seit Aussendung dieses Schreiben stehen die Telefone in der Verrechnung der WGKK natürlich nicht mehr still. Ein Durchkommen ist so gut wie unmöglich. Es ist aber nicht unbedingt notwendig mit der GKK oder uns Kontakt aufzunehmen.
Wir haben bereits mit der WGKK gesprochen und auf diesen Fehler hingewiesen und sind dabei, dieses Thema raschestmöglich abzuklären.
Aber eines ist klar:
Im E-Card-Vertrag ist eindeutig geregelt:
-
Ein Stecken der E-Card ist nur beim ersten Besuch im Abrechnungszeitrum nötig!
-
Sollte das E-Card-System offline sein, haben Sie in jedem Fall eine Abrechnungsgarantie, auch ohne E-Card-Konsultation!
-
Selbstverständlich ist ein Signieren mit der O-Card jederzeit möglich und ersetzt das Stecken der E-Card! Bei Hausbesuchen oder in Pensionistenheimen ist dies auch gar nicht anders möglich. Die Anzahl der O-Card-Signierungen ist nicht beschränkt.
Es darf in keinen Fällen zu Abzügen bei Abrechnungen kommen, wenn einer dieser drei Punkte vorliegt. Es wurde auch keinem einzigen Arzt laut Aussage der WGKK auch nur ein Cent abgezogen.
Sollte dies trotzdem der Fall sein, ersuchen wir um sofortige Mitteilung an die Ärztekammer für Wien. Wir werden Sie diesbezüglich in jeder Hinsicht unterstützen. Weiters raten wir Ihnen dringend, bei der WGKK eine Liste mit den Namen jener PatientInnen anzufordern, bei denen angeblich keine E-Card-Konsultationsdaten vorligen, damit Sie selbst vergleichen können.
Prinzipiell gehen wir aber davon aus, dass die WGKK im Interesse ihrer Versicherten das Problem rasch lösen wird. Schließlich wäre nämlich die Konsequenz, wenn das Stecken mit E-Card oder O-Card nicht akzeptiert wird, es diesen PatientInnen dann privat zu verrechnen. Dies wird dann wohl die einzige logische Konsequenz sein.
Mit kollegialen Grüßen Ärztekammer Wien
03. 01. Heute war eine 21jährige Studentin bei mir. Tochter in Eisenstädter Familie, studiert derzeit in München. Beim Stecken der e-card : „kein Versicherungsschutz“ Telephonische Nachfrage bei der burgenl . GKK. Auskunft: Es sei vom Finanzamt gemeldet worden, dass die Eltern der jungen Dame keine Kinderbeihilfe mehr bekommen, daher habe man sie auch als Mitversicherte gestrichen. Wie sich herausstellte haben die Eltern mit ihrer Nachricht an das Finanzamt, die Tochter lebe derzeit nicht mit ihnen im selben Haushalt, diese Streichung ausgelöst. Fragen: wer meldet vom Finanzamt an die Krankenkasse? Wie unmittelbar hängen Mitversichertenstatus und Kinderbeihilfenbezug zusammen? Warum verständigt niemand die Betroffenen von diesem schwerwiegenden Verlust des Versicherungsschutzes?
Endergebnis. Innerhalb weniger Stunden nimmt die BGKK die Junge Dame wieder als Mitversicherte an, ohne dass sich an den vorher geschilderten Gegebenheiten etwas geändert hätte! Ein aufgeregter Anruf der Mutter der Studentin genügte.
Die e-card, ein Instrument der Burokratenwillkür.
01. 01. Willkommen im neuen Jahr! Eine Patientin, ihr Familienname ist Hütter, kommt zur Aufnahme. Die ECard zeigt den Namen Huetter. Ich frage sie: "Ist Ihr Familienname Hütter oder Huetter?". Sie darauf: "Hütter, aber seit der ECard schreiben alle Huetter. Also schreiben auch sie bitte Huetter". Natürlich musste ich ihrem Wunsch nachkommen und meine Kartei ändern.
Was werden die anderen Huetters, Koenigs, Jaeckles, Schaefers, Bruecklers, Kroepfls, Koecks, Hoellers, Koerblers, Doerfels, Poells, Kloeckls, Muellers, Bruecklers, Tuells und die Baerbels, Caecilias, Joergs, Gyoergys, Guenters, Juergens usw. dazu sagen. Wie oft werde ich eine Kartei vergeblich suchen, da ich unter ä, ö, oder ü nichts finde?
Wie selbstlos diese Frau Hütter ihren Namen der ECard anpasst!
Was werden wir und wie werden wir uns anpassen?
Dezember 2006
21. 12. Habe heute auffschlussreiche Post aus unserem Nachbarland erhalten. Wir sollten dringend die gesamteuropäische Dimension des e-card-Projektes beachten.
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20. 12. Liebe Freunde und Mitstreiter,
sicher hat in diesem Kreis niemand Illusionen darüber, dass alles was machbar ist irgendwann auch gemacht wird.
Das es schon so extrem ist, wie in beiliegendem Artikel aus der Süddeutschen vom 19.12. geschildert, ist jedoch sehr ernüchternd und kann uns in der Argumentation sicher dienlich sein.
Herzliche Grüße und Wünsche für ein erholsames und besinnliches
Weihnachtsfest, Ihr
Uwe Trulson
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7. 12. Heute Nachmittag im Bereitschaftsdienst ein Kind versorgt. Die Mutter Fand dessen e-card nicht .. dann fiel es ihr ein:“ die habe ich heute bei der Schulanmeldung mitgehabt, jetzt ist sie in der anderen Tasche“. Auf Nachfrage wurde mir bestätigt. Zum Einschreibetermin in die Volksschule wird die Vorlage der e-card verlangt. Wenn dereinst die Daten vernetzt sind wird die Schullaufbahn ebenso durchleuchtbar sein, wie der Gesundheitszustand.
6. 12. Heute wurde der Drucker getauscht. Angeblich hat sich dieses Modell in vielen Ordinationen bewährt, nur bei mir hat es gröbere Pannen gegeben. Wir werden sehen. Das neue Formularwesen, dass wir alle bis Ende 2007 einführen sollen hat seine Vorteile. Krankenstände, Verordnungen, Einweisungen, Überweisungen… alles direkt auf DIN A4. „Einstiegsbonus“ durch die Gebietskasse Euro 300. Die Kosten für den Rest aller Tage zu Lasten des Ordinationsinhabers. Es gibt keine Durchschläge mehr, Krankenstand GKK wird in dreifacher Ausfertigung gedruckt, eine ohne Diagnose für den Arbeitgeber, zwei für die Krankenkasse mit Diagnose. Leider wissen das noch nicht alle. Als ich heute einem Bahn/Bergbau-Versicherten die neuen Formulare mitgab brachte er sie nach wenigen Minuten wieder, seine Dienststelle akzeptiere diese Krankschreibung nicht, und bestehe auf die vor wenigen Monaten kreierten „ Retro-Durchschlagsformulare“. Hätte ich nicht wegen des spinnerten Druckers alle Energie verloren gehabt… so werde ich bei nächster Gelegenheit das klärende Gespräch suchen. Wenn der „Fortschrittszug“ dahinrast kann doch das Eisenbahnerpersonalbüro nicht am Abstellgleis zurückbleiben.
Rat an alle: lassen sie sich nicht drängen, und nützen sie jeden Tag, an dem die gewohnten Geräte solide funktionieren. Mein sechs Jahre alter Nadeldrucker hätte es auch noch ein paar Monate geschafft…
4. 12. Nach unauffälligem Tagesbeginn stellen sich plötzlich Probleme mit der on-line-Verbindung ein. Eine Karte kann gelesen werden, eine nicht, bis endlich nichts mehr geht. Ein Anruf bei der Hotline erreicht sein Ziel nicht, ein Anruf beim Nachbarskollegen bringt Sicherheit: es sind mehr Ordinationen betroffen. Gegen Mittag erfahre ich, dass auch Wiener Ordinationen unfreiwillig off-line waren. Seit längerem wieder ein großflächiger Systemausfall von ca. einstündiger Dauer.
Zu allem Überfluss hetzt eine Panne meines neuen Druckers die nächste. Ich habe das Formularwesen umgestellt- bedrucke nur mehr DIN A4 Papier für alle Formulare aller Kassen, habe daher keinen Nadeldrucker mehr, sondern einen neuen Zweischachtlaserdrucker. Der frisst Rezepte. Um 09:30 hat er sich überfressen und rührt sich nicht mehr. Der Techniker kommt zu Mittag. Denervierendes Chaos für den Rest des Ordinationstages.
1. 12. Liebe Ecard Verwender! Jeder kennt die Patienten, die irgendwo in der Einsamkeit leben - manche trinken hin und wieder zu viel. Sie wollen jedenfalls nicht viel von Ämtern wissen und meiden diese Kontakte so gut sie können auch wenn sie dadurch auf ihnen zustehendes Geld verzichten.
Bis zur Ecard habe ich diesen Erkrankten problemlos helfen können. Irgendwie hatten sie ihre Krankenscheine und mehr brauchte ich nicht. Einmal im Quartal organisierten sie sich diese.
Jetzt meldet das Ecard-System: "Nicht versichert". Anscheinend nicht rechtzeitig beim Arbeitsamt erschienen oder der Dienstgeber hat nichts gemeldet. Alle unsere Telefonate sind erfolglos. Einzige Antwort: "Nicht versichert".
Diese Menschen haben kein Geld - wie sollen sie sich die Behandlung ihrer Krankheit bezahlen?
November 2006
30. 11. Liebe EDV-Interessierte! Ein aktueller Bericht zeigt, wie die aktuelle Diskussion über Verschlüsselungstechniken läuft. Uns Ärzten soll vermittelt werden, dass wir die Daten unserer Patienten ins öffentliche Netz geben dürfen, wenn diese verschlüsselt sind.
Müssen wir glauben - oder dürfen wir denken???
Die wichtigste Textstelle:
" die Tatsache, dass auch bei sicher geltenden standardisierten kryptographischen Algorithmen die Verschlüsselung digitaler Daten keineswegs als abschliessend gelöstes Problem betrachtet werden darf. Information kann weiterhin verfälscht, von Unbefugten eingesehen, missbraucht oder vernichtet werden. "
Die gesamte Meldung:
>> http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=061130007pte061130007
27. 11. Hatte dieses Wochenende Psy Fortbildung - dabei ist mir folgender Text untergekommen:
Sprichwort der Dakota-Indianer: "Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab."
Diese eher schlichte Vorgehensweise eines Naturvolkes haben wir auf der Grundlage eines unabweisbaren zivilisatorischen Fortschritts, dessen nächste Stufe zu erklimmen wir uns anschicken, längst überwunden: Wir verfolgen andere, erfolgversprechendere Strategien, um mit solchen Problemchen fertig zu werden.
Hier eine Auswahl:
Wir besorgen eine stärkere Peitsche
Wir wechseln den Reiter
Wir sagen: So haben wir das Pferd doch immer geritten
Wir machen eine Besprechung, um den Zustand des Pferdes zu analysieren
Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet
Wir erhöhen die Anspruchsvoraussetzungen für den Beritt toter Pferde
Wir machen eine Weiterbildung, um besser reiten zu lernen
Wir stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an
Wir ändern die Kriterien, die besagen, wann ein Pferd tot ist
Wir holen Leute von außerhalb, um das tote Pferd zu reiten
Wir schirren mehrere tote Pferde zusammen, damit sie schneller werden
Wir erklären: Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch antreiben könnte
Wir machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen
Wir erklären, dass unser Pferd "besser, schneller und billiger" tot ist
Wir bilden einen Ausschuss, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden
Wir überarbeiten die Leistungsbedingungen für tote Pferde
Wir befehlen Mehrarbeit und tragen das tote Pferd selbst
Wir strukturieren den Stall um
Wir verdoppeln die Futterration
Wir erklären, dass ein totes Pferd von Anfang an unser Ziel war
Wir befördern den Reiter
Wir leugnen, jemals ein Pferd besessen zu haben
Wir bleiben sitzen, bis das Pferd wieder aufsteht
ZENTRALE BEFUNDDATENSPEICHERUNG IST EIN TOTES PFERD!
27. 11. Am Grazer Allgemeinmedizinerkongress berichtete mir Kollege Dr. Ernst Eicher über die nachfolgende Dokumentation der gehackten EDV eines niederländischen Krankenhauses: >> http://events.ccc.de/congress/2005/fahrplan/events/489.en.html
Der Kollege stellte zentrale Datenspeicherung und Befunddatenübermittlung gegenüber:
>> Elektronischer Befunddatenaustausch
21. 11. Über den Schutz von Sozialversicherungsdaten oder: von einem, der auf einem Bankauszug den Hinweis "befreit von der Rezeptgebühr" fand.
ARGE DATEN Mailaussendung
2006/11/15 Für Daten auf Gehaltszettel gilt Minimalprinzip
Gehaltszettel dürfen nur Informationen beinhalten, die mit der Gehaltsauszahlung in engem Zusammenhang stehen - Empfehlung K 211 680/0009-DSK/2006 hat die Datenschutzkommission wieder einmal die Problematik der Gehaltszettel behandelt
Während die bisherige Entscheidungspraxis der Datenschutzkommission dabei vor allem die Fragen der Datensicherheit und des Umgangs mit dem Datengeheimnis betraf, liegt nun mit der gegenständlichen Empfehlung auch eine Entscheidung vor, welche personenbezogenen Inhalte ein Lohnzettel überhaupt haben darf und daher an Kreditinstitute im Zusammenhang mit der Lohnauszahlung übermittelt werden dürfen.
Im zugrundeliegenden Fall gab die bezugsauszahlende Stelle, ein Sozialversicherungsträger, anlässlich der Bezugsauszahlung personenbezogene Daten des Betroffenen an das Kreditinstitut weiter, welches diese dann auf dem Bankauszug des Betroffenen vermerken ließ. Dieser beinhaltete neben den Daten des Pensionsbezugs selbst dann auch die Angaben "Befreit von der Rezeptgebühr" sowie "Gilt als Pensionistenausweis".
Der Betroffene fühlte sich durch diese Vorgehensweise in seinem Grundrecht auf Datenschutz verletzt und veranlasste eine Überprüfung der Datenanwendung des Sozialversicherungsträgers durch die Datenschutzkommission. In einer Stellungnahme rechtfertigte sich der Sozialversicherungsträger damit, dass die getroffenen Angaben auf dem Gehaltszettel zur Inanspruchnahme von Fahrpreisermäßigungen sowie der Befreiung von der Rezeptgebühr auf Seite des Betroffenen notwendig seien.
In ihrer Empfehlung überprüfte die Datenschutzkommission die Inhalte des Lohnzettels in Bezug auf die gesetzlichen Voraussetzungen. Den Inhalt des Lohnzettels regelt § 78 Abs 5 Einkommenssteuergesetz, als Mindestinhalte des Lohnzettels sind dort Bruttobezüge, Beitragsgrundlage, Plichtbeiträge, Bemessungsgrundlage für die Lohnsteuer und Mitarbeitervorsorgekassen sowie die Lohnsteuer selbst enthalten.
Die Datenschutzkommission hält dazu nun fest, dass die entsprechende, gesetzliche Regelung zwar nur von Mindestangaben spricht, allerdings davon auszugehen ist, dass darüber hinausgehende Angaben zumindest mit der Lohnzahlung in engem Zusammenhang stehen müssen. Dies sei bei den getroffenen Angaben nicht der Fall, somit sei es unzulässig, diese auf dem Lohnzettel anzuführen. Die Argumente des Sozialversicherungsträgers wurden insoferne verworfen, als die DSK der Auffassung war, ein Lohnzettel sei grundsätzlich aufgrund der Vielzahl an personenbezogenen Angaben sowie der hohen Fälschungsgefahr nicht geeignet, einen Nachweis für die Befreiung von der Rezeptgebühr bzw. zur Fahrpreisermäßigung zu bilden.
10. 11. heute im Krankenhaus Eisenstadt bei einem Treffen Spitalsärzte/ Zuweiser-Ärzte gewesen. Auf die Frage des Standes der e-card-Implementierung im Krankenhaus kam eine überraschende Antwort.
Die e-card-Lesegeräte sollen nicht netzwerktauglich sein. Das Krankenhaus müsste ca 50 Lesegeräte im Haus aufstellen und vernetzen. Das soll derzeit nicht möglich sein.
Oktober 2006
25. 10. Eine bemerkenswerte Meldung im Ö1-Morgenjournal. Im Zusammenhang mit der Adoptionsdebatte wurde von folgender Vorgangsweise berichtet. Eine hochschwangere Frau, die bereit ist ihr Kind zur Adoption frei zu geben, meist aus dem Ausland stammend und von ökonomischer Not bedrängt, geht mit der e-card jener Frau, die das Neugeborene adoptieren will zur Geburt in ein österreichisches Spital. Ohne weitere Formalität wird das Neugeborene das rechtmäßige Kind der e-card-Person , also nicht der gebährenden , sondern der adoptierenden Frau. Alles weitere geht den Amtsweg und ein monströses Adoptionsverfahren wird elegant umgangen.
So erspart die e-card den Bürgern in Österreich lästige bürokratische Hürden…
Hätte Madonna eine e-card , der ganze Wirbel um ihr schwarzafrikanisches Wunschkind wäre vermeidbar...
9. 10. heute häuften sich die Fehlanzeigen. Patienten, die seit Juni schriftlich in der Hand haben nicht mehr „rezeptgebührenfrei“ zu sein, werden über ihre e-card immer noch als diesbezüglich begünstigt ausgewiesen. Sie wehren sich natürlich gegen gebührenfrei gestempelte Rezepte, weil sie Nachzahlungen fürchten, die gesteckte Karte aber „korrigiert“ meine Stammdaten entsprechend der falschen Information.
Die Karte eines anderen Patienten ist nicht gültig, weil die Auslandsversicherungsdaten auf der blauen Rückseite der e-card nur befristet gelten und diese Frist abgelaufen ist.
Alles wird durch die telefonisch kontaktierten Hotlinestimmen aufgeklärt, aber dennoch bleibt die Frage .. müssen diese bürokratischen Unzulänglichkeiten wirklich unseren Arbeitstag behindern?
September 2006
18. 9. Heute Vormittag um ca 8:30 gab es überregionale Probleme. Ich flog, wie meine Ordinationsnachbarn auch aus der on-line-Verbindung. Die Serviceline war überlastet, ich begnügte mich mit Kurzanrufen bei Kollegen, die mir bestätigten, dass ich an keinem Einzelschicksal leide. Nach mehrmaligen Kurzkontakten stabilisierte sich die Verbindung wieder. Meine Tochter als Ordinationshilfenvertreterin meisterte den Wackelkontakt souverän und gelassen. Als ich abends die Tagesliste bearbeiten wollte forderte mich mein Ordinationsprogramm auf, die off-line-Kontakte nachzusenden. Ich benötigte die Serviceline- wie immer freundlich und auch kompetent- um dieser Aufforderung nachzukommen. (Es war nicht schwer) Auch erfuhr ich, dass die Vormittagsprobleme ubiquitär waren.
Mehr als dass wir Pannen mit Routine ertragen und korrigieren werden wir nicht erwarten dürfen.
Nach wie vor ist der e-card-Gebrauch ein täglicher Arbeitszeitmehraufwand, auch ohne Pannen.
12. 9. Heute ereigneten sich wieder bemerkenswerte Dinge.
Ein am 31.07.06 geborenes Kind ist für das Sozialversicherungssystem bis heute inexistent. Immerhin geht die Frist für die erste Mutter-Kind-Pass-Unteruchung zu Ende. Die Eltern haben bereits zweimal urgiert, ich habe versucht über den Namen und das Geburtsdatum mit Hilfe der Ordinationskarte einen Versicherungsschutz nachzuweisen. Ergebnis: eine Person mit diesen Daten ist nicht bekannt.
Ein Patient behauptet nicht rezeptgebührenfrei zu sein. Seine e-card aber weist ihn als gebührenfrei aus. Ich beharre auf dieser Angabe, denn: die e-card hat immer recht. Wenige Minuten später erscheint der Patient mit einem Brief seiner Krankenversicherung, in dem ihm mitgeteilt wird, dass die Voraussetzungen für eine Befreiung von der Entrichtung der Rezeptgebühren nicht mehr gegeben sind, er also gebührenpflichtig ist. Wir kontrollieren nochmals die e-card . .. eindeutig „gebührenfrei“, wir rufen die Serviceline an und erhalten die Auskunft, der Patient wäre nie gebührenfrei gewesen! Auf den Hinweis der immer noch aktuellen Kartenauskunft rät unser Gesprächspartner, der Patient möge sich mit seiner Krankenversicherung in Verbindung setzten (die ihm aber schon schriftlich….)
Sicher keine weltbewegenden Vorkommnisse, aber störend genug in einem dichten Ordinationsarbeitstag.
August 2006
26. 08. Dass täglich mehrmals Karten nicht beim ersten Versuch lesbar sind und die Putzerei und das wiederholte Probieren Zeit kostet ist Alltag. Auch dass Karten von der Versicherung getauscht werden und die Patienten von einer Sperre der bisher gültigen Karte nichts wissen haben wir mit Gelassenheit auszubaden. Das sind Fehler, die man wenigstens gleich merkt.
Vor zwei Tagen aber kam eine junge Frau. Ihre Karte zeigte BGKK nicht gebührenfrei selbstversichert . Mit diesen Daten wurden alle Drucksorten erstellt, bis die Patientin ihre Rezeptgebührenbefreiung einforderte. Kontrollblick auf die Karte: keine Befreiung. Bitte an die Patientin um Verständnis, Rat sich bei ihrer Versicherung zu melden. Nach 15 Minuten ein Anruf der Versicherung. Die Patientin ist mit der Mutter mitversichert, SVA und gebührenfrei… „die e-card hat immer recht !“
Letzte Woche war eine meiner Töchter inskribieren. Sie musste vorlegen. Das Maturazeugnis, eine Zahlungsbestätigung für die Studiengebühr und die e-card . Die Sozialversicherungsnummer ist der Name des „statistischen Menschen“.
Juli 2006
26. 07. Meine Lieben! Heute nach langer Zeit wieder einmal ein Lebenszeichen aus Salzburg. Heute erschien auf meinem Computer von der E cardgesellschaft ein automatisches Update, das von meiner Hilfe auch bestätigt wurde.Daraufhin brach die E card einbindung,ABS system und mein Hypermed programm zusammen, weil das Update(was nicht geschrieben stand) erst ab Version 2.30 eingespielt werden darf. Also Anruf bei der Ecard gesellschaft die zunächst bestreitet das Update eingespielt zu haben, Anruf bei Hypermed der zuständige Herr bekommt fast einen Nervenzusammenbruch, als er erfährt das ein automatisches Update geschickt wurde und die Version 2.30 von Hypermed ja noch nicht versendet wurde. ich habe den ganzen Vorfall auch der Ärztekammer gemeldet, der Mehraufwand an Zeit und Ärger darf ich wieder tragen !!! Danke an Alle, die so gut für uns verhandeln. Ehrenhalber muss ich sagen, dass nach ca 11/2 Stunden das <System wieder funktionierte. So kann und will ich aber nicht mehr arbeiten. Sehen wir uns doch die Fluglotsen an, die haben so eben Ihre Forderungen durchgebracht, warum wir nicht???
Barbara
21. 07. Wie schon vor ca. 14 Tagen per Telephon angekündigt mussten heute früh die vor drei Tagen zugesandten neuen Ordinationskarten eingelesen werden. Der erste Versuch wurde von Frau Uchner und mir dermaßen verhaut, dass wir uns an die Hotline wenden mussten. Die Dame an der e-card-Hotline war liebenswürdig, konnte unsere Situation aber nicht mehr retten, sondern lotste mich mit der zweiten neuen Karte durch den „Installationsvorgang“ Ich konnte mich nur wundern. Als „alter Code“ durfte nicht der bisher verwendete verstanden werden, sondern der eben neu zugesandte, den „neuen Code“ musste ich mir spontan ausdenken. Wir hatten natürlich bei unserem ersten Versuch als alten Code den bisher verwendeten und als neuen Code den eben neu zugesandten eingegeben und so das Scheitern eingeleitet.
Auf meine Frage, wie viele Anrufe um Hilfe heute schon eingegangen wären erhielt ich glatt die Antwort ich wäre der Erste. Das machte mich wirklich kurz kleinlaut. Im Laufe des Vormittags erfuhr ich von meinem Nachbarskollegen, dass auch in seiner Ordination der erste Versuch scheiterte und erst mit der zweiten Ordinationskarte der Betrieb beginnen konnte. So glatt dürfe es also auch anderswo nicht gegangen sein. Das tröstet mich wieder.
Ein wirkliches Ärgernis habe ich immer wieder mit dem ABS. Nämlich dann, wenn mich ein nicht näher bekannter Chefarzt ersucht, ihm einen von mir in der Begründung zitierten Befund zu zusenden. Erstens finde ich diese Geste des Misstrauens unangebracht. Glaubt er ich habe den Befund gar nicht- und will ihn deshalb sehen, oder ich verstehe den Inhalt nicht- und will ihn daher selber lesen… beides ist ohne Ärger nicht nachvollziehbar. Dazu kommt die Frage mit welchem technischen Mittel soll ich wohin den Befund senden?? Es ist mir nicht bekannt, dass wir zum ABS auch die Möglichkeit einer elektronischen Befundübermittlung installieren lassen mussten. Auch kann ich nicht ersehen wo der im Chefarztpool tätige ärztliche Sachbearbeiter gerade sitzt (der Name ist ersichtlich, die Adresse nicht) Außerdem, wie sendet man Befunde in Papierform elektronisch? Hier übt man Druck auf uns aus, die ohnehin störungsanfällige elektronische Infrastruktur weit über das vereinbarte Maß hinaus aufzurüsten. Dieses Problem muss noch in größerem Rahmen erörtert werden.
15. 7. Habe heute Wochenenddienst, einen der unangenehmen Hochsommerdienste mit tausenden Fremden… Auf einer Visite in einem Hotel mache ich eine verblüffende e-card-Erfahrung. Am Ende der Visite schreibe ich die Versicherungsnummer von der e-card des Patienten ab. Beim nächsten Ordinationsstopp gebe ich die Nummer unter „nacherfassen“ ein und erfahre, dass kein gültiger Vertrag mit der Kasse des Patienten besteht. Das ist stark. Ich kann mich also nicht darauf verlassen, dass ein Patient, der eine e-card vorweist berechtigt ist, Sachleistungen von einem Vertragsarzt in Anspruch zu nehmen. Banaler gesagt, dass ich über eine gültige e-card über die Kassenabrechnung zu meinem Geld komme. Visite in einem Hotel, nacherfassen am Abend, der Patient inzwischen weitergereist, der Arzt als Wohltäter… So verlässlich erleichtert uns die e-card die Administration. Übrigens. Die Oberösterreichischen Landesbeamten und ihre Krankenversicherung haben bis dato auf die e-card verzichtet. „Wir werden uns anschließen, wenn diese Karte den Patienten einen Vorteil bringt“ erklärt mir der pensionierte OÖ-Beamte in meiner Ordination und fordert selbstbewußt eine Honorarnote. Ein Asterix in der österreichischen Sozialversicherungslandschaft… Respekt!
11. 7. Heute hatte die e-card wieder „immer recht“ Erstens im Selbstversuch. Die burgenländischen Gemeindeärzte sind seit 1.7.06 wieder BVA-krankenversichert . Ich machte die Kontrolle und ward als BGKK-Versicherter geoutet ….
Tragischer und menschlich belastender aber ist es im Falle des Ablebens eines Hauptversicherten für die hinterbliebenen Mitversicherten. Diese haben nämlich laut e-card keinen gültigen Versicherungsschutz. Denn merke: nur der Einfältige glaubt die e-card vereinfacht etwas für den Patienten. Die e.card spiegelt die Abläufe der Bürokratie wider inklusive deren Langsamkeit. So ist es auch für meine frisch verwitwete Frau S. So lange nicht ausgerechnet ist wie viel Pension sie nach ihrem Gatten bekommt etc. etc. ist sie laut e-card ohne Versicherungsschutz. Sie hatte sich während der aufreibenden Pflege ihres kranken Mannes nicht leisten können ihre eigenen Beschwerden adäquat beurteilen und behandeln zu lassen, jetzt drei Wochen nach dessen Ableben will sie dieses Versäumnis ausräumen, aber „kein gültiger Versicherungsschutz“ Der behinderten Tochter des Herrn R. ging es ebenso….
Das sind keine Einzelpannen. Ein System, das ausschließlich der Bürokratie dient kann systemimmanent auf einzelne Menschen keine Rücksicht nehmen.
Juni 2006
27. 6. Heute lernte ich, dass ein immer wiederkehrender Fehler bezüglich der Meldung des Versicherungsstatus systemimmanent ist und zu dem, wie mir scheint, datenschutzbedenklich.
Konkret wird über die Karte ein mir bekannter Patient immer wieder „ohne Versicherungsschutz“ gemeldet. Der Mann ist derzeit ohne Arbeitsverhältnis, es läuft ein krankheitsbedingter Pensionsantrag, der von Gutachter zu Gutachter und so weiter geht…
Da diese zweifelhafte Meldung seit Monaten regelmäßig kommt, haben wir heute bei der Krankenversicherung des Patienten rückgefragt, wie es nun um den Versicherungsschutz steht. Um es vorweg zu nehmen: der Patient ist entgegen der Kartenmeldung versichert, nur wird diese Tatsache immer erst am Ende des Monats faktisch rückwirkend bestätigt. Der Grund dafür liegt in der Anweisung des Krankengeldes, die immer am Monatsende erfolgt. Erst wenn Krankengeld freigegeben wird, kann die Versicherung bestätigen, dass der betreffende Patient über sie versichert war. Krankengeldbezug und Versicherungsschutz hängen prinzipiell nicht miteinander zusammen. Auch Patienten, z.B. in langen Krankenständen bleiben weiter im Versicherungsschutz, auch wenn sie kein –zeitlich limitiertes- Krankengeld mehr beziehen können. Es ist daher schwer verständlich, warum eine Karte, die lediglich den Versicherungsschutz anzeigen soll, vom Krankengeldbezug beeinflusst wird. Das ist die Verknüpfung von zwei verschiedenen „sozialen Parametern“, und ein weiterer Hinweis darauf, dass über diese Karte Daten vernetzt sind. Ich erhielt heute auch auf Nachfrage die Auskunft, dass von diesem Problem alle Versicherten betroffen sind, die in keinem Beschäftigungsverhältnis stehen, z.B. Pensionswerber, Arbeitnehmer nach Kündigung, im Langzeitkrankenstand befindliche, Menschen also, die am Ende jedes Monats ihr Krankengeld beziehen. All denen wird eben zum Ende des Monats über die e-card bestätigt, dass sie im vergangenen Monat versichert waren. Während des laufenden Monats wird eine systemimmanente Falschmeldung, die Patienten und Ärzten und Verwaltungsbeamten Komlikationen macht in Kauf genommen.
Resumee: Datenvernetzung, Priorität der Bürokratie, Rücksichtslosigkeit gegenüber Ärzten, Patienten und Angestellten der Sozialversicherungen. Ich bin gespannt, wie meine elektronische Abrechnung die Kartenmeldung „nicht versichert“, das telefonische Dementi scheint ja in der EDV nicht auf, mit erbrachten und dokumentierten Leistungen bearbeiten wird. Einmal mehr delegiert die Sozialversicherung ihr Risiko an uns.
Auch wenn wir uns immer mehr an den Umgang mit der Karte gewöhnen, sie steht auf einer problematischen Basis und dient problematischen Zielen.
18. 6. am 15.06. erschien in der kronenzeitung ein Bericht darüber, dass die e-card jedem Arzt 20 Stunden Arbeit pro Monat spart. Dies hätte eine Studie im Auftrag von Hauptverband und Ärztekammer ergeben. Der Ärger in der Kollegenschaft war beträchtlich.
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13. 6. Die Arbeit einer meiner Töchter als Vertreterin meiner urlaubenden Ordinationshilfe unterbricht die e-card-Routine . Viktoria wundert sich, dass im Laufe eines Vormittags fünf bis zehn Karten nicht problemlos benutzbar sind. Fehlermeldungen, Zweit- und Drittversuche des Einlesens… wir haben uns offensichtlich schon an diese Alltagsverzögerungen gewöhnt.
Andernorts gibt es Verzögerungen in Tagesdimension. Die Meldung der Sozialversicherung an die Krankenhausverwaltung nach Hospitalisierung eines Patienten dauert oft länger als der stationäre Aufenthalt selbst. Das hat zur Folge, dass die Kostenbeteiligungsvorschreibung vom Krankenhaus an den Patienten geschickt wird, noch bevor seine Krankenversicherung der Spitalsverwaltung gemeldet hat, dass es sich um einen von der Entrichtung aller Gebühren befreiten Patienten handelt. Die Richtigstellung im Sinne des Patienten fällt wieder dem Hausarzt zu.
Auch die ständig wiederkehrende Nachricht des fehlenden Versicherungsschutzes und die ständig wiederkehrende Richtigstellung des Sachverhaltes im Rahmen einer telephonischen Nachfrage bei einem auf einen Pensionsbescheid wartenden Patienten ist ein running gag seit Wochen!
Oft wäre es entspannender die Trägheit der Bürokratie nicht in Echtzeit erleben zu müssen.
Mai 2006
30. 5. ein Rechnungshofbericht über die e-card-Einführung findet Eingang in die Österreichischen Medien. Zwei kritische Aussagen lassen aufhorchen. Einerseits beanstandet der Rechnungshof die Zahlungen des Hauptverbandes an die Vertragsärzteschaft, andererseits fordert er eine Einschränkung des Verhandlungsmandates der Ärztekammer, wenn es um Interessen der Volksgesundheit geht. Besonders die finanzielle Zuschüsse an die Ärzte werden von den Medien genussvoll aufgegriffen, die „Presse“ geht so weit die e-card als golden-card der Ärzteschaft zu bezeichnen.
Dazu nehmen Dr. Euler(die Presse) und Dr. Heiter ( Oberösterr . Nachrichten) in Lesebriefen Stellung, auch andere Kollegen melden sich zu Wort.
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April 2006
22. 4. Als ABS- Anwender bekam ich heute einen bemerkenswerten Kommentar einer mir nicht näher bekannten Chefärztin, die meine Anfrage im „Chefärztepool“ zu bearbeiten hatte. (Aus dem Sekretariat der bgld Chefärzte, mit denen ich seit Jahren zwar nicht immer harmonisch aber kollegial zusammenarbeite erfuhr ich: In der Kernarbeitszeit von 7-14 Montag bis Donnerstag werden die Anfragen im eigenen Haus –BGKK- behandelt, zu den „Restzeiten“ vom Chefärztepool.)
Es ging um Celebrex , allerdings wegen seiner Darmschleimhatpolypenneubildungshemmenden Wirkung. Dieses Phänomen bei manchen NSAR ist mir seit „ Clinoril “ bekannt, ich habe bei Aulin darüber gehört und mich daher über diese Celebrex-Anwendung eines Gastroenterologen der Universitätsklinik bei einer an Colitis polyposa leidenden Patientin nicht gewundert. Ich stellte also den Antrag. Er wurde abgelehnt. Die Kollegin ließ mich wissen, eine Bewilligung wäre nur möglich wenn ich unter anderem Studien bezüglich dieser Indikation vorlegen. Das geht doch etwas zu weit. Es war seinerzeit ausgemacht, dass im Falle der Weiterverschreibung spezieller Therapien aus spezialisierten Abteilungen die entsprechende Dokumentation genüge, jetzt wollen sich einzelne Chefärzte offenbar auf unsere Zeitkosten fortbilden lassen! Um der Patientin weiterhin die etablierte Therapie zu sichern werde ich meine Anfrage in der Kernarbeitszeit unserer BGKK-Chefärzte wiederholen, da kann ich wenigstens ein persönliches Gespräch suchen, wenn Erklärungsbedarf bestünde. Ich werde berichten.
13. 4. vom Tiroler Kollegen Riedmann erreichte uns nachfolgender Text:
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März 2006
31. 3. heute war die e-card erstmals schneller als die administrative Wirklichkeit. Sie wies eine Patientin als „rezeptgebührenpflichtig“ aus, die erst mit 1. April diese Vergünstigung verlor. Ein Anruf bei der Krankenkasse bestätigte diese Voreiligkeit. Wieder ein zusätzlicher Aufwand für meine Ordinationshilfe, wieder ein Fall bei dem die
e-card nicht recht hatte.
23. 3. auf meinem Bildschirm (voll eingebundenes Innomed-System) zeigt mir ein kleines Fenster links unten Informationen betreffend meiner Kommunikation mit anderen „Arbeitsplätzen“ an. So werde ich auf diesem Weg prompt über das Eintreffen einer chefärztlichen Antwort auf eine ABS-Anfrage informiert, oder über in der Druckablage zwischen gelagerte Schriftstücke. Heute früh fand ich eine Nachricht der e-card-Betreiber vor. Es wurde mitgeteilt, dass kommenden Samstag ab 18.00 für eine Stunde wegen nötiger Wartungsarbeiten der online-Betrieb unterbrochen werden muss. Eine Telephonnummer für sich vielleicht ergebende Fragen wurde ebenfalls angezeigt. Ein Akt altbewährter Höflichkeit über ein brandneues Kommunikationsmittel, der mich angenehm berührt.
15. 3. Ich bin an die Befundübermittlung bei medical-net angeschlossen. Heute erkannte ich bei einem Versuch Befunde zu übernehmen den Zusammenhang unserer gestrigen „GINA-Pannen“ mit diesem Vorgang. Wir flogen, so wie gestern zweimal wieder aus der on-line-Verbindung. Anruf bei medical-net… Techniker nicht greifbar.., Rückruf versprochen…, Versprechen nach 15 Minuten eingelöst.
Mein Gesprächspartner war sehr kompetent und lotste mich mausklickend durch das Gekröse meines PC. Ich folgte konzentriert seinen Anweisungen und kam auch zum Erfolg. Am Ende der gemeinsamen Aktion sagte mein technisch versierter telephonischer Retter: „Wir haben die Leitung gewechselt, sie bekommen jetzt die Befunde von uns über die e-card-Leitung“ Ich war platt! „Sie haben mich zwar gut betreut aber ideologisch überrumpelt“ ließ ich ihn wissen „ich wollte mein Modem behalten und von der peering-point-Leitung nichts wissen“ Der Techniker führte aus, dass die alte Modalität die e-card-Leitung irritieren könne und diese neue Variante das Gegebene sei.
Bei der folgenden Befundübernahme musste ich trotz Skepsis gestehen, dass der ganze Vorgang tatsächlich in einem Zehntel der bisher gewohnten Zeit ablief. Ich bin erleichtert, dass wieder alles funktioniert, die voranschreitende Abhängigkeit vom e-card-Netz trübt meine Freude..
14. 3. Heute seit längerem wieder eine neue Variante der Störung. Schon vormittags plötzlich die Meldung die GINA könne nicht gefunden werden. Wir wenden den Standardschmäh an: PC herunterfahren, Gina vom Stromnetz nehmen, wieder anstecken… sich in Geduld fassen. Es funktioniert wieder alles. Abends nach den Visiten will ich in der Ordination „nacherfassen“ und die Tagesliste bearbeiten. Mitten im Nacherfassen plötzlich wieder „GINA kann nicht gefunden werden“ . Anruf bei der Hotline, diverse Manipulationen laut Ansage… unter dem Schreibtisch hockend, den Hörer mit der Schulter ans Ohr geklemmt Steckkontakte prüfen, dann doch wieder Rat zum Standardschmäh, bei Erfolglosigkeit neuerlicher Anruf erbeten. Erfolglosigkeit. Inzwischen gut 20 Minuten verloren. Neuerlicher Anruf, ein anderer, von meinem Erstanruf über seinen Arbeitsplatz informierter Berater. An der GINA brennt derzeit nur ein grünes Licht, statt drei, wie es noch beim ersten Hotlinekontakt war. Der Helfer schaltet und waltet offensichtlich über so etwas wie Fernwartung. Ich kann zusehen, wie ein Licht nach dem anderen anspringt.. „Fahren Sie jetzt bitte nochmals den OrdinationsPC herunter, dann neu starten und alles sollte wieder gehen“ Die Prognose trifft zu, nach fast 40 Minuten technischem Einsatz bin ich um eine Erfahrung reicher und wieder arbeitsfähig.
Der Vollständigkeit halber sei festgehalten dass jeden Ordinationstag Karten nicht lesbar sind, nach Reiben am Ärmel dann doch in einem zweiten Versuch, dass Frau Uchner fast täglich telephonisch bei der GKK über Versicherungsmodalitäten nachfragen muss, um ratlose Patienten zu beruhigen und uns das Weiterarbeiten (v. a. bei Veranlassungen über die eigene Ordination hinaus) zu ermöglichen. Ich bin gespannt auf das Ergebnis der anstehenden Vergleichszeitmessung in den bgld. Referenzordinationen. Wir haben sicher schon Routine, aber eine Zeitersparnis kann ich nicht erkennen.
3. 3. vom Tiroler Kollegen Riedmann erreichten uns nachfolgende Texte:
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Feber 2006
26. 2. Nachtvisite bei unbekanntem Kind. Nach der ärztlichen Intervention bitte ich die e-card einsehen zu dürfen, notiere Versicherungsnummer und zusätzlich Visitenadresse und ziehe wieder ab. Am nächsten Tag beim Nacherfassen folgende Überraschung. Eingabe der Versicherungsnummer.. Meldung:“ Es existiert kein gültiger Vertragspartner-Vertrag zu einer Kasse des Patienten“ Ratlos wende ich mich an die angegebene Hotline und erfahre: das Kind ist bei der GrazerKFA versichert, diese ist nicht Vertragspartner der e-card-Gesellschaft. Warum bitte hat das Kind dann eine e-card, die ja eine bestimmte Vorgangsweise unserereseits nach sich zieht?
Heiter auch der e-card-Missbrauchsfall in Oberösterreich. Die Wunschkonsequenz der Kasse: Vertragsärzte sollen stichprobenartig die Identität der Patienten prüfen! Zur Ausweiskontrolle der EU-Bürger käme dann noch die Ausweiskontrolle der österreichischen Patienten. Meldepflicht statt Schweigepflicht, Misstrauensverhältnis statt Vertrauensverhältnis… mit der e-card wird alles für alle besser!
14. 2. Heute konnte ich mich auch über die e-card als GKK-Versicherter erkennen. Mit gut fünfwöchiger Verspätung!
Die e-card schreibt wieder Schlagzeilen….wegen der Auftrags-Vergabe durch den Hauptverband und die linkischen Erklärungen zu erklärungsbedürftigen Abläufen. Es berührt auch den Vertragspartner, also die Kassenvertragsärzte, wenn der Hauptverband in seinem kaufmännischen Handeln so kritisiert, und die Transparenz seiner Geschäftsführung so angezweifelt wird. Die Ärztekammer müsste darauf bestehen, dass die Hauptverbandsführung wegen Verleumdung klagt. Momentan agiert sie eher jämmerlich als selbstbewusst auf die Überprüfbarkeit ihres Handelns vertrauend.
9. 2. habe heute den ersten Zahlschein für meine Selbstversicherung bei der burgenl. Gebietskrankenkasse bekommen. Offenbar bin ich also BGKK-versichert, auch wenn es die e-card nicht weiß. Die Inkassanten sind offensichtlich schneller als die Datenpfleger.
8. 2. heute wieder einmal den Selbstversuch gemacht: ich werde immer noch als BVA versichert ausgewiesen, obwohl seit mehr als 5 Wochen bei der Gebietskasse selbstversichert.
Jänner 2006
24. 1. Meine Gattin, Wahlärztin mit florierender Vorsorge-Ordination und begeisterte Nutzerin elektronischer Datenverarbeitung und Kommunikation, bemüht sich um die „zettelfreie“ VU-neu-Abwicklung. Sie hat Ihren Ordinationscomputer aufgerüstet, die Möglichkeit zur elektronischen Signatur geschaffen… dennoch ist mit der „Automatisierung“ der Vorsorgeuntersuchungsadministration kein Weiterkommen. In ihrer Ratlosigkeit richtete sie am 11.01.eine mail-Anfrage an den Hauptverband (nicht an die ecard-servive-line)und erhielt heute, am 24.1. eine Antwort. Nach einer Entschuldigung für die Verzögerung wurde die Weiterleitung der Anfrage an die e-card-serviceline zugesagt…. Vorläufig heißt es nach wie vor Formulare herunterladen, ausfüllen, sammeln, für die Abrechnung aufbereiten...
22. 1. Über e-mail erreichte uns das folgende Pannenprotokoll aus Villach. Wir danken dem Absender, dem es überdies gelang mit einem Leserbrief einen Beitrag zur wahrheitsgemäßen Information der Öffentlichkeit zu leisten.
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19. 1. Selbstversuch: ich bin immer noch BVA-versichert, wenn man meiner e-card Glauben schenkt. Habe zur Sicherheit im Ruster Rathaus nachgefragt und bestätigt bekommen, dass ich mit 31.12. 05 von der BVA-krankenversicherung abgemeldet wurde. Meine eigene Anmeldung bei der BGKK in den ersten Jännertagen steht ebenfalls außer Zweifel. Alles stimmt… nur die elektronische Auskunft der e-card stimmt nicht.
13. 1. Die Bürokraten brauchen nur die Nummer. Welcher Name- welche Person dahinter steht ist uninteressant. Ich habe schon einmal von einer verheirateten Patientin berichtet, unter deren Versicherungsnummer seit Jahren der Mädchenname aufgerufen wird. Das scheint kein Einzelfall zu sein. Heute wieder: Eine junge Frau.. auf Ihrer e-card steht ihr Name. Übrigen finde ich es sehr höflich, dass die e-card zuerst den Taufnamen und an zweiter Stelle den Familiennamen anführt. Damit assoziiere ich respektvolle Höflichkeit anstelle unpersönlicher Amtlichkeit.. der Schein aber trügt. Ich stecke also die Karte und es erscheint ein anderer Familienname, als der auf der Karte angeführte. Ich glaube an eine Fehlbedienung meinerseits, gebe die Versicherungsnummer der Patientin zur Abfrage ein… wieder kommt der gleiche, „falsche“ Name. Auf Befragen erklärt die Patientin, dass der Name auf der Karte ihr seit ihrer Heirat vor drei Jahren rechtmäßig gültiger Name sei, der „falsche“ Name aus dem Datensatz des Hauptverbandes ihr Mädchenname. Sie hätte in dieser Sache schon vor Monaten mit allen Urkunden bei der Krankenversicherung vorgesprochen, bisher ohne Erfolg. Eine Kleinigkeit nur.. auf den ersten Blick… bei genauerer Betrachtung ein deutliches Zeichen, dass der Patient zur Nummer verkommt und die Nummer stimmt.. alles andere ist sekundär…
12. 1. Selbstversuch: ich bin laut e-card immer noch BVA-versichert.Heute in der Zeitschrift News: konkrete klagbare Vorwürfe gegen heute noch aktive hohe Hauptverbandsfunktionäre in Zusammenhang mit der e-card-Auftragsvergabe. Man darf gespannt sein ob endlich mehr Klarheit in eine sagenumwobene Angelegenheit kommt.
10. 1. Seit 1.1.06 wurden die Burgenländischen GemeindeärztInnen aus der BVA hinauskomplementiert. Weil ihr Aktivbezug mit ca 260 Euro unter der Geringfügigkeitsgrenze liegt, können sie auf dieser Basis nicht krankenversichert sein. Diese zynische Neuerung im sechsundzwanzigsten Jahr meiner Tätigkeit ist nicht Gegenstand dieses Tagebuches, aber sie ist die Basis eines heroischen Selbstversuches.
Ich habe mich –nicht ganz freiwillig- aber korrekt mit entsprechendem Formular in den ersten Jännertagen bei der BGKK als Selbstversicherer gemeldet. Die BVA war ja von Gesetzes wegen gezwungen mir mit 31.12.05 den Krankenversicherungsschutz aufzukündigen. Heute also steckte ich neugierig meine e-card ins Lesegerät… sie weist mich immer noch als BVAversichert aus. Ich werde die Procedur im Zweitagsrhythmus wiederholen…
2. 1. Kleine Neujahrsüberraschung. Die Karte eines Patienten outet sich über das Lesegerät als gesperrt „alle möglichen Konsultationen dieses Fachgebietes sind bereits verbraucht“ und das am ersten Arbeitstag das ersten Quartals eines neuen Jahres. Den Silvesterdienst hatte ich selbst.. also wäre die Karte wieder nur in meiner Ordination gesteckt worden. Die Hotline zeigte sich ratlos. Der betroffene Patient ist seit Jahren Pensionist… Am Land, wo man sich kennt, lässt man sich nicht aus der Ruhe bringen. So zeigt das Jahr schon sehr früh: auch 2006 wird die e-card nicht immer recht haben. Nichts desto trotz. Spitzenmeldung der Ö1-nachrichten: die Ausbaustufen des e-card-Systemes für 2006. Willkommen stationäre Einrichtungen im Elektronikdschungel!
Dezember 2005
14. 12. heute wieder Totalausfall von 08.05 bis 11.00. Ein kurzer Anruf beim Nachbarkollegen, dann ruhiges Weiterarbeiten. Der „Supergau“ ist Routine geworden, das System ist ein Schmarrn, die Ausfälle gehören dazu. Sogar die Hotline hat sich schon darauf eingestellt. Ein Tonband sichert den Anrufenden die Abrechnungsgarantie zu. Als ob die das Hauptproblem wäre. Trotz aller Gelassenheit… Jeder Ausfall bringt Mehrarbeit für uns und unsere Angestellten. Die Realität macht alle Lobpreiser dieser Innovation –wie zuletzt wieder unsere Frau Bundesminister- lächerlich. Vorläufig tun die Verantwortlichen noch so, als würden sie es nicht bemerken.
13. 12. Heute war eine mir bislang unbekannte Patientin in der Ordination. Die Karte wurde gesteckt, alles unauffällig, ich untersuchte und behandelte sie. Als ich meine Tätigkeit beendet hatte bat mich die Patientin, ich möge sie ein paar Tage krank schreiben. Das ließ mein Computer nicht zu. Mitversicherte können nicht krank geschrieben werden und über die e-card war die junge Frau als mitversichert bei Ihrer BVA-versicherten Mutter ausgewiesen. Die Patientin beteuerte, dass sie schon mehr als ein Monat nicht mehr mitversichert, sondern berufstätig sei und daher die Krankschreibung für ihren Arbeitgeber brauche. … die e-card hat immer recht!.. ich änderte die Personalien händisch und protokollierte den Krankenstand. Bin gespannt ob der GKK-Computer das akzeptieren wird. Die Trägheit der Ämter und die Fortleitung dieses Problems über die e-card direkt auf unsere Schreibtische ist nicht nur in Tirol (Brief Dr. Riedmann) ein Ärgernis.
12. 12. An die Ärztekammer für Tirol, Anichstr. 7, 6020 Innsbruck
Betrifft: e-card Katastrophe bei Krankenkassenwechsel
Sehr geehrte Damen und Herren,
leider ist mit der Einführung des e-card Systems eingetroffen, was ich von Anfang an befürchtet habe. Die Änderung der Krankenversicherung von Patienten funktioniert nur sehr schleppend bis gar nicht und unsere Probleme in der Praxis häufen sich dadurch von Tag zu Tag.
Ich wohne und arbeite in einem Gebiet, in dem sehr viele Leute saisonbedingt ihren Arbeitsplatz und damit oft auch die Krankenversicherung wechseln. Die Liftangestellten sind ab Anfang der Wintersaison bei der VAE versichert, im Frühjahr wechseln sie oft zu Baufirmen und damit zur GKK, dazwischen betreiben sie eventuell ein kleines Geschäft und sind dann bei der SVA versichert oder sie sind arbeitslos und wieder bei der GKK. Jetzt ist wieder Saisonbeginn und der große Versicherungswechsel ist wieder im Gange. Das wissen die Patienten, das wissen wir Ärzte, nur die Krankenkassen, die für die Änderungen im e-card System zuständig sind, wissen es nicht, oder sie wissen es schon - weil ja jeder Arbeitgeber binnnen 24h jeden Arbeitnehmer anmelden muß – und schlafen trotzdem ruhig weiter!
So habe ich z.B. an diesem Wochenende 2 Patienten behandelt, die seit 27.11.05 wieder bei der hiesigen Liftgesellschaft arbeiten und bei der VAE versichert sind. Laut ihrer e-card sind aber beide noch bei der TGKK versichert, obwohl sie schon 14! Tage bei der VAE angemeldet sind! Natürlich ist am Wochenende niemand bei der zuständigen Versicherung erreichbar, der eine Änderung durchführen könnte.
Seit der Einführung der e-card haben meine Assistentinnen schon oft bei den verschiedenen Versicherungen angerufen, um die Patientendaten korrigieren zu lassen. Die sterotype Antwort hieß jedesmal: wird sofort erledigt! Und wenn die Patienten nach ein oder zwei Wochen wiederkamen, war meistens noch nichts geändert!
Früher haben wir selbst in den Stammdaten der Patienten den Versicherungswechsel vorgenommen, mit der e-card geht das aber nicht mehr, denn die e-card hat immer Recht, egal wie der Versicherungsstatus des Patienten tatsächlich ist. Und nur für die Versicherung, die die e-card anzeigt, gibt es eine Abrechnungsgarantie, so wurde uns bei jeder Schulung eingehämmert.
Apropos Abrechnungsgarantie: ein Patient von mir hat im Sommer sein Geschäft aufgegeben. Am 5.9.05 war er bei mir in der Praxis, seine e-card wies in als SVA-versichert aus. Auf der Quartalsabrechnung 3/05 war zu lesen: „Der Patient ist zum Leistungsdatum nicht anspruchsberechtigt! Auszuzahlender Betrag 0,0000.
Also kein Honorar, auf 4 Kommastellen genau! Natürlich habe ich bei der SVA angerufen und nachgefragt, wie das mit der Abrechnugsgarantie zu verstehen ist. Dort wußte man von einer solchen Garantie nichts und war verwundert, wer denn solche Behauptungen in den Raum stellt. Erst nach einigem hin und her wurde mir zugesichert, die abgerechnete Leistung nachzuverrechnen.
Dies sind nur einige Beispiele aus der täglichen Praxis. Es ist einfach frustrierend, wenn man ein System aufgezwungen bekommt, für die technische Auf- bzw. Umrüstung mehr als 5000.- Euro ausgibt ohne auch nur einen Cent dafür an Mehrleistung vergütet zu bekommen und das System dann nicht funktioniert, nur weil die zuständigen Krankenversicherungen nicht in der Lage oder gewillt sind, die Daten zeitgerecht zu aktualisieren!
Ich appelliere daher an alle verhandlungsführenden Ärztekammerfunktionäre, alles daranzusetzen, daß dieser Mißstand behoben wird.
Andernfalls sollte man überlegen das System ruhen zu lassen, bis die Kassen in der Lage sind, ihre Daten auf dem Laufenden zu halten.
Dr. Josef Riedmann
Kopie an Österr. Ärztekammer und
Niedergelassene Kollegen/Innen
3. 12. Bei der heutigen Praxis Plus Veranstaltung wurde erneut die e-card diskutiert. Der Telematikspezialist J. GAMBAL, ein seit Jahrzehnten als Vertreter etablierte Institutionen in die Diskussion eingebundendener Fachmann, hielt fest, dass die derzeitige e-card-Struktur sehr teuer und nutzlos sei. Daher werde dringend versucht das System mit zusätzlichen Funktionen aufzuwerten. H. ZEGER von ARGE-Daten wies darauf hin, dass sich die Gesprächskultur zwischen Arzt und Patient nachhaltig ändern werde, wenn die Patientenschaft die Folgen der Speicherung personenbezogener Gesundheitsdaten durchschaut haben wird. Beide Experten bekannten sich zur Notwendigkeit einer elektronischen Struktur im Gesundheitsbereich, beide hielten den peering-point für das Gegenteil dessen, was erwünscht wäre.
Der Referent C.NEHAMMER aus München brachte neben seinem Modell einer Arzt/Patienten-zentrierten Gesundheitskarte die Nachricht mit, dass die Deutsche Ärzteschaft zunehmend heftiger gegen die durchaus vergleichbaren Pläne der deutschen Gesundheitspolitiker auftritt. Der folgende Pressetext des deutschen Ärzte-Syndikates beschreibt die grenzüberschreitenden Bedenken in beängstigender Klarheit.
>> Pressetext (PDF 33 KB)
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November 2005
22. 11. Der gestrige Systemausfall war österreichweit. In den Medien behaupten Sprecher des Hauptverbandes, es wäre nicht schlimm gewesen, da der offline-Betrieb reibungslos funktionierte. Dem war aber nicht so. Heute Abend waren wir bei einer e-card-Schulung betreffend ABS, VUneu etc. Von den Anwesenden wussten viele von der Unmöglichkeit des Karteneinlesens während der offline-Zeit zu berichten. Es ist ärgerlich wie die Verantwortlichen versuchen die Ärzte als unfähig darzustellen. Die Informationen der heutigen Schulung muß ich erst verdauen. Jedenfalls mehren sich die Zeichen der fortschreitenden Registrierung, Stichwort: Bürgerkarte.
21. 11. Heute um 8.30 Uhr, kann unser System plötzlich eine Patientenkarte nicht lesen. Das kommt öfter vor, Karte putzen, zweiter Versuch , wieder nicht, eine erste Meldung über den offline Status der Ordination erscheint am Bildschirm. Der GINA-raus-rein Trick wird erfolglos versucht, das Arbeiten direkt an der GINA, ohne Ordinationssoftware bleibt erfolglos. Die Hotline ist offenbar auch „offline“ Ich rufe meinen Nachbarkollegen an. Schon das Gespräch mit der Ordinationshilfe genügt… auch diese Ordination ist nicht im Netz, kurz darauf meldet sich der Kollege aus St Margareten bei uns… auch er kämpft seit einer Stunde… Frau Uchner erreicht endlich die Hotline, wie immer sehr freundlich, das Ausfall sei schon bekannt, die Verrechnungsgarantie bestünde, alle während der Störungszeit behandelten Patienten wären mit der Ordinationskarte und der „Markierung Störungsfall“ nachzutragen. Hieß es da nicht einmal, als bei der Schulung das Wunderding GINA vorgestellt wurde, im offlinefall würde sich die GINAbox alles merken und bei wiederhergestellter Verbindung automatisch an den Hauptrechner weiterleiten? Der Ordinationsbetrieb könnte in den gewohnten Bahnen weiterlaufen? Bis heute ist diese Funktion nicht aktiv. Um ca 12.00 läßt sich die Verbindung aufbauen, immerhin 2,5 Stunden regionaler Ausfall. Frau Uchner beginnt mit dem Nacherfassen der Patienten. Die Zeit ohne e-card weckte selige Erinnerungen. Deutlich merkbar für PatientInnen und Ordinationsmitarbeiter ging die Aufnahmeadministration merklich schneller und einfacher. Dass gerade heute in den Medien das Einkommen des e-card-Verantwortlichen kritisch beleuchtet wird gehört nicht in dieses Tagebuch.
15. 11. Liebe KollegInnen
Surprise surprise!! Ich habe gestern einen Anruf der TGKK Verrechnungsstelle erhalten. Herr Huber berichtete mir, dass meine Daten der Abrechnung 3/05 sich nicht mehr am E Card Server befinden. Dazu ist zu bemerken, dass meine Assistentin und ich alle Karten im Quartal gesteckt haben. Bei den Tageskontrollläufen wurde von mir persönlich Konsultationen geändert. So viel zur Zuverlässigkeit des Systems. Wer jetzt wohl noch gerne 40.- € zahlt? Ich bin schon auf die heutige Bezirksärzteversammlung gespannt.
Liebe Grüße, Jochen Strauß
1. 11. Der Oktober ging ohne nachhaltige oder neuartige Störfälle vorbei. Während der letzten Woche ging unsere Anlage mitten im Ordinationsbetrieb heimlich still und leise offline. (Das geschah bisher nur während des Wochenenddienstes, wenn der Ordinationsbetrieb nicht kontinuierlich sondern nach Bedarf ablief). Als Frau Uchner wieder eine Patientenkarte steckte glaubte sie zunächst an einen e-card-Defekt. Dann erkannten wir rasch das Problem und meldeten die Ordination erneut an. Wie erwartet sichert die sich zunehmend einstellende Routine Gelassenheit im Umgang mit Störfällen.
An der Trägheit der Institutionen hat sich bisher wenig geändert. Beispiel: Witwenschaft mitversicherter Frauen. Auch Wochen nach dem Ableben des Versicherten zeigt die e-card der Witwe den Verstorbenen als Hauptversicherten an. Die e-card hat christliche Wurzeln! Sie dokumentiert ein Weiterleben nach dem Tod. Das will ich als christgläubiger Mensch nicht zu kritisch sehen, schon gar nicht am 1.November.
September 2005
28. 9. die e-card-Abstürze beschäftigen derzeit alle Medien. Bei mir rennt es gut. In Wien Bezirksweise gar nicht, auch Tirol soll heute wegen der Telekom offline gewesen sein.
Ein Mail meiner Softwarefirma Innomed überrascht mich heute.
Die Firma teilt mit, dass sie ab sofort keine e-card-Probleme mehr bearbeitet. Dies auf ausdrücklichen Wunsch der SVC (Soz.Vers. Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft m. b. H.), die sich durch „Fremdauskünfte“ gestört und in internen Prozessen behindert fühlt.Somit. Alle Anfragen direkt an das e-card Callcenter.
Bin gespannt ob wir gerade eine vorübergehende Krise erleben, oder den Anfang vom Ende des zweiten e-card-Versuches des Hauptverbandes. In der ZIB 2 wird heute unser Dr. Jachimowicz zu Wort kommen. Langsam stellen die Medien auch Gegenredner neben die automatisierten Erfolgsjodler.
24. 9. Heute , Samstag Vormittag kam es zu einem mehrstündigen Totalausfall des Systems. Wenn das an einem Montag passiert ….immerhin waren ca 530 KollegInnen betroffen. Die Ursache soll ein Programmierfehler gewesen sein, durch den eine geplante Stromabschaltung zum „Super-Gau“ (D.I. Schörghofer) wurde.
Der ÖHV sandte folgende Stellungmnahme an die Austria-Presseagentur.
„Der Österreichische Hausärzteverband fordert einen einjährigen, reibungslosen e-card-Betrieb nach Abschluss des Ausrollens über das gesamte Bundesgebiet, bevor mit einem Aufstocken der Verwendungsmöglichkeiten über den Krankenscheinersatz hinaus begonnen wird.
Was heute ein Supergau gewesen sein soll, ist eine von hauptverbandsfernen Fachleuten immer wieder vorhergesagte Panne, vor denen wir auch in Zukunft nicht sicher sein werden.
Die Stunden des Samstag Vormittag haben gezeigt, weshalb sich die Ärzteschaft so vehement gegen eine Zwangseinbindung in ein System wehrt, das die Arbeitsweise in jeder einzelnen Ordination beeinflusst und fallweise empfindlich stört.
Es sei einmal mehr festgehalten, dass die e-card-Anlagen in unseren Ordinationen lediglich Randgebilde eines von den politisch Verantwortlichen gewünschten, geschlossenen Gesundheitsnetzwerkes sind, das im Gesundheitstelematikgesetz als Voraussetzung für einen automatisierten Gesundheitsdatenaustausch gefordert ist.
Auch bei diesem Datenaustausch wird es zwangsläufig zu Pannen kommen. Dass heute keine Patientendaten in Gefahr waren ist klar, es gibt noch keine, die über die e-card-Kontakte der Ärzteschaft gemeldet werden (außer der Zeitpunkt der Konsultation, der an sich laut EU-Recht auch schon als besonders schützenswertes Datum gilt).
Wir schließen uns der Ansicht D.I. Schörghofers an, dass Vorkommnisse wie der heutige Netzausfall Anlass für weitergehende Überlegungen sein muss.
Erst ein reibungsloser e-card-Betrieb nach Einbindung sämtlicher Österreichischer Ordinationen über das Jahr 2006 kann die Basis für eine Ausweitung der e-card Verwendung ( z.B. Arzneimittelbewilligungssystem) sein“.
17. 9. Heute funktionierte der „Gina.raus-rein-Trick“ nicht. Ich konnte keine Verbindung aufbauen und wandte mich an die Hotline. Es war früh am Tag, sofort hatte ich einen netten Gesprächspartner an der Leitung. Aus dem Text der Fehlermeldung, der mir auch nach aufmerksamen Lesen nicht weiterhalf, erkannte er sofort das Problem.
Vor einigen Tagen erschien während der Nachmittagsbürokratie auf dem Bildschirm die Nachricht, ich könnte momentan nicht online arbeiten, sollte aber offline fortfahren. Alles funktionierte wie immer. In meiner Erinnerung an die Schulungen wußte ich, GINA, das Wunderding, speichert alle Eingaben und leitet sie- sobald der nächste Online Kontakt steht- automatisch weiter. Die Meldung war also bereits vergessen, sie wurde vom Hotlineberater wieder in die Erinnerung gerufen. Er lotste mich durch das Programm, bis ich vor einem Fenster stand, in dem mir offenbart wurde, ich hätte meine Offline-Konsultationen bis zum 16.9. weiterleiten müssen. Es waren nur mehr zwei „Enterklopfer“ und die Weiterleitung war gestartet und in wenigen Sekunden auch abgeschlossen. Nach Rückkehr ins gewohnte Programm lief alles wieder... Ich fragte ausdrücklich, wie es um die in Aussicht gestellte automatische Weiterleitung durch die GINA stünde und erfuhr, diese Funktion ist trotz heftiger Bemühungen der Programmierer noch nicht aktiv.
Offensichtlich gibt das e-cardNetz nicht nur uns mühselige Beschäftigung....
15. 9. in dieser Woche bisher drei mal „Gina raus-rein-Modus“ nötig. Das System erkannte meine Ordinationskarte nicht. Das kostet zwar 6-8 Minuten Wartezeit aber wenigstens keine Nerven mehr. Gestern war wieder ein Patient, bei dem ich nach Storno den „Regelfall“ nicht in „Bereitschaft“ umändern konnte. Manchmal geht die Patientenkarte nicht, wir versuchen es dann immer mit der Ordinationskarte und der Versicherungsnummer, wenns auf diesem Weg geht... auch recht. Für ein paar Stunden konnte ich das ABS nicht benützen. Wenn mit Ende des Jahres die Übergangsbestimmungen auslaufen, wird erst die Bewährungsprobe kommen.
Dass an all diesen Störfällen immer die Ärzte Schuld haben sollen- wie es unlängst vom Hauptverband den Medien gemeldet wurde- glaube ich nicht. Im Gegenteil. Wir sind geschickt im Umgang mit Gestörten und Gebrechlichen, somit eigentlich ideale Benützer des Systems. EDV-Fachleute wären vielleicht schon mutlos geworden.
Resumee: das System läuft nicht fehlerfrei, wir integrieren die kleinen Pannen mehr und mehr in unsere Alltagsroutine.
9. 9. In der vergangenen Woche erlebte ich zwei deutliche Hinweise auf das „Eigenleben“ der e-card-Software.
Während des Urlaubs meines Nachbarkollegen behandelte ich einen seiner Patienten. Ich hatte mich also als „Urlaubsvertreter“ zu deklarieren und nicht als „Regelfall“ (will heißen Hausarzt). In der darauffolgenden Woche rief mich der Urlaubsheimkehrer an und erkundigte sich, ob ich bei besagtem Patienten auf die korrekte Vertretereingabe geachtet hätte, die e-card des Patienten zeige eine Fehlermeldung. Auf der Stelle hielt ich Nachschau und stellte zu meiner Überraschung fest, dass ich in meiner elektronischen Datei als „Regelfall“ aufschien. Ich entschuldigte mich, korrigierte per storno diesen Eintrag, gab „Vertreter“ ein, bestätigte , überprüfte die Eingabe und siehe da.. ich war wieder „Regelfall“... Wiederholung des Vorganges....es nützte nichts, ich wurde immer wieder wie von Geisterhand als Hausarzt registriert. Um das Mirakel perfekt zu machen war aber schon vor mehreren Wochen mein Nachbar als Hausarzt des besagten Patienten erfaßt worden, eine Konstellation, die sich in 12 Arztbesuchen bestätigte. Ich hätte also von da her diesen Patienten keinesfalls als „Regelfall“ registrieren können dürfen, diese Konstellation hätte gesperrt sein müssen.
Eine Überprüfung anderer Urlaubsvertretungspatienten ergab, dass nur in diesem einen Fall eine korrekte Eingabe aus mir unerklärlichen Gründen nicht möglich war.
Die zweite Überraschung brachte die e-card einer in der Ordination bekannten Zweitwohnsitzinhaberin aus Wien. Frau Uchner steckte die Karte und es erschien ein uns unbekannter Name. Die Patientin konnte weiterhelfen, es handlte sich um ihren Mädchennamen. Daraufhin gab meine Ordinationshilfe über die Ordinationskarte die Versicherungsnummer der Patientin ein und siehe da, alles entsprach wieder dem tatsächlichen Familienstand der Dame. Die e-card als Standesbamter... ein neues spannendes Kapitel in der „unendlichen Geschichte“...
August 2005
24. 8. Unlesbare e-cards bei älteren Patienten führten uns auf die Spur einer immer wieder auftretenden Situation.
Eine Patientin/ ein Patient verlegt ihre/ seine Karte. Im ersten Schreck meldet sie/ er das ihrer/ seiner Krankenversicherung, die die Karte umgehend sperrt. Der Patient/ die Patientin findet die Karte wieder, ist froh und erleichtert, kommt zum Arzt, die Karte wird gesteckt und als ungültig erkannt.
Es dauerte eine Weile bis wir von der Verlustmeldung erfuhren und dann verstehen konnten, warum es bei augenscheinlicher Stimmigkeit doch eine Fehlermeldung gab.
Die Geschichte geht noch weiter. Nach ein paar Tagen trifft bei der Patientin/ beim Patienten die neue Karte ein, sie sieht haarscharf wie die alte, ungültige aus. Wenn jetzt nicht gleich die ungültige vernichtet und die gültige sorgfältig verwahrt wird, ist die Unsicherheit prolongiert.
Bei älteren Betroffenen empfiehlt es sich mit einem Permanentstift die ungültige e-card zu markieren, denn das Wegwerfen dieses elektronischen Wunders fällt manchem „Hamster“ schwer.
P.S. Mit der Notwendigkeit die Gina-box durch Ziehen des Netzsteckers und neuerlichem Anschließen zu regenerieren muß zwei bis dreimal pro Woche gerechnet werden. So viel Zeit muß sein (jedesmal 6-10 Minuten) Es regt uns nicht mehr auf... wir sind froh uns alleine helfen zu können, wenn das Lesegerät plötzlich mitten im Betrieb auch die eigene Ordinationskarte nicht mehr erkennt.
10. 8. Leserbrief zum Thema e-card als Betroffener der neuen Technologie:
Abgesehen davon, dass die Einführung des e- card Systems Kosten verursachte, die in die mehrere tausend Euro gingen, abgesehen davon, dass nun vieles langsamer abläuft als vorher und der Nutzen für uns Ärzte in Relation zum Gesamtaufwand in keiner Weise gerechtfertigt ist möchte ich diese kleine Geschichte erzählen, die einen neuen Aspekt bringt:
Am 27.Juni nachmittags wurde unsere Ordination auf das e-card System umgerüstet, einige Tage später erfolgte die Einbindung in die Ordinationssoftware. Unter Berücksichtigung aller Erschwernisse lief diese Aktion gut ab. Am ersten „echten“ Arbeitstag für uns gab es um ca 9.00 Uhr ein heftiges Gewitter. Die elektrischen Leitungen der Ordination sind alle mehrfach gegen Überspannung gesichert, nicht aber die Telefonleitung (bisher war auch keine Notwendigkeit). So sauste der Blitz in diese neugeschaffene ADSL Telefonleitung bis zum letzten Gerät, nämlich den Server, der daraufhin seinen Geist aufgab. Er wurde erst wenige Wochen davor neu angeschafft. Der HV scheint nicht „Schuld“ zu sein, die Telekom auch nicht, die Softwarefirma sowieso nicht und die Versicherung meint, nur eine eigene Computerversicherung würde den Schaden übernehmen. Also bleibt mir nach einigen Tagen e-card ein neuer kaputter Computer, Rechnungen für Elektriker, neuen PC, neue Softwareinstallationen, selbst zu tragende neue Absicherung gegen Blitzschlag über die Telefonleitung.
Da erlaube ich mir schon zu fragen: müssen wir wirklich alles für unsere Freunde im Hauptverband tun, um IHNEN das Leben zu erleichtern? Was könnte noch alles an nicht zu erwartenden Kosten auf uns zukommen? So geht eine Euro nach dem anderen für Dinge auf, die es bisher nicht gab, so geht eine Stunde nach der anderen als Mehrarbeit drauf. Mein Traum wäre: endlich wieder „ärztlich“ tätig sein zu können und nicht als Watschenmann aller unsinnigen Bürokratie alles fressen und dafür auch noch bezahlen zu müssen. Diesen hehren Wunsch will ich meinen Kammervertretern auf diesem Weg näher bringen und die KollegInnen vor Blitz und Donner warnen.
mit koll. Grüßen
Dr. Gerhard Petsovits
2. 8. ABS funktioniert wieder. Es fällt auf, dass dieses System, per definitionem eine Mehrbelastung für jeden einzelnen von uns, bereits wie eine Selbstverständlichkeit publiziert wird. So heute in der Ärztekrone. „Nicht der Patient soll laufen, sondern das Rezept“ ist ein Witz! In Wirklichkeit läuft die Bürokratiemaschinerie in unserer Ordination, auf unsere und unserer Angestellten Kosten unter Beanspruchung unserer Arbeitszeit. Im Übrigen fehlt für diese kassenärztliche Tätigkeit noch eine bindende Vereinbarung.
Juli 2005
29. 7. mitten im Tagesablauf beim Stecken einer Patientenkarte eine Fehlermeldung. Wir spulen dann unser „Standardprogramm“ ab: Lesegerät von Strom nehmen, wieder anstecken, wenn das nicht zum Erfolg führt „GINA“ vom Netz nehmen, eine halbe Minute warten, wieder einstecken, ca 6 Minuten warten.... auch heute funktionierte dann alles wieder. Unter den vielen Steckern im Stromverteiler haben wir den Stecker der Ginabox schon gekennzeichnet, als Erste Hilfe Maßnahme.
28. 7. wurde per e-mail von einem technischen Ausfall des ABS verständigt. Das ist das erste mal im jetzt schon viele Wochen laufenden Testbetrieb. Vorläufig muss mit den Chefärzten wieder per Fax verkehrt werden.
27. 7. habe heute einen echten e-card-Vorteil erleben können. Visite im Jugendgästehaus Rust. Sechs Kinder teils mit Fieber, teils mit Verdauungsstörungen. Die Betreuerinnen waren mit Krankenscheinen ausgerüstet, ich hatte also alle Versicherungsnummern. Einige Kinder wußten, dass ihre Familie schon die e-card zugeschickt bekommen hat. Ich gab also in der Ordination zunächst deren Versicherungsnummer mit meiner Ordinationskarte ein und siehe da, in Sekundenschnelle hatte ich das mitversicherte Kind und den Hauptversicherten in meinem System erfaßt. Das klappte bei vier, meiner sechs jungen Patienten. Die händische Eingabe der Stammdaten der restlichen zwei Kinder akzentuierte den Kartenvorteil zusätzlich.
20. 7. heute war Kuriensitzung. der ewige Tagesordnungspunkt „e-card, ABS, peering point“...ich brachte meine Bedenken zu peering-point u peering-point gesellschaft vor.. die Kollegen nahmens eher gelassen. Was sie aber aufregte war die Neuheit, dass die Mehrwertleitung plötzlich 19 Euro, statt wie bisher behauptet 5 Euro kosten soll (zu den 39 Euro e-cardleitung dazu) somit 58 Euro Leitungsgebühr pro Monat...
Den Zusammenhang mit der Peeringpointgesellschaft, oder besser deren Versagen unsere Interessen gegenüber der Telekom zu vertreten, wollte offenbar keiner sehen...
bei einer unserer Patientinnen meldet die Karte, trotz mehrmaliger Urgenz das zu korrigieren, immer noch den seit mehr als 10 Jahren nicht mehr aktuellen Mädchennamen.
Auch in der Kurienitzung berichteten die Kollegen von kleinen Pannen, die inzwischen niemanden mehr aufregen...
ABS soll vier Monate nach der e-card in den Ordinationen Einzug halten.
15. 7. Derzeit gibt es fast täglich kleine Zwischenfälle. Das Kartenlesegerät erkennt plötzlich keine Karte mehr, einschließlich der Ordinationskarte, dann wieder erscheint die Meldung wir wären nicht online. Oft genügt die Wiederholung des Vorganges oder ein kurzes vom Stromanschluss trennen des störrischen Gerätes, dann funktioniert es wieder. Ich nehme mir dann nicht die Zeit bei der Hotline zu melden, dass ein kurzes und kleines Problem war, denn immer drängt die Zeit und man ist froh dass man weiter kommt mit der Arbeit. Trotzdem ist diese Zurückhaltung ein Fehler... ich nehme mir vor nach der Ordination eine Nachricht über die Hotline zu schicken, damit nicht der Eindruck der völligen Störungsfreiheit entsteht.
Nachbar A.H. meldet gestern das letzte Spammail über die Peeringpointleitung bekommen zu haben. Auch kann er nicht mehr ins Internet, was er bisher aus ungeklärten Gründen konnte. Offenbar wurde ihm eine Leitung abgedreht, die ihm davor ohne sein Wissen und Zutun aufgedreht wurde. Die Nachfrage bei seiner autorisierten Softwarefirma, was die Mehrwertleitung (neben der e-cardleitung) kosten würde beschert ihm eine Überraschung. 400 Euro Anschlußgebühr und 40 Euro pro Monat... irgendwas stimmt da nicht. Vielleicht kann ich kommende Woche in der Kuriensitzung etwas Erhellendes erfahren.
11. 7. Beim Einstieg in das Ordinationsprogramm schien heute morgen die e-card-Verbindung schon zu stehen. Der Ablauf war anders. Beim Stecken der ersten Patientenkarte zeigte sich, dass wir doch noch nicht online waren. Bei der dritten Patientenkarte meldete der Bildschirm die Unlesbarkeit der Karte. Wir versuchten unsere Ordinationskarte als Ersatz zu stecken, auch sie wurde als unlesbar gemeldet. Computer herunterfahren, wieder hinauffahren... erfolglos Inzwischen kommt der GKK-Kontrollor um die Krankenstandsmeldungen und berichtet von Leitungsproblemen in der Nachbarordination und in Donnerskirchen....Also Hotline. Unter Anleitung der Versuch ohne Ordinationssoftware direkt über die Gina-Box abzufragen... hier wurde gemeldet, wir hätten kein Kartenlesegerät. Gerät ausstecken, anstecken ... kein Erfolg... GINA-Box ausstecken, anstecken... zuwarten. Tatsächlich nach ca insgesamt 20 Minuten ist alles wieder arbeitsbereit.Ein so unrunder Tagesanfang schleppt sich bis zum Ordinationsende weiter...
7. 7. heute um 19.30 lud die Bezirksärztevertretung die e-card-Anwender zu einem Meinungs-und Erfahrungsaustausch und zur Diskussion der für die nahe Zukunft geplanten Ausbaustufen. Hie vor allem des ABS (Arzneimittelbewilligungssystem)
Promimnente Repräsentanten der e-card-Gesellschaft und des Hauptverbandes (Fr. Maga. Hartinger), sowie der Chefarzt der BGKK, der in den ABS-Probebetrieb involviert ist, waren anwesend.
Der Bezirksärztevertreter stellte das ABS vor und berichtete vom Probebetrieb. Es blieb mir in einer Wortmeldung vorbehalten, auf den Zeitaufwand hinzuweisen und auch darauf, dass wir mit diesem System jedenfalls dem Chefärztlichen Dienst zuarbeiten, was durchaus in Ordnung ist, aber doch klar ausgesprochen werden sollte. Nicht nachvollziehbar, warum die eigenen Standesvertreter so excessiv die Interessen des Vertragspartners vertreten. Schon in der schriftlichen Einladung wird das ABS als „wichtige Arbeitserleichterung“ dargestellt. Ist es wirklich eine Erleichterung, wenn ich 15 Minuten nach der begründeten Verschreibung eines Medikamentes mit dem wartenden Patienten die Ablehnung diskutieren darf. ...
Die wichtigste Wortmeldung kam von Kollegen H. Ihm wurde bei der e-card-Installation der bisher verwendete Internetzugang gekappt (ein bekanntes Problem bei der Einbindung von Ordinationen mit Internetanschluss). Er hängt jetzt also ausschließlich am Peering point.. und bekommt seither Spammails!! Das ist der blanke Wahnsinn. Der Peering point, der seine Existenz mit „Sicherheit, Intranet, Firewall, Spamfilter etc rechtfertigt, liefert Kollegen H. Spammails in die Ordination! Das Auditorium nahm es emotionslos hin, der E-card-Verantwortliche sagte was von „Probebetrieb, ohne Wissen der einzelnen Kollegen...“ Die Sache stinkt gewaltig!
2. 7 Der Ordinationsbetrieb läuft ohne bemerkenswerte Zwischenfälle. Die E-card-bedingten „Störfälle“ sind Routine geworden. Das sind: Hotlineabfragen wegen Unklarheiten beim Versicherungsschutz (Unterschiedliche Kartenmeldung und Patientenbehauptung) und Fehlregistrierungen durch die Kollegen (mich eingeschlossen). Ich habe schon einmal darauf hingewiesen, dass man sich als Behandler deklarieren muss, ob man Hausarzt ist, erste Hilfe leistet, oder sonst wie eine Vertreterposition inne hat. Irrt man sich in dieser Sache sperrt man die Karte für andere Behandler. Das ist zwar sofort zu korrigieren, verursacht aber doch den Aufwand eines Anrufes, einer Klarstellung und der dann nötigen Manipulation.
Der Zeitaufwand bleibt also, die Aufregung legt sich.
Gestern abend schaute noch ein Kollegenpaar vorbei, das in Rust das Wochenende verbringt. Er hat das roll-out noch vor sich und wollte einen Lokalaugenschein in einer eingebundenen Ordination machen. Ich habe alles vorgezeigt und so gut ich konnte beraten. Die Lust ins Schenkhaus zu gehen war ihnen jedenfalls nicht genommen.
Ein Mail und gleichlautendes Fax der Firma Innomed, deren Software auch ich verwende läßt mich die Nöte der „frischüberrollten“ Kolleginnen und Kollegen erahnen. In dem Schreiben ist von 600 Hotline-Anrufen pro Tag die Rede. Dann werden sieben Punkte angeführt, die in vielen Fällen die Selbsthilfe ermöglichen oder zumindest den richtigen Ansprechpartner für das aktuelle eigene Problem erkennbar machen.
Da erkennen wir „Probebertriebler“ den Lohn für unseren Pioniergeist. Wir agierten die ersten schweren Wochen im geschützten Raum, jetzt spielt sich alles in der freien Wildbahn ab.
Juni 2005
21. 6. Ein neuer Fall von Fehlanzeige. Neben den ein- bis zwei unklaren Kartenmeldungen pro Tag, die ein telephonisches Nachfragen nötig machen, war heute eine noch nie dagewesene Situation. Wir stecken die Karte einer Patientin, sie wird als bei der burgenländischen GKK versichert gemeldet. Die Patientin zweifelt das an. Seit März sei sie bei ihrem Gatten mitversichert und der niederösterr. GKK zugehörig. Bis März sei sie über das bei der BGKK versichert gewesen. Wir rufen die Hotline an, und siehe da, die Patientin wird als bei der NÖ-GKK versichert gemeldet, die e-card zeigt dennoch B-GKK. (die Patientin war bis März 05 AMS-Bgld und wechselte dann: Mitversicherte NÖ-GKK) Unser Gesprächspartner wird diesen Fall weiterleiten.
20. 6. unerwartet mußten wir heute eine Stunde ohne e-card-anbindung arbeiten. Selige nostalgische Zeiten. Grund war ein Fehler in meiner Ordinationssoftware. ich konnte den rechtmäßigen Erwerb meiner e-card-Lizenz (die Zahlung für die Einbindung in die Ordinationssoftware) nicht bestätigen. Trotz sklavischen Durchführens der per Post zugeschickten Anleitung, scheiterte ich. Auch der routinierte Herr Uchner kam nicht ans Ziel. Es bedurfte der Fernwartung, ein Inomedtechniker löste das Problem. In dieser Zeit also: Betrieb ohne e-card. Noch ist die von Ministerin R.K. prognostizierte Situation, dass man sich schon nach kurzer Zeit des Betriebes ein Leben ohne e-card nicht mehr vorstellen wird können, bei mir nicht eingetreten.
18. 6. der für heute vorgesehene ZIB Beitrag fiel dem gescheiterten EU-Gipfel zum Opfer. Er wird nachgeholt, das e-card-Thema wird schließlich noch länger aktuell sein.
17. 6. in einen turbulenten Freitag platzte zwischen Vormittags- und Nachmittagsordination kurzfristig ein Zeit im Bild-Team, um mich zur e-card zu befragen. Der roll out in Wien rückt das Thema weiter in den Mittelpunkt des Interesses. Wir müssen unsere Einwände und Bedenken in knappen Sätzen parat haben, sonst sind wir nicht medientauglich.
15. 6. Parallel zur Frühjahrsvollversammlung der bgld. Ärztekammer fand ein Treffen der ABS Testanwender statt. ABS heißt nicht automatisches Bewilligung System, sondern Arzneimittel Bewilligungs System. Ich habe was dazugelernt. Anwesend war auch Fr. Mag. Hartinger vom Hauptverband.
Es war bezeichnend, dass der Chefarzt und die Kassenvertreter sehr zufrieden waren mit dem bisherigen Testlauf, die ÄrztInnen das differenzierter sahen.
Keiner der Testanwender macht die Anfrage während der Ordination, alle erledigen das nach Abschluss des Ordinationsbetriebes. Möglicherweise ändert sich das, wenn die Einbindung in die Ordinationssoftware erfolgt ist. Die Zeit bis zur eintreffenden Antwort ist der Ärzteschaft daher nicht so wichtig. Die „Bürokraten“ messen den Erfolg des Systemes in Minuten (bis zur erfolgten Anfragenbeantwortung)
Auch die Ablehnungen drücken sie in Prozenten aus, ein weiterer Schritt in Richtung Dokumentation und Verwaltung, weg von den PatientInnen und deren Einzelschicksal.
Mein Einwand die Arzneimittelbewilligung sinke auf das Niveau eines Computerspieles ab wies der Chefarzt zurück... mir kommt es dennoch so vor.
Mit EKO neu soll es statistisch pro Ordinationstag nur mehr 0,5 bis 1,0 Anfragen geben, so viele Spezialitäten wandern angeblich mit IND in die gelbe Box.
10. 6. möglicherweise ist es ein Hinweis darauf, dass mit zunehmender Zahl von e-card-ÄrztInnen die Hotline an Leistungsfähigkeit verliert.
Mitten im gut laufenden Ordinationsbetrieb hatten wir heute ca 10.00 h eine Panne. „keine Karte im Gerät“ meldete der Bildschirm statt der gewohnten Patientendaten. Inzwischen beherrschen wir das Weiterarbeiten trotz e-card-Fehler. Auch probierten wir gleich die GINA-box neu zu starten. heißt vom Strom nehmen, wieder anstscken und ca 6 Minuten warten. Der Ordinationsbetrieb konnte weiterlaufen, nach zehn Minuten versuchten wir erneut eine Karte zu lesen, „interner Fehler beim Zugriff auf die Karte“ hieß es jetzt und Viktoria, meine Ordinationshilfen-Urlaubsvertretung setzte die Hotline von unserem Problem in Kenntnis.
Den ersten Rat, GINA vom Netz.... hatten wir schon mit frustranem Ergebnis probiert, so sagte man uns einen Rückruf zu. Um es kurz zu machen, nach zwei Urgenzen im Stundentakt erfolgte um 12.58 der Rückruf. Viktoria führte das Gespräch. Schon wurde die Vermutung formuliert das Problem läge in der eigenen Software, da kam noch der Rat das Lesegerät abzuhängen und neu anzuschließen.... das führte zum Erfolg. Die Nachmittagsordination lief wieder ohne Zwischenfall, abgesehen von zweimaligem kurzen Aufblitzen des „internen Fehlers beim Zugriff auf die Karte“, neuerliches Stecken der e-card brachte alles wieder ins Lot.
Am Vormittag berichtete mir Dr Eggermann aus Pamhagen (telephonisch), er habe von der BVA einen Brief bekommen, PatientXY wäre nicht BVA-versichert, die entsprechenden Leistungen der letzten Abrechnung also nicht bezahlt worden. Pat XY aber wurde mit e-card erfasst und als BVA-versichert ausgewiesen. Telephonische Reserche des Kollegen bestätigte auch im Nachhinein die damalige Angabe der e-card. Frage: was ist jetzt von der Honorierungsgarantie zu halten die uns ..“die e-card hat immer recht“.. gegeben wurde. Nach unzähligen Telephonaten und Argumenten bedurfte es schließlich des Machtwortes des Projektmanagers der SV Chipkarten Betriebs und Errichtungsges. m. b. H. Ing. Saverschel, der Eggermann am Telephon die Honorierung seiner Leistung an Patient XY garantierte und zusagte, sich für die Bereinigung dieser Zwistigkeit zu verwenden.
9. 6. Gestern Manfred Weindl in „Wien heute“ ORF zwei, heute ich im Wiener „Kurier“, unser Auftritt in der Frankgasse findet Widerhall und relativiert die Propagandawalze in Sachen e-card ein wenig. So präsent waren die e-card/peeringpoint-skeptiker in der Öffentlichkeit noch nie.
7. 6. der am 25.5. berichtete Fall von der Weitergabe persönlicher AMS Daten durch die Hotline der Gebietskrankenkasse hat beträchtlich Staub aufgewirbelt. Einige Tage nach meinem Bericht im e-cardtagebuch hat sich die Oberösterreichische Rundschau des Falles angenommen, dann die Medien in ganz Österreich.
um 14.30 war ich zu einem Streitgespräch mit dem Direktor der BGKK zum burgenländischen Kabelfernsehen „BKF“ geladen, abends in Wien bei Manfred Weindls Veranstaltung im Haus der Ärzte, Frankgasse.
Beides sehr erfolgreich. Der Saal im Billrothhaus war voll, gut 200 KollegInnen, reichlich Presse. Die offenen Fragen müssen ausgesprochen, Zweifel ausgeräumt werden. Unser kritisches Interesse gilt v.a. dem peering point.
(mußte einer Veranstaltung heute abend in Eisenstadt mit der Gesundheitsministerin wegen Terminkollision fernbleiben)
2. 6. Anfrage bei Ärztekammer, was nun sei mit der „vorgezeigten Karte“ als Krankenscheinersatz. Auskunft Kammeramt: es liege der Kammer ein vom Ministerium abgesegnetes Schreiben vor, dass eine lediglich vorgezeigte (nicht eingelesene) e-card al Krankenschein für den Erstkontakt zu akzeptieren sei. Die burgenl. Ärztekammer gibt diese Information vorläufig nicht an die Vertragsärzteschaft weiter, weil der einzelne noch nicht aufgerüstete Arzt an der Karte nicht erkennen könne, ob es sich um einen Erstkontakt handle oder nicht. Die BGKK müsse eine umfassende Honorierungsgarantie geben, sonst sei diese Vorgabe nicht durchführbar. .. und nochmals.... so professionell begleiten die politisch Verantwortlichen das e-card-projekt
Erste Erfahrungen mit dem ABS (Test des automatischen Bewilligungssystemes, heißt: standardisierte e-mail-Korrespondenz mit den ChefärztInnen) rein technisch gute Funktion. leider noch nicht in die Ordinationssoftware integriert, so muß ich Patientendaten und Medikamente Buchstabe für Buchstabe eintippen. Mache das immer nach der Ordination, zaitaufwand, je nach Zahl der nötigen Bewilligungen, ca 5-15 Minuten. (Bezahlt habe ich die Einbindung übrigens schon). Bekomme viel abgelehnt. Clysmol 10 Stückpackung für Querschnittgelähmte, Großtube Kathetergleitgel für Patientin, die sich 2-3mal täglich selbst kathetrisieren muß (Caudasyndrom)... aber manchmal.. Überraschung! Anfrage für Ezetrol 30 Stück wird mir von der BVA-Chefärztin als „kassenfrei“ beantwortet. Telephonische Nachfrage: ja, ist während der für uns alle geltenden Übergangbestimmungen kassenfrei. (Dokumentation, Kontrolle im Nachhinein) Der Chefarzt der Gebietskasse lehnt mir Ezetrol auch bei umfassender Begründung ab! Soviel zur bundesweiten Vereinheitlichung der Bewilligungspraxis, Ende der Chefarztwillkür, bekanntlich eines der Ziele der „Chefarzt-neu- Regelung“
Einmal mehr: die Techniker machen ihre Sache gut, die Gesundheitsbürokraten erweisen sich als reformresistent.
1. 6. Gestern um 17.00 in den Rundfunk-Nachrichten: „auch ÄrztInnen ohne e-card-lesegerät müssen die e-card als Krankenscheinersatz akzeptieren“. Am morgen des heutigen Tages in den Zeitungen. „ÄrztInnen, die sich weigern das e-card-Lesegerät in ihrer Ordination installieren zu lassen müssen .....(Krone), diese Meldungen auch auf den Internetseiten der Medien.
Anruf bei der Ärztekammer Burgenland. Keiner weiß etwas davon. Nach wenigen Minuten.. die Meldungen wurden gefunden, man werde der Sache nachgehen, schließlich gehe es um eine Honorierungsgarantie der Kasse auf bloßes „Kartenanschaun“ hin. Zu mittag: Mag Zarl (ÖÄK) führe Verhandlungen mit dem Hauptverband über dieses Thema, Hintergrund sei der roll-out in Wien, der über mehrere Monate zwei Sorten von Ärzten schafft, solche „schon mit Lesegerät“ und solche „noch ohne“... diese „Zweiklassenmedizin“ soll entschärft werden. Desinformation also innerhalb der ÖÄK und den Länderkammern, Desinformation zwischen dem hauptverband und den Länderkassen, Desinformation auch über die Medien.
Mai 2005
29. 5. Heute läuft die Verordnung aus, auf deren gesetzlicher Basis der e-card-Probebetrieb stattfindet. Nachfolgeverordnung ist keine in Kraft. Wir werken im gesetztesfreien Raum. So professionell begleitet das Ministerium die e-cardeinführung.
27. 5. Gleich in der Früh war der Salzburger Kollege in der Ordination um einen Lokalaugenschein zu machen. Er wollte vor allem wissen, ob er tiefgreifende räumliche oder organisatorische Veränderungen für seine Ordination planen muss, um die e-card „würdig zu empfangen“. In der Stunde seiner Anwesenheit funktionierte alles wie geschmiert, der Kollege ging zuversichtlich.
Zu mittag kam mein Bruder, ein EDV-Fachmann mit jahrelanger Berufserfahrung, um die Netzkarte in Elisabeths PC einzusetzten. Der e-card-techniker der Telekom verließ ihre Ordination, nach dem er alles auf seinem Laptop getestet und vorgeführt hatte mit dem Hinweis, es fehle beim OrdinationsPC lediglich eine Netzkarte, dann funktioniere alles. (siehe 24.5.) Wir baten also meinen Bruder, diese Kleinigkeit zu erledigen. Es wuchs sich zu einem Rieseneinsatz aus.. von Mittag bis ein Uhr früh.
Als ich seinerzeit installiert wurde (freiwillig für den Probebetrieb) kam ca 10 Tage vorher ein Techniker von medicalnet, schaute sich vor Ort alles an, sagte mir exakt was ich für die Leitungsinstallation durch den Provider besorgen soll... das war ein kostenloses Service von medicalnet, das mir viel Überraschungen ersparte. (siehe 4.1.) Hätte auch bei Elisabeth vorab ein Fachmann Nachschau gehalten, wäre alles parat gewesen und der Telekomtechniker hätte auf dem Original-OrdinationsPC seine Installation testen können. Nebenbei wären auch ihm vor Ort unangenehme Überraschungen erspart geblieben. So sollte das eigentlich sein! Hätte diese noch fehlende Arbeit nicht der Schwager, sondern ein zu bezahlender Techniker erledigt..... es wäre teuer geworden.
Vergangene Woche hatten wir auch zum ersten mal einen desorientierten Gesprächspartner an der Hotline. Er verstand das Problem der Fehlmeldung durch die e-card nicht, verlangte eine Unzahl von Daten von der Ordination, dem Anrufer, dem betroffenen Patienten... und das alles nach mehr als fünf Minuten Warteschleife... es war lähmend für meine Ordinationshilfe.
25. 5. Heute ein Datenschutzerlebnis der besonderen Art gehabt. In zwei Fällen wieder die Kartenmeldung „kein Versicherungsschutz“.. Hotlinenachfrage bei der Gebietskasse. Dort folgende Auskunft. Der Versicherungsschutz sei intakt, aber bei Pat A fehlen dem Arbeitsamt noch Unterlagen und Patient B habe offensichtlich ein Terminversäumnis begangen, oder eine angebotene Arbeit nicht angenommen. Ihm wurde für einige Tage das Arbeitslosengeld gesperrt, daher die Kartenmeldung... der Versicherungsschutz aber sei in beiden Fällen gegeben. Mir scheint dies eine bedenkliche Verquickung von Daten zu sein. Es geht mich nichts an, wie meine Patienten mit dem Arbeitsamt verkehren.... das muß dringend hinterfragt werden, weil es offensichtlich keine Datenschutzpanne sondern System ist. Für 27.5. hat sich ein Salzburger Kollege zum Lokalaugenschein angesagt. Er will einmal in natura sehen, was auf ihn zukommt. Unsere für 7.6. geplante Informationsveranstaltung für Wiener Ärztinnen und Ärzte nimmt dank Manfred Weindls Einsatz konkrete Formen an. Freue mich.
24. 5. Heute wurde in Elisabeths Ordination (Wahlarzt, gutachterliche Tätigkeit) in unserem Wohnhaus die e-card-Leitungsinstallation vorgenommen. Ein Mann von Telekom, in Rust steht kein anderer Leitungsanbieter zur Wahl, war schwer gefordert. Außen am Haus, im Keller, hinter Kästen spürte er die vorhandene Leitung auf und schimpfte mitunter herzlich über die Installation, die uns vor ca 20 Jahren von der damaligen Post gemacht wurde. Von Maurerarbeiten bis zur elektronischen Installation... der Monteur der Telekom bewies umfassende Kompetenz und ungebrochenen Willen, sich von keinerlei Widrigkeiten an der Durchführung seines Auftrages abhalten zu lassen. (Wir erinnerten uns der Bautrupps des Monopolisten Post anno 1985, die beim Fehlen einer Leiter, oder wenn ein Loch in Mauerwerk gebohrt werden mußte, mit der Erklärung, da müßten jetzt die Kollegen kommen, für Stunden- wenn nicht Tage verschwanden). Mit zwei stündiger Verspätung konnten die Arbeiten abgeschlossen werden, jetzt fehlt noch eine Netzkarte, dann sollte alles funktionieren. Elisabeth ist nicht im Probebetrieb, daher hat sie die Anschlussgebühr von 139 Euro zu entrichten. (den freiwilligen Feldversuchteilnehmern wurden diese Kosten und die Leitungsgebühren bis Ende des Testbetriebes erlassen) Da wir im Haus schon ein Internet hatten und dieses auch behalten wollen, belaufen sich jetzt die monatlichen Kosten auf 39 Euro für die e-card-leitung plus 14,53 Euro für den Erhalt der „Altleitung“. Für die Benützung des Peering-points sollen noch einmal fünf Euro dazu kommen. Pro Monat!!
20. 5. Nach einem langen Arbeitstag, um endlich was zu Lachen zu haben, mit meiner Frau in die nahe Cselleymühle zur „Ballaton.Kombo“ gegangen. Traf dort den Kollegen aus Hornstein. Bei ihm funktioniert das e-card-System überhaupt nicht. Er hat mehrere Systemabstürze pro Tag, in der Zweitordination noch mehr Probleme. Auf einen Probebetrieb des automatischen Bewilligungssystemes konnte er sich unter diesen Umständen –trotz Interesses- nicht einlassen.
Ich frage mich wirklich, wie diese Zufriedenheitszahlen zu Stand kommen, die der HV und auch unsere Funktionäre vor sich hertragen.
Da müssen wir einander bei einer Abendunterhaltung treffen, um die wenig unterhaltsame Wahrheit voneinander zu erfahren. Ich kann nur dankbar sagen: technisch habe ich kaum mehr Pannen.
Ein erstes Treffen zum Erfahrungsaustausch über den Test des ABS (autom. Bewilligungssystem) mußte verschoben werden, weil der Herr Landesrat durch die Regionen zieht um uns gemeinsam mit den Kammerspitzen über neue Aufgaben als Gemeindärzte aufzuklären. ... kein Kommentar!
13. 5. War heute Nachmittag bei einer Schulung meiner Softwarefirma INNOMED, nicht in Zusammenhang mit der e-card. Traf dort einen Kinderarztkollegen aus Eisenstadt, der seit Beginn des Testlaufes nicht zur Ruhe gekommen ist. Schon die stand-allone-variante, also das Arbeiten ohne Einbindung in die eigene Software, funktionierte nie zufriedenstellend. Antworten in 20 Sekunden sind schon gut, oft dauert es 40 Sekunden. Die Einbindung in die OrdinationsEDV verbesserte die Zeiten, aber unter 20 Sekunden kommt er selten. Täglich in der Früh zittern, ob die Leitung zu Stande kommt. Täglich 30 Minuten Mehrarbeit für ihn und seine Assistentinnen. Dabei ist Dr. A. ein EDV-anhänger. Seit Beginn seiner Ordinationstätigkeit vollcomputerisiert und pannenfrei unterwegs. Verständlich, dass er sich nicht einreden läßt, seine jetzigen Schwierigkeiten hätten mit der e-card nichts zu tun. Vor wenigen Tagen brach auch seine Telephonleitung zusammen, zwei Systemabstürze pro Tag bewältigt er bereits mit Routine. Das alles im lautstarken und angespannten Alltag eines Kinderarztes! Er tut mir echt leid....“Heiliger Florian, zünd das Haus vom Nachbarn an....“
11. 5. Heute glaube ich eine unerwünschte Wirkung der e-card zu erkennen. In zwei Fällen wies die Karte ihren Inhaber als nicht versichert aus, was diese heftig in Abrede stellten und auch mir, in Kenntnis beider Personen als unwahrscheinlich erschien.
Auf dem Feld, das die Nachricht über den Versicherungsstatus zeigt, also dann auch den fehlenden Versicherungsschutz, ist gleich eine Telephonnummer angeführt, über die nähere Auskünfte einholbar wären.
Besonders in ländlichen Gebieten, kilometerweit von der nächsten Sozialversicherungsgeschäftsstelle entfernt, glaubt der gewissenhafte Hausarzt es dem langjährigen Patienten schuldig zu sein, diese Nachfrage auch gleich zu tätigen. Unabhängig vom Ergebnis dieser Nachforschung... man hängt uns ein weiteres Stück Bürokratie wie selbstverständlich um. Mehrere Minuten Warteschleife, mehrere Weiterverbindungen... beim einen hat die Meldung vom AMS zur Kasse nicht geklappt und wurde prompt behoben (der Fehler bestand seit 14.04 und ist bis gestern niemandem aufgefallen), beim anderen muß noch mit Hilfe des Krankenstandskontrollors und des Kontrollarztes nachgeforscht werden.
Diese Involvierung in die Administration der Krankenversicherung hatten wir bisher nicht. Ein Stück Bürokratiegewinn unter dem Titel „Bürokratieabbau und Administrationserleichterung“.. ja schon, aber für wen...
„Die Karte hat immer recht“ ist der kernige Spruch der Verantwortlichen .. Darin besteht der Unterschied ob ich den Patienten nur als Bildschirmeintrag wahrnehme, oder ihm gerade jetzt, wo diese Panne passiert, leibhaftig gegenübersitze... orientiere ich mein Handeln an einem Chip, oder an einem (noch dazu hilfesuchendem) Mitmenschen...?
Es wird noch Monate Dauern, bis wir die Konsequenzen dieser Innovation restlos überblicken.
9. 5. Guter Start in der Früh. Um ca 9.00Uhr ein Anruf aus der Nachbarsordination, ob bei uns alles funktioniere, sie hätten bisher keine Verbindung aufbauen können..
War sehr in Zeitdruck daher kein längerer Erfahrungsaustausch.
Die Antworten des Chefarztes auf die Anfragen, die wir Freitag per ABS (automatisches Bewilligungssystem) Test Leitung abgeschickt haben gehen uns ab. Anruf im Chefärztlichen Büro. Aus noch ungeklärter Ursache hängen alle Anfragen in Wien (am HV-Server) und finden ihren Weg zum burgenländischen Chefarzt Dr. Krischka nicht. Ich bin nicht der Einzige, der vergeblich wartet. Komme mit Dr. Krischka überein weiter per Datenleitung zu senden, aber zu Mittag auch per Fax, damit ich zu meinen bearbeiteten Rezepten komme und er zur Information, was auf dem Datenweg ausständig ist.
Gegen Mittag ruft der ABS-Projektleiter aus dem Hauptverband an und erklärt den Sachverhalt. Wie immer äußerst bemüht und liebenswürdig. Wir sollen weiter testen, es wird auf Hochtouren an der Fehlerbehebung gearbeitet. Er würde sich wieder melden, wenn alles bereinigt ist.
Um 14.00 trifft der Telekomtechniker ein, um wie vereinbart die GINA-box zu tauschen. Das neue Modell sei aufgerüstet, habe mehr Kapazität...
Es ist der selbe Herr, der schon die erste Installation vorgenommen hat. Viel zu großgewachsen um unter dem Schreibtisch sitzend arbeiten zu müssen, aber es stört ihn nicht. Nach etwas mehr als einer Stunde ruft er mich von den Visiten weg zur Ordination, alles sei erledigt. Gemeinsam testen wir die Verbindung. Über die Gina-box steht die Verbindung sofort, aus meiner Software heraus „Fehlermeldung“. Anruf bei der Innomedhotline. Wie in einem Werbespot meldet sich nach wenigen Sekunden(!) ein Techniker und lenkt meinen Mausfinger telephonisch zum Erfolg. Das Programm hat das Kartenlesegerät nicht erkannt. Der Telekommann ist beeindruckt. („das sind die Einzigen, die eine Einbindung beherrschen“)
Abends beim Nachtragen der Visiten funktioniert alles aufs Beste. Ich hatte richtig Angst vor den Folgen dieses Boxentausches... bin erleichtert und hoffe auf Kontinuität.. trotz aller Organisation und Kompetenz der Techniker, die Aktion hat mich gut 90 Minuten des Nachmittags gekostet.
6. 5. Wie eine Drohung hängt die Ankündigung über uns, dass die Telekom am Montag d 9.5. um 14.30 in die Ordination kommt um die GINA-Box zu tauschen. Wir bekommen ein neues, weiterentwickeltes Modell. Wenn endlich alles halbwegs funktioniert ist man Neuerungen gegenüber wenig aufgeschlossen...
4. 5. Es hat sich wieder Routine eingestellt. Außer den fallweisen offensichtlichen Falschmeldungen „Pat ist derzeit nicht versichert“ (Trägheit der Amtswege) laufen alle Anmeldevarianten prompt und technisch einwandfrei.
Parallel dazu teste ich das elektronische Rezeptbewilligungsverfahren. Zu meiner Schonung und der Schonung der Patientenzeit schicke ich zunächst nach der Ordination meine Chefarztanfragen weg, und siehe da... es klappt. Hier gilt die 30 Minuten- Antwortgarantie und sie wird auch eingehalten.. wir sind ja auch nur ein paar und auch kommen lediglich BGKK-PatientInnen für diesen Test in Frage.
Als ich abends Einschau halten will kann mein System „GINA nicht finden“. Ich praktiziere den schon einige Male erfolgreichen Versuch. GINA vom Strom nehmen, warten bis alle Kontrollampen verlöscht sind, wieder anstecken, ca 8 Minuten warte... JA!!!.. solche Fehlerkorrekturen gelingen auch dem Unverständigsten. (ich erlebe die Bedeutung des Wortes „deppensicher“ durchaus zufrieden am eigenen Leib)
Ich schaffe es bis zur Übernahme der chefärztlichen Antwort, kann sie aber nicht lesbar machen. Das ist MEIN Fehler... was mich sehr giftet.. habe schon Herrn Uchner gebeten mich nochmals einzuschulen.
2. 5. Ein spannender Einstieg. Uber das Wochenende wurde ein großes Update auf die GINA-box gespielt, am Sonntag abend das dazugehörige der eigenen Softwarefirma Innomed. Alles unter Fax und EMS-einsatz (Zusendung von CD-rom, Anleitungen über Reihenfolge u Modalität der Einspielung)... man konnte Böses ahnen.
„Meinem Herrn Uchner“ gelang es trickreich unser Werkl in Gang zu bekommen, bei meinen beiden Nachbarkollegen war keine Leitung herzustellen.
Im Laufe des Ordinationsbetriebes erlebten wir neuerlich Überraschungen. Die e-card sprach einzelnen Patienten die Rezeptgebührenbefreiung ab. Dieses Problem war übergeordneter Art. Wir bekamen Nachrichten von der Sozialversicherung und von den Softwarefirmen, dass dieser Fehler –Dank unserer „tatkräftigen Unterstützung“- identifiziert wurde und umgehend behoben wird. Auch hier wieder: es herrscht bei allem Krampf von allen Seiten ein liebenswerter und kollegialer Ton und ein ebensolcher Einsatz. Behebung des Fehlers mittels Softwareaktualisierung am 3.5. ab 00.00Uhr. Daher: GINA-Box nie vom Netz nehmen...
Die zweite Überraschung: bei der elektronischen Rezeptur einzelner, weniger Medikamente fliege ich unter unübersehbaren Fehlermeldungen aus dem Programm.
Wieder Hotline... wieder Update per EMS... wieder Herrn Uchner bemühen...
Der zusätzliche Aufwand an Telephonaten, Wartezeiten, Zwang zur Gelassenheit ist beträchtlich. Es wird aber glaubhaft versichert, dass dies eben der Probebetrieb sei, der reguläre Roll-out werde solche Turbulenzen nicht mehr bieten.
April 2005
28. 4. abends Auf Einladung der Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft um 18.00 im Sitzungssaal der BGKK.
Es soll ein „Update Schulung der Probebetribsärzte“ stattfinden.
Die ersten 30 Minuten sind erfüllt von Klagen und Berichten über Ärgernisse, die trotz wiederholten Hinweises auf die Unzuständigkeit der Vortragenden nicht verstummen. Neben Berichten von Einzelproblemen fällt vor allem die Klage des regionalen Röntgenologen auf. In seinem hochgerüsteten Institut mit Rieseneinzugsgebiet gestaltet sich die e-card einführung zum Großprojekt. Eine zusätzliche Sekretärin sei nötig geworden, zu der Verwaltung der papierenen Zuweisungen sei die Verwaltung der e-card hinzugekommen. Dann die relativ große Zahl der noch kartenlosen PatientInnen.... Herr Dr. Karner, der Betroffene, ließ bei allem Humor und gutem Willen keine Zweifel daran, dass er nach Abgeltung dieser Mehrarbeit streben werde. (Sein Institut gilt als Krankenanstalt)
Der zweite übergeordnete Kritikpunkt galt der „Trägheit des Amtsweges“. Bei Wechsel zwischen AMS, Sozialversicherung und Dienstgeber, so wie auch umgekehrt, meldet die e-card mitunter länger als 14 Tage, der Patient hätte keinen Versicherungsanspruch. Die Notwendigkeit telephonischer Nachfrage, besonders wenn aus unseren Ordinationen Zuweisungen, Verordnungen, Krankenstände hinausgehen, sei inakzeptabel.
Schließlich wurde dann doch entsprechend der Einladung das AMS- Arzneimittel-Bewilligungs-System vorgestellt. Die e-card gesellschaft sucht Freiwillige aus dem Testgebiet, die für ein paar Wochen bei Patienten der BGKK dieses System im Echtbetrieb testen. Zur Freude der auch diesmal wieder kompetenten, unübersehbar aber auch etwas zermürbten Vortragenden meldeten sich sofort ca zehn „Übermütige“, so auch ich....
Ab Morgen soll alles Notwendige installiert und freigeschaltet sein.....
28. 4. Heute Abend erste Schulung in der BGKK Eisenstadt bezüglich elektronischer Einholung chefärztlicher Stellungnahmen. Nach wie vor gilt die Forderung nach Reduktion der chefarztpflichtigen Medikamente, dennoch will ich wissen, wie die Abfragen organisiert werden sollen. Die nötige Ordinationssoftware habe ich zusammen mit der e-card software im Paket angeschafft. Vielleicht voreilig....
27. 4. Es beginnt wieder die Zeit der Übertritte aus der Winterarbeitslosigkeit in die Erwerbstätigkeit, im Burgenland oft mit einem Wechsel der Bundesländerkasse verbunden (z.-B. AMS Eisenstadt = BGKK zu Fa. Porr = NGKK). Die e-card meldet diesen Wechsel sehr unauffällig. in einer der ca 10 Zeilen steht ein anderer Versicherungsträger. Meine Ordinationssoftware greift diese Änderung auf und vermerkt den „vorhandenen Krankenschein, besser Versicherungsnachweis“ mit dem jeweils richtigen Bundesland. Die Stammdaten, die als Basis aller Ausdrucke von Rezept bis Überweisung dienen müssen händisch korrigiert werden. Somit ergibt sich die Notwendigkeit die Hauptverbands Antwort auf die gesteckte Patientenkarte diesbezüglich genau zu lesen.
Ein Fax meiner Softwarefirma Innomed künigt ein Update in Zusammenhang mit dem GINA-boxtausch an. Dieses Update muß am kommenden Sonntag, jedenfalls aber vor Beginn der Montagordination eingespielt werden, sonst ist eine Kommunikation nicht möglich.... HERR UCHNER!!!!... HILFE!
Die neue GINA box soll sich angeblich im Falle einer Leitungsstörung die Daten merken und sofort nach wiedererstehen der Leitung dann automatisch an den Hauptverbandsrechner senden. Das nachtragen im Leitungsstörfall wäre damit nicht mehr nötig. Lassen wir uns also einmal mehr überraschen.
Abends Ärztekammer, Kuriensitzung. Der Rolloutstopp wurde gestern durch die Bundeskurie gegen die Stimmen aus Wien aufgehoben. In fünf bgld Test-Ordinationen wurden die Zeiten gestoppt und für entsprechend befunden. Die Evaluation der bgld Referenzordinationen durch ein Team der techn. Universität wird vereinbarungsgemäß im Herbst erfolgen und Basis weiterer Modifikationen des Systemes sein. Soweit die Auskunft des Kurienobmanns M. Kornfeind Eine von ihm vorgelegte Auswertung einer Befragung der TestärztInnen durch den Hauptverband dokumentiert überzeugende Zustimmung zum Projekt und seiner Durchführung. Ich bin sicher von diesen Ergebnissen wird die Öffentlichkeit bald breit informiert werden.
25. 4. heute nach den vier Urlaubstagen wieder in der Ordination. Es scheint sich an der problemarmen Routine nichts geändert zu haben. Doch dann: meine liebe Ordinationsvertreterin berichtet mir, während des Wochenendes wäre der peering-point abgeschaltet worden. Man hätte sie als Diensttuende davon verständigt, alle Konsultationen mußten mit dem „Störungshinweis“ nachgetragen werden.
Um 10.10 Uhr läßt sich dann plötzlich kein Dialog aufbauen, also keine Antwort vom Hauptverband auf die gesteckte Patientenkarte. Versuch mit der eigenen Karte, das gleiche...Anruf bei der Hotline...danke für die Nachricht, das Problem sei bereits bekannt, es werde daran gearbeitet, Dauer noch nicht absehbar... um 10.40 Uhr bringt Frau Uchner die frohe Kunde, sie hätte wieder eine Leitung.
gegen Mittag ein Anruf der Telekom. Die GINA werde getauscht, ..eine neue Generation.. neue Konfiguration.. was weiß ich.. etc...wann das möglich sei. Wir vereinbaren den 9.5.ab 14.00 Uhr. Ich hoffe auch nach diesem Hardwaretausch funktioniert wieder alles... ich werde immer unruhig wenn größere Arbeiten am System anstehen, oft hackt es dann irgendwo...und was für den Techniker nur eine Kleinigkeit ist für mich ein aus eigener Kraft unüberwindliches Hindernis.
23. 4. nach einem Kurzurlaub heimgekehrt. Postturm.. Faxhaufen... darunter ein Schreiben der Innomedgesellschaft, in dem sie sich vom Verband Österr. Softwarehersteller ÖMS abgrenzt. Innomed sei kein Mitglied des ÖMS, teile dessen Kritik am peering point nicht, (Datenschutz und Monopolstellung) bleibe kritischer Beobachter und stimme seine Aktivitäten mit der Ärztekammer und dem Hauptverband ab.
Hinter den Kulissen walten offensichtlich Kräfte zwischen denen, die bereits kräftig mitmischen (und mitverdienen) und denen, die Wettbewerbsnachteile erkennen müssen.
13. 4. Heute den ersten Tag mit dem neuen Up-date von Innomed gearbeitet. Ein großer Schritt nach vorne. Alles was Zeit und Aufmerksamkeit gekostet hat ist einfacher geworden. Gleich der Einstieg mit der Unterscheidung zwischen Patienten mit Karte, vergessener Karte und ohne Karte war verheißungsvoll. Länger als 6-7 Sekunden dauerte heute kein Kontakt....
Gestern klagte mir ein Nachbarskollege sein Leid, er kommt nicht vom Fleck. Dauernd Abstürze seines Systems. Er arbeitet jetzt, als wäre er gar nicht „eingebunden“. Auch das gibt es und ich kann mir vorstellen, wie mühselig da die Arbeit ist.
Ich weiß nicht ob es Zufall ist, aber schon am Montag sprach mich meine Ordinationshilfe darauf an. Die störenden, dauernden Telephonanrufe gehen rapide zurück, seit dem wir den schon viel zu selbstverständlich gewordenen Telephonservice rigoros eingestellt haben. „Tut uns leid, ohne e-Karte können wir nichts mehr machen.“ Wir haben uns fest vorgenommen diese e-card-Neueinführung zum Anlass zu nehmen, in 25 Jahren eingerissene „Unsitten unter dem Titel Gefälligkeit“ abzustellen. Überspitzt gesagt: die kleine e-card als großes Schutzschild gegen die Patientenbegehrlichkeit zu verwenden. Gefällig sind wir aber immer noch...
Immer wieder kommen geradezu humoristische Situationen vor. Ich habe seit 25 Jahren die Patientin A.S. Sie hat immer die gleiche Versicherung gehabt und ist seit 15 Jahren Pensionistin. Laut e-card ist sie nicht existent. Ihre Versicherungsnummer, die wir seit Jahren kennen steht auf genau so auf der e-card. ... unerklärlich. .. Unsere Nachfrage brachte folgendes zu Tage. Eine namensgleiche Patientin A.S. in der Steiermark und unsere Frau A.S. hatten seit Jahren vertauschte Versicherungsnummern (die ersten vier Stellen) Jetzt ist die Steirerin A.S. verstorben und somit wurde unsere A.S. aus der Versicherten-Datei genommen.
So ungefähr haben wir das heute erfahren...
11. 4. Heute geschah, was ich immer vermeiden wollte. Ich habe meinem Nachbarkollegen einen Patienten gesperrt. Im Rahmen eines Wochentagsnachtdienstes machte ich eine Visite. Beim Nachtragen vermerkte ich in der Scheinverwaltung die Vertreterposition für Dr. M.S., korrigierte auch das Datum, nur in der e-card-Verwaltung vergaß ich offenbar mich zu deklarieren. Nicht „Regelfall“ – will heißen: ich bin der Hausarzt, sondern „Vertretung/Vertretung“ (neben vielen anderen „Vertretungsmöglichkeiten“) hätte ich markieren müssen.
Als der betroffene Patient heute in der Ordination seines Hausarztes Dr. M.S. die Karte steckte, war sie für Allgemeinmediziner/Regelfall „gesperrt“. Ein Anruf von Ordinationshilfe zu Ordinationshilfe leitete die „Krisenintervention“ ein. Gott sei Dank gibt es auf der Bildschirmmaske das Feld „Storno“, wir haben es gedrückt und der Patient war frei. Es ist halt eine „Rubrik“ mehr auszufüllen und der PC kennt keine lässlichen Sünden.
Das Problem kann in einem Sprengel, in dem sich alle Kollegen gut kennen nicht groß werden... in einer Stadt...?
10. 4. Habe heute, Sonntag, ein paar Visiten nachgetragen, in aller Ruhe. Also: Patienten erfaßt, die eine e-card haben, die ich im Zuge eines Hausbesuches vorgezeigt wurde (ich notiere immer die Vers.Nr.), die mir aber in der Ordination beim PC nicht zur Verfügung steht. Ich stecke also die Ordinationskarte, wähle die Möglichkeit „nacherfassen“ und gebe einen Patienten nach dem anderen ein.
Es ist peinlich darauf zu achten, dass man das Datum der Konsultation richtig vermerkt, die Eigenschaft in der man tätig war (Nachtdiensthabender, Vertreter am freien Tag d Nachbarn..etc. der Eintrag „Konsultation ohne e-card. Hausbesuch“ ist vorgegeben.
Es dauert jeder Nachtrag mindestens 10, oft 20, selten auch mehr Sekunden, dann erscheint die Erinnerung „sie haben auch die letute Konsultation mit der selben Karte (Ordionationskarte) vorgenommen“, da es stimmt wird bestätigt, dann ist in ca 3 Sekunden der Patient da. Alles in allem von der Eingabe der Versicherungsnummer bis zur Bestätigung in der Kartei des Patienten 30 Sekunden, wenn man schon einige Routine hat.
7. 4. Gestern Abend war ein Treffen der Innomedanwender des Feldversuches. Unser Softwarehaus lud ein, um in ungezwungenen Rahmen die Probleme der ersten Wochen zu erfahren. Es zeigte sich schnell, dass bei allen die gleichen retardierenden Momente auffielen. Besonders die Patienten, die noch keine Karte haben, sind zeitaufwendig in der Administration. Die Herren von Innomed berichteten über ein unmittelbar vor Versandt stehendes update, das deutliche Vereinfachungen und Zeitersparnis verspricht. Es geht darum, die Anbindung an das e-card-system so wenig wie möglich und so viel wie nötig zu etablieren.
Die „berühmten 27 Sekunden“ Wartezeit (so lange sucht der Rechner momentan nach einer nicht vorhandenen Karte) werden dann jedenfalls fallen.
Ich fragte auch wegen der Bedenken eines südburgenländischen Kollegen, dass wir durch die „Gina“ 24 Stunden am Tag, wenn auch sehr abgesichert, im Internet hängen und daher möglichen, böswilligen Angriffen ausgesetzt sind. Das wurde bestätigt. Die Forderung, die peering-point-gesellschaft müsse die Haftung für alle aus dieser Situation entstehenden Schäden übernehmen, wurde als berechtigt und sinnvoll bezeichnet.
Übrigens. Der Feldversuch läuft schon über den peering point. Er heißt noch nicht so, er wird nicht erwähnt, aber er ist es. Überraschung, Überraschung....
Einmal mehr: Vor dem Vorhang wird diskutiert, hinter den Kulissen das Projekt mit aller Kraft vorangetrieben. Die Rolle der Ärztekammer ist zumindest eine Doppelrolle.
Ich denke daran, dass schon das Projekt „e-card eins“ vor allem durch mangelnde Offenheit gescheitert ist.
5. 4. heute wieder Krampf mit Wiener Patienten. Sie haben noch keine Karte, also wie geschult: Ordinationskarte gesteckt, Versicherungsnummer eingegeben. Nach mehr als 20 Sekunden die Maske mit fehlender Versicherung, der Patient als Nummer und privat versichert ausgewiesen. Mühsames Aussteigen aus dieser wiederkehrenden Einstellung...Glauben an einen eigenen Fehler... daher HOTLINE angerufen. also: bei Patienten, die noch keine Karte zugeschickt bekommen haben KEINE Ordinationskarte stecken. Deren Stammdaten sind noch nicht vollständig im Zentralrechner erfaßt, daher fehlerhafte Meldungen, wie z.B. „kein Versicherungsschutz“.
Hier muss man sich auf den beigebrachten Krankenschein verlassen. Auch die Änderung des Versicherungsstatus wie z.B. von Arbeitnehmer beschäftigt auf Arbeitnehmer arbeitslos kann selbst bei „Karteninhabern ein Zeitfenster mit Falschmeldung „kein Versicherungsschutz“ mit sich bringen. Der Datenaustausch zwischen den Institutionen ist träge...
Wir sind erleichtert. Die Wiener Patienten nehmen um diese Jahreszeit zu. Daher stecken wir jetzt keine Ordinationskarte und rufen lediglich im Ordinationssystem auf... doch auch bei dieser störungsfreien Variante verlieren wir 30 Sekunden pro Aufruf, weil die e-card-software die Ordinationssoftware behindert. Eine Notlösung wäre die Anmeldung solcher Patienten über den Nebenarbeitsplatz abzuwickeln.
Wurde unaufgefordert von der Telekom angerufen und gefragt, ob mit der Leitung alles klappt. ich konnte dankend bejahen.
4. 4. Aussendung Burgenländische Ärztekammer „Vorläufiger Stopp des e-card-rollout“
Erst wenn die Funktionstüchtigkeit des Systems in unseren Feldversuchordinationen nachgewiesen ist kann es weiter gehen, so ein Beschluss der Bundeskurie. So war es eigentlich von Anfang an ausgemacht.
2. 4. Nach einer Woche Routinearbeit erlebe ich die e-cardprocedur wie die Zeit der Einführung meiner Ordinationssoftware vor fünf Jahren. Große Anspannung bei der Routineadministration, die sich immer wieder durch kleinere und größere Pannen als berechtigt erweist.
Der Regelfall geht nach wie vor klaglos. Nachbearbeitung am Abend- das Eintragen der Hausbesuche- oder auch Einträge mit der Ordinationskarte bei noch kartenlosen Patienten sind zeitaufwendig und fehleranfällig. 60 Sekunden Warten sind nicht selten. Ich verstehe jetzt, wieso meine Softwarefirma das Fenster „diese Wartezeit wird nicht durch Innomed choice verursacht“ einblendet. Einen Wiener BVA-Versicherten schaffte ich auch mit fachkundiger Hilfe (Herr Uchner) nicht.
Ich traf einen Kollegen der so treffend sagte. Man hat uns ein branchenfremdes Gepäckstück umgehängt, das schleppen wir jetzt mit.
Für kommenden Mittwoch abend ist ein Treffen von e-card gerüsteten Ärzten vereinbart, ich erhoffe mir Aufschluß darüber, ob es vielleicht an meinem Alter liegt, dass ich mich so behindert fühle. Ich muß gestehen, dass ich schon lange nicht mit solcher Unlust an die Ordinationsarbeit ging. Mehrmals am Tag erinnere ich mich selbst daran, dass ich für meine Patienten da bin und nicht vor allem für die Bedienung der technischen Ausrüstung.
März 2005
23. 3. Guter Start. Die mögliche Doppelgleisigkeit (Krankenschein oder Karte gleichberechtigt nebeneinander) während dieses Jahres nimmt uns viel Stress. Eines zeigt sich. Nicht nur der OrdinationsPC führt ein Eigenleben, auch die E-card-maschinerie. Heute klappt es mit der Ordinationskarte, die als Ersatz bei kartenlosen Patienten einzusetzten ist, nicht. Der Regelfall- Patient hat seine Karte mit- ist eindrucksvoll schnell (maximal 3 Sekunden) und problemlos abzuwickeln. Das „Ersatzprogramm“ kostet Zeit (und mich auch Nerven). V. führte Protokoll: 3x 80 Sekunden, bei jedem dritten Patientenkontakt min. 10 Sekunden, bis die Rückmeldung von Hauptrechner da ist.... und dann fallweise eine Fehlermeldung.
Der Anruf bei der Hotline des Hauptverbandes wieder perfekt: angemessen lange Warteschleife, kompetenter und bemühter Gesprächspartner,.. er bestätigt: die Wartezeiten sind zu lang, man wird sich darum kümmern. Bemerkenswert das Bemühen der Hotlinevermittlung einen immer wieder zum selben Gesprächspartner zu verbinden. (in unserem Fall Herr Stockinger) Damit ist viel Erklärungsbedarf eingespart.
Durch den Fremdenverkehr werde ich den ganzen Sommer über auf das „Kartenersatzprogramm“ angewiesen sein. So hoffe ich auf eine rasche Lösung.
Die Auslandseuropäer sind übrigens überhaupt nicht kartentauglich. Die seit 2004 gültige EU-Zettelwirtschaft ist ein echtes Kontrastprogramm zum e-card-projekt und ein einziges Ärgernis.
22. 3. heute lief es wie geschmiert. Man merkt sofort, dass junge Leute von Elektronik nicht zu verschrecken sind. Ich merkte nichts von den kleinen Pannen, die es gab. „Wenn es morgen wieder so ist rufe ich die Hotline an“ ließ mich meine Tochter wissen.
21. 3. ab heute ist meine Ordinationshilfe für eine Woche auf Urlaub. In diesen Fällen vertritt eine meiner Töchter. Diesmal Viktoria. Nach einer Stunde Einschulung am vergangene Freitag fand Viktoria.. „ is eh leicht“
In der Früh konnten wir keine Verbindung aufbauen. Gott sei Dank war Herr Uchner zu erreichen. Mit einem Trick, GINA vom Stromnetz und neu aufbauen lassen gelang es dann. Viktoria konnte problemlos weiter. Es ging wirklich gut. Am Ende der Ordination meldete V., dass sie zweimal neu eine Verbindung aufbauen mußte, aus ungeklärten Gründen . Mancher Arbeitsschritt dauerte lange.
18. 3. gestern abend hat Herr Uchner noch die Neuerung von Innomed eingespielt. Die im Laufe des Tages eingegangene Faxnachricht der Firma, dass man das (Fehler!) nicht tun soll ist mir entgangen. Ergebnis: keine Verbindung in der Früh dieses Arbeitstages. Kann nicht leugnen, dass der e-cardfreie Betrieb als Nerven schonend empfunden wurde. Noch vor neun Uhr neuerlich eine Postsendung von Innomed. Einspielen Mittags. Verbindung steht wieder.
heute war in Wien eine Pressekonferenz der ARGE-Daten und der Vereinigung der Softwarehersteller, die auf Datenschutzmängel im Zusammenhang mit dem geplanten peering point hinwiesen. Heftiger Widerspruch kam vom Hauptverband, was nicht verwundert, aber auch von der Ärztekammer, was doch sehr eigenartig scheint. Unser Kurienobmann als feuriger Verfechter dieses Technikwahnsinns, der uns auf unabsehbare Zeit wirklich nichts bringt und von Anfang an finanziell und organisatorisch belastet. Die lückenlose Meldung aller Patientenbehandlungsdaten an dessen Sozialversicherung müßte im Lichte einer immer noch angenommenen ärztlichen Verschwiegenheit auch dem eingefleischtesten Konsensfunktionär Kopfzerbrechen bereiten.
17. 3. Ordinationsfreier Tag. Werde um 7.45Uhr herausgeläutet. Der EMS-Dienst der Post bringt die Korrekturdiskette der Firma Innomed. Das nennt man engagiertes Service.
Möchte um ca 9.00 meine Visiten von gestern nachtragen. Verbindung kommt nicht zu Stande. zweiter Versuch, wieder Fehlermeldung. Kontrollanruf in der Ordination Kornfeind. Die Ordinationshilfe bestätigt, dass auch sie- es ist inzwischen 10.50 Uhr – heute noch keine Verbindung aufbauen konnten. Der Hauptverbandserver liegt wieder darnieder.
Bin gespannt auf morgen.
16. 3. heute geht es gleich wieder mit Karte los. Frank Uchner (dessen Gattin seit 25 Jahren meine erste und einzige Ordinationshilfe ist) schaut uns über die Schulter. Sehr bald wieder ein Namensfressen. Der Fachmann kann den Fehler kompetent an die Hotline meines INNOMED-Systemes melden. Zwei Stunden später ist das Rätsel gelöst.
Der Hauptverbandsrechner hat bereits alle Versicherungsnummern gespeichert, ergänzt die Namen aber erst dazu, so bald er die e-card an die Versicherten aussendet. Die „Gefressenen“ waren immer Patienten ohne Karte. Bei der Eingabe im Ersatzmodus und beim Datenabgleich meiner Ordinationssoftware mit der Hauptverbandssoftware werden die Daten ohne Namen bestätigt. Den Fehler zu beheben wird von Innomed versprochen.
15. 3. eine gute Überraschung: die Verbindung zum Hauptverbandserver steht und wir können sie selbstständig aufbauen. Ein Anruf des e-card-teams des Hauptverbandes wegen der gestrigen Störung und deren Behebung kann als erfreuliche Aufmerksamkeit dankend beendet werden. Keine Frage, dass die Karteneinleserei Zeit kostet. Zu vorgeschrittener Ordinationsstunde „frißt“ unser Ordinations PC Namen. Herr Uchner, mein EDV-Schutzengel, findet das verloren geglaubte Stück bei einem abendlichen Versuch wieder.
14. 3. Um 14.00Uhr Installation meiner Verbindung OrdinationsEDV mit E-card software angesagt.
Anruf um 14.00 um eine Stunde Verschiebung anzukündigen.
15.00 Uhr. Drei junge Herren stehen vor der Ordinationstüre. Sie sind sehr erleichtert als sie statt der angekündigten sechs(!) Arbeitsplätze in meiner Ordination lediglich zwei vorfinden. Ich lasse sie allein und fahre meine Visiten. Mein „EDV-Sicherheitsnetz“, Herr Uchner, hat sich Zeit genommen um anwesend sein zu können. Er durchschaut den ganzen Zauber. Nach knapp zwei Stunden werde ich gerufen, alles klappt, nur der Server des Hauptverbandes liegt seit 13.00 danieder. Das war schon der Grund für die Verzögerung bei der vorher installierten Ordination. Jedesmal wenn nach einlesen und identifizieren der e-card in der Ordination der Schritt ins Netz zum Hauptverbandsrechner getan wird trifft prompt eine Fehlermeldung ein. Immerhin seit vier Stunden. Ich werde beruhigt, soll alles in Betrieb lassen, über Nacht wird... ein Wunder geschehen(?) Jedenfalls sind meine Installationen in Ordnung. Kosten 680 Euro, Vorzugspreis. Derzeit sind nur zwei von mehr als fünfzig Softwareanbieter in der Lage diese Anbindung durchzuführen. Bin froh einen der beiden vor vier Jahren gewählt zu haben. (Herr Uchners Rat bestätigt sich wieder einmal)
Viele Kollegen müssen bis auf weiteres zwei EDV-Systeme in ihrer Ordination dulden. Das eigene und das der e-card...
Februar 2005
25. 2. Am 24. 2 war im Restaurant „Karl Wirt“ in Winden Schulung der e-card-Anwender. Ein gewandter Referent demonstrierte in Echtzeit die Abläufe des e-card-Gebrauches und spielte verschiedene Situationen durch. Als wesentlich zeigte sich das korrekte Deklarieren des Arztes. Nach dem Stecken der Patientenkarte muss er mittels Knopfdruck festlegen, ob er den Karteninhaber, als Urlaubsvertreter, Krankheitsvertreter, Bereitschaftsdienst habender, Erste Hilfe leistender etc behandelt. Ein diesbezüglicher Fehleintrag schafft nachhaltige, wenn auch nicht unauflösbare Turbulenzen.
Die Schulung ging vor den Augen eines Vertreters des Hauptverbandes, der burgenl. Gebietskrankenkasse und einer Repräsentantin der Bundesversicherungsanstalt ab, spontan gestellte Fragen, v.a. kassenrechtlicher Art wurden prompt und kompetent beantwortet.
Als oberstes Ziel aller Involvierten wurde eine ehrfürchtige Akzeptanz der Karte bei den Patientinnen und Patienten proklamiert, und eine konsequente Haltung der Vertragsärzteschaft erbeten, damit von Anfang an klar ist: die e-card gehört zum Patienten wie die Krankheit. Fehlt eines von beiden, ist der Versicherte in der Ordination fehl am Platz.
24. 2. Pünktlich um 14.00 Uhr ist der Telekomtechniker erschienen und hat in 90 Minuten sehr gekonnt die E-card-utensilien installiert. Ein Kartenlesegerät, eine Ginabox und einen Router. Ich bekam zwei Ordinationskarten ausgehändigt und eine Patiententestkarte, ebenso ein Skriptum „Vertragspartner Benutzerhandbuch“.
Am 14.3. wird meine Softwarefirma diese Geräte meinem Ordinationsserver „vorstellen“. Vorläufig führen beide Systeme ein Eigenleben. Oder besser: ich werde die e-cardausrüstung noch nicht zum Leben erwecken.
Heute bekam ich meine eigene e-card.
Zufällig auch am heutigen Tag ist von 18.00- 22.00 Schulung der betroffenen Ärzte, das Benutzerhandbuch wird danach hoffentlich seinen Schrecken verloren haben.
21. 2. heute waren die ersten Patienten mit e-card in der Ordination. Sehr stolz! ...und enttaüscht, dass ich damit noch nichts anfangen kann,.. die Ordination wird erst in drei Tagen aufgerüstet.
16. 2. Angebot meiner Ordinationssoftwarefirma per Fax erhalten.
s-card einbindung in mein Ordinationssystem 375 Euro. Wartung monatlich 4 Euro Arzneimittel-Bewilligungs-Service-Volleinbindung 300 Euro, Wartung monatlich 3,17 EuroInstallation, Schulung Hardwarekomponenten je nach Aufwand extra.bei Bestellung bis 22.2. und Erwerb beider Komponenten statt 810, inkl MWSt, NUR 690 inkl. MWSt
„Dieses Angebot kann man nicht abschlagen“ Schließlich will man ja mit der e-card in der Ordination arbeiten.
Jänner 2005
10. 1. noch vor 9.00Uhr meldet sich ein Techniker von Medicalnet. Er prüft mein „Postfach“ in seiner Firma und versichert mir, dass es an Innomed ist mir zu helfen.
Ich urgiere umgehend telephonisch die Hilfe von Innomed (Servicevertrag-Ehrensache)
Kurz darauf meldet sich ein Techniker. Meine Ordinationshilfe, Frau Uchner, unterbricht ihre Arbeit und gibt ihren Arbeitsplatz mittels Fernwartung dem Innomedspezialisten frei. Der Curser saust wie von Geisterhand über den Bildschirm. Dann ein Anruf: das Problem müsse von medicalnet gelöst werden. die Befunde kommen maskiert daher, sind unlesbar. Dank..Gruß...“Frau Uchner bitte nochmals Medicalnet anrufen“. Warteschleife einmal, zweimal...Ich biete dem Techniker die Fernwartung an. Nach drei Minuten funktioniert alles wieder. „War nur eine Kleinigkeit!“ ... Erleichterung
9. 1. Sonntag, Habe abends noch vorsorglich je eine Mailnachricht an Medicalnet und Innomed geschickt, mein Problem beschrieben und um umgehende Hilfe gebeten.
7. 1. Ich sende Nachrichten an Innomed und medicalnet, hoffe die Panne läßt sich über die Fernwartung beheben. Gott sei Dank bekomme ich die Befunde auch in Papierform. Ein kleiner Rückfall in die vorelektronische Ära....
6. 1. Er kann es auch nicht. Ich habe nichts falsch gemacht. Die Befunde sind da, das System aber kann sie nicht lesen. Fein...
5.1. Kann meine Befunde nicht übernehmen. Die Verbindung wird korrekt aufgebaut, dennoch kommt nichts. Ich werde es dem Gatten meiner Ordinationshilfe zeigen, er ist bewandert und gefällig, hat mich schon oft gerettet.
4. 1. Für heute 16.00 hat sich ein Techniker der Firma Medicalnet angesagt. Er will meine PraxisEDV auf e-card-tauglichkeit prüfen. Außerdem ein Update meines Befundübermittlungsprogrammes einspielen. Es kostet nichts, Service der Firma, nötig....etc
Ein äußerst freundlicher, junger, ambitionierter Mann, schaltet und waltet, dass mir schwindlig wird. „Ich überprüfe noch einmal alles,... funktioniert bestens“. Ich brauche zwei Stecker mehr. Einen für das Netzwerk und einen für einen Stromanschluß.
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